Maja zwischen zwei Ehen

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FILM

Maja zwischen zwei Ehen.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Maja zwischen zwei Ehen
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 78 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Euphono-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Fritz Kirchhoff
Drehbuch: Fritz Kirchhoff,
Helmut Brandis,
Otto Linnekogel
Vorlage: Günther Hocheisen (Roman)
Musik: Walter Kollo
Kamera: Friedl Behn-Grund
Schnitt: Walter von Bonhorst
Besetzung
Darsteller Rolle
Lil Dagover Maja
Peter Petersen Dr. Delbanco
Albrecht Schönhals Hans Wieland
Marieluise Claudius Nora Delbanco
Hilde Körber Chanson-Sängerin
Eduard von Winterstein Dr. Burckhardt
Fritz Staudte Karl, Diener
Peter Dann Walter Delbanco
Günther Ballier
Gerda Preiß
Maria Wolters
Albert Vossen

Maja zwischen zwei Ehen ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1938. Der Stoff zum Film ist von Helmuth Brandis und Otto Linnenkogel nach Motiven des gleichnamigen Romans in der „Berliner Illustrierten“ von Günther Hocheisen.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
Reklame an einem Lichtspielhaus.

Vor Jahren hatte Dr. Delbanco Abschied genommen von Frau und Kind. Als Ingenieur