Mädchenpensionat. Prinzessin Dagmar

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Mädchenpensionat. Prinzessin Dagmar
Mädchenpensionat. Prinzessin Dagmar.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Mädchenpensionat. Prinzessin Dagmar
Produktionsland: Österreich , Ungarn
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Géza von Bolváry
Drehbuch: Ralph Benatzky
Vorlage: Hugo Brettschneider
Produktion: Styria-Film GmbH
Musik: Ralph Benatzky
Kamera: Stephan Eiben
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rollen
Angela Salloker Prinzessin Dagmar
Attila Hörbiger Dr. Rüpli
Leopoldine Konstantin Frl. Leers, Dagmars Erzieherin
Erika von Thellmann Prinzessin Alexa
Raoul Aslan König
Hilde Krahl Gertrud
Ferdinand Maierhofer
Olga Limburg Mme. Grotrian
Liesl Karlstadt Elisabeth
Joseff Egger Tobias

Mädchenpensionat. Prinzessin Dagmar ist eine deutsche Literaturverfilmung aus Österreich und Ungarn von 1936. Ein Geza v. Bolvary-Film nach dem bekannten Theaterstück „Prinzeß Dagmar“ von Hugo Brettschneider. Die Uraufführung fand am 29. August 19386 in Wien und in Deutschland am 1. Oktober 1936 in Berlin.

