Salloker, Angela

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Angela Salloker (1913–2006)
Angela Sallocker (Aufnahme von 1935)
Angela Sallokers Grab
Angela Sallokers Grabstein

Angela Salloker (Lebensrune.png 5. März 1913 in Moschganzen bei Pettau; heute Ptuj, (Slowenien); Todesrune.png 3. Januar 2006 in Graz) war eine deutsche Schauspielerin aus Österreich.

Leben

Angela Salloker stammte aus bürgerlichen Verhältnissen. Ihr Vater war ein kleiner Kaufmann. Angela erlebte keine verwöhnte Kindheit. Sehr jung, schon mit acht Jahren, begann ihre Sehnsucht zum Theater, sie kam in eine Theaterschule ihrer Heimatstadt.[1] Nach eingehendem Studium bei einer ausgezeichneten Lehrerin wurde Angela mit fünfzehn Jahren am Grazer Schauspielhaus engagiert.

Ihre erste Rolle, das Hannele in Hauptmanns „Hanneles Himmelfahrt“, war ihr Bühnendebütein und ein Erfolg. Ihre starke Persönlichkeit zeigte sich schon in den ersten Theaterjahren.

Im selben Jahr begann sie ebendort einen dreijährigen Schauspielunterricht bei Lori Weiser. Zudem erhielt sie in Graz 1928 ihr erstes festes Bühnenengagement.

Von Graz kam sie 1931/32 nach Breslau. Zuletzt spielte sie dort bei Eröffnung des Gerhart Hauptmann-Theaters: „Pippa“. Dann kam sie nach München an das Staatsschauspiel. Zu ihren Rollen gehörten auch das Käthchen von Heilbronn und die Luise Millerin. 1934 wurde sie plötzlich zu den Salzburger Festspielen gerufen und mußte innerhalb von drei Tage das Gretchen unvorbereitet spielen. Es war ein großer Erfolg.

Überdies nahm sie von 1935 bis 1938 in Berlin bei Prof. Margaret Langen Unterricht in Stimmbildung.

In den Folgejahren spielte Angela Salloker an zahlreichen bedeutenden deutschsprachigen Bühnen, u. a. in München, Salzburg, Berlin (Deutsches Theater), Wien (u. a. Burgtheater, Theater in der Josefstadt), Konstanz, Zürich, Kassel, Göttingen und gab zudem Gastspiele bei den Heidelberger Festspielen, den Salzburger Festspielen und den Bad Hersfelder Festspielen.

Obwohl Angela Salloker ihren künstlerischen Schwerpunkt zeitlebens auf das Theater legte, konnte sie auch als Schauspielerin in Film und Fernsehen Erfolge feiern. Im Jahre 1933 machte Ucicky Probeaufnahmen von Angela Sallocker[2] und 1934 gab sie an der Seite von Albert Florath in „Der schwarze Walfisch“ ihr Filmdebüt und spielte in „Hohe Schule“ neben Paul Henreid und Hans Moser. Nur ein Jahr später erhielt sie als Jeanne d’Arc die Titelrolle im aufwendig produzierten Historienepos „Das Mädchen Johanna“ neben Kollegen wie Gustaf Gründgens, Heinrich George und René Deltgen. Der Film wurde 1945 wegen allzu deutlicher Parallelen zum Nationalsozialismus verboten. Angela Salloker wandte sich trotz des frühen Erfolges danach nur noch sporadisch Filmproduktionen zu. Sie spielte im Drama „Mädchenpensionat“, neben Emil Jannings und Elisabeth Flickenschildt in einer Adaption von Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“ und neben Paul Dahlke in „Die Hochzeitsreise“.

Adolf Hitler ehrte anläßlich seines 50. Geburtstages im April 1939 eine Reihe von deutschen Künstlern, darunter auch Angela Salloker. Sie wurde zur Staatsschauspielerin ernannt.[3]

Während des Zweiten Weltkrieges zog sich Angela Salloker vollständig vom Film zurück.

Auch nach dem Krieg stand sie nur noch selten vor der Kamera. Statt dessen spielte sie neben ihrer Bühnentätigkeit in Fernsehadaptionen bekannter Bühnen- und Romanvorlagen wie etwa unter der Regie von Peter Beauvais in Ibsens „Gespenster“ (mit Martin Benrath und Martin Held), neben Hannes Messemer in „Das Fräulein von Scuderi“ nach E. T. A. Hoffmann und unter der Regie von Otto Schenk in „Der lebende Leichnam“ nach Leo Tolstoi (mit Helmuth Lohner). Außerdem gab sie Gastauftritte in den Fernsehserien „Der Kommissar“ und „Derrick“, wo sie in der Episode „Ein Kongreß in Berlin“ neben Will Quadflieg eine Professorengattin verkörperte.

Darüber hinaus arbeitete sie als Sprecherin für zahlreiche Hörspiele und seit den 1940er Jahren – wenn auch seltener – für die Filmsynchronisation. Hier lieh sie ihre Stimme u. a. Jean Arthur („Lebenskünstler“) und Alexis Smith („Die Abenteuer des Mark Twain“).

Angela Salloker war mit ihrem Schauspielkollegen Armin Dahlen verheiratet, mit dem sie u. a. 1949 in „Angela“ gemeinsam vor der Kamera stand.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 11. Oktober 1936
  2. Der Silberspiegel, Nr. 12, Juni 1935
  3. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 17, 28. April 1939