Handlung

Quelle
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Das ist die Geschichte der jungen Prinzessin Dagmar. Wie ein linder zarter Frühlingswind weht es durch die Bilder dieses Films, die gleichsam erfüllt sind von dem herben keuschen Duft frisch erblühter Blumen. Hold und zart, wie eine. Knospe, die sich unter den ersten Strahlen der Morgensonne zu ihrer ganzen Pracht entfalten will, erblüht die erste Liebe der kleinen Prinzessin in ihrem jungen Herzen. Doch der Rauhreif der Wirklichkeit verschließt diese zarte Knospe für immer, noch ehe sie sich zu all ihrem leuchtenden Glanze entfalten konnte. In einem großen Schloß wächst Prinzessin Dagmar heran. Schon früh sind ihre Eltern gestorben. Ihr Onkel, der König, hat sie zu sich genommen und läßt sie erziehen wie sein eigenes Kind. Vom Glanze des königlichen Hofes umgeben ist Prinzessin Dagmar 17 Jahre alt geworden. Was Reichtum und Macht ihr bieten könnte, steht ihr zur Verfügung, und doch ist die Prinzessin nicht glücklich. Blaß und freudlos verlebt sie ihre Tage. Der König, um sie besorgt, läßt einen berühmten Professor rufen. Dieser, dem die Pracht des Hofes nicht imponiert, findet auch gleich den Grund des Übels. Die Prinzessin ist kerngesund, ihr fehlt nur Jugend zum Umgang und Lebensfreude. In der steifen, stickigen Luft des Hofes muß dieses frohe lebenshungrige Menschenkind verkümmern. Ein Zufall läßt den Professor mit dem König zusammentreffen, den er nicht kennt und für einen Hofbeamten hält. In seiner offenen Art gibt er seiner Meinung unbekümmert Ausdruck: die Prinzessin muß fort vom Hof und soll ein halbes Jahr in das Mädchenpensionat Godard. Gegen den Willen von Dagmars Tante Prinzessin Alexa veranlaßt der König, daß der Rat des Professors befolgt wird. Fräulein Leers, ihre Gesellschafterin und einzige Freundin bei Hofe, bringt Dagmar in das Pensionat nach Arosa. Beiden wird der Abschied schwer, doch bald fühlt Dagmar sich in dem Kreis der lebenslustigen jungen Mädchen heimisch. Anfangs freilich haben die anderen noch eine gewisse Scheu vor der Prinzessin, aber als sie ihr eines Tages einen Streich gespielt haben, und Dagmar sich auf die Frage des Lehrers weigert die Schuldigen zu verraten, da hat sie sich durch ihre Kameradschaftlichkeit alle Herzen gewonnen und noch in derselben Nacht wird sie in den geheimen Freundschaftsbund der Mädchen aufgenommen. Im Pensionat Godard ist u. a. auch Dr. Rupli als Lehrer tätig. Wegen seiner natürlichen freundschaftlichen Art wird er von den jungen Mädchen besonders geschätzt. Dr. Rupli nimmt keine Notiz davon, daß Dagmar eine Prinzessin ist, sondern behandelt sie wie jede andere. Ja, zu Anfang ist er besonders streng zu ihr und läßt sie fühlen, daß sie noch vieles lernen muß, um ein vollwertiger Mensch zu werden. Seine ständige Kritik spornt Dagmars Ehrgeiz. Und als sie ihm dann beim Fechtunterricht beweist, daß sie ihm ebenbürtig ist und doch etwas kann, da ist sie über seine ehrliche Anerkennung stolz. In kurzer Zeit ist Prinzessin Dagmar in ihrer neuen Umgebung ein anderer Mensch geworden. Frisch und lebenslustig tollt sie mit ihren Gefährtinnen umher. Von allen unbemerkt aber ist in Dagmars Herzen eine scheue Liebe für Dr. Rupli erblüht. Sein ehrliches, offenes Wesen, sein gerader starker Wille haben einen tiefen Eindruck auf sie gemacht. Bei jeder Gelegenheit sucht sie unauffällig in seine Nähe zu kommen. Mit lebhaftem Interesse verfolgt sie seine persönlichen Arbeiten, die der Errichtung einer eigenen Waldschule gelten. So verlebt Prinzessin Dagmar eine glückliche Zeit. Ihr einziger Kummer ist, daß Dr. Rupli auffallend barsch und unfreundlich ist. Als eine Freundin die Geschichte des Erzherzogs Johann erzählt, der auf Rang und Würden verzichtet hat um eine Bürgerliche heiraten zu können, da läßt sich Dagmar alle Einzelheiten dieses Liiebesromans berichten. Am Abend desselben Tages aber schreibt sie einen langen Brief an ihren Onkel, den König. Eines Tages macht das Mädchenpensionat einen Ausflug in die Berge. Wieder sucht Prinzessin Dagmar während des ganzen Tages die Nähe ihres Lehrers Dr. Rüpli. Aber es scheint, daß Dr. Rupli ihr geflissentlich ausweicht und jedes Alleinsein mit ihr vermeiden will. Als man abends vom Gipfel mit der Seilbahn wieder ins Tal zurückkehren will, stellt sich heraus, daß Prinzessin Dagmar fehlt. Da es die letzte Bahn ist, fahren alle nach Hause, nur Dr. Rupli bleibt zurück um Dagmar zu suchen. Er findet sie auch bald. Dagmar erklärt, daß sie sich den Fuß verstaucht habe, doch Dr. Rupli kann keine Verletzung finden und meint, daß sie ihn beschwindelt. Da gesteht Dagmar, daß sie absichtlich zurückgeblieben ist, um mit ihm allein zu sein. Zu Fuß begeben sich beide auf den Abstieg, doch bald kommen sie in dichten Nebel und verlieren den Weg. Schon wird es dunkel, da erreichen sie eine Hütte, in der sie die Nacht zubringen müssen. Dr. Rupli ist noch schroffer und unfreundlicher als sonst. Da verläßt Dagmar ihre Fassung und sie bricht in leidenschaftldches Schluchzen aus. Als Dr. Rupli sie beruhigen will, kommt es zwischen ihnen zu einer Aussprache. Dr. Rupli gesteht auf ihre Vorwürfe, daß er weiß, wie es in ihrem Innern aussieht. Dagmar ist glücklich und bekennt ihm, daß sie ihn liebt. Sie hat auch schon an den König geshrieben, daß sie auf ihren Titel und ihre Rechte verzichten will, um Dr. Rupli zu heiraten und ihm bei dem Aufbau seiner Waldschule zu helfen. Dr. Rupli besteht in dieser Stunde den schwersten Kampf seines Lebens. Auch er liebt Dagmar, aber er weiß, daß es aussichtslos ist. So verschweigt er ihr seine wahren Gefühle und zeigt ihr ein Schreiben des Hofmarschallamtes, in dem ein Scheck über 10 000 RM für den Aufbau seiner Waldschule übersandt wird unter der Bedingung, daß er die Prinzessin Dagmar niemals wiedersehen soll. Dagmar fragt ihn, was er tun wolle, und Rupli antwortet ihr, daß er natürlich das Geld nimmt und sich durch ihre romantische Gefühlsduselei nicht seine Zukunft verderben wolle. Da stürzt der lichte Palast ihrer ersten jungen Liebe jäh zusammen. Zu brutal hat diese furchtbare Andeutung Dagmar getroffen, und wortlos wendet sie sich ab. – Am nächsten Morgen, als Prinzessin Dagmar und Dr. Rupli in das Pensionat zurückkommen, finden sie dort schon Prinzessin Alexa vor, die, durch Dagmars Brief beunruhigt, hergekommen ist, um dafür zu sorgen, daß Dr. Rupli sofort die Anstalt verläßt. Dagmar aber gibt das nicht zu, sondern besteht darauf, sofort mit ihrer Tante nach Hause zu fahren. Unversöhnt scheidet sie von Dr. Rupli, der ihr das größte Opfer seines Lebens gebracht hat. – Zuhause angekommen teilt ihr der König mit, daß sie sich mit dem Prinzen Karl Anton verloben soll. Wortlos nimmt Dagmar diese Mitteilung entgegen, doch als sie gehen will, erklärt ihr der König in herzlicher Anteilnahme; daß die Pflichten ihres hohen Standes die Verwirklichung ihres Traumes nicht gestatteten, aber daß diese erste Liebe ihr immer eine schöne Erinnerung bleiben solle, denn Dr. Rupli sei ihrer Liebe wert gewesen und habe sie nicht verraten. Den Scheck habe er zerrissen und zurückgeschickt, denn er habe Dagmar ebenso geliebt wie sie ihn. Da leuchteten Dagmars Augen unter Tränen in einem stillen stolzen Glück. — Jahre sind vergangen, da stehen sich Dagmar, die nun schon lange verheiratet ist, und Dr. Rupli noch einmal gegenüber. Eine stille Wehmut liegt über dem Wiedersehen dieser beiden Menschen, die ihre große Liebe begraben mußten und doch nicht vergessen konnten. Dagmar übergibt Dr. Rupli ihren fünfjährigen Sohn zur Erziehung in seiner Waldschule. Voller Stolz nimmt Dr. Rupli den jungen Prinzen in seine Obhut. Daß Kind der geliebten Frau in seinem Geist zu erziehen ist ihm der schönste Lohn seines Opfers. Prinzessin Dagmar und Dr. Rupli scheiden voneinander mit dem Bewußtsein, daß der junge Prinz von nun an eine unvergängliche Brücke bildet zwischen zwei Herzen, die auf dieser Erde den Weg nicht zueinander finden durften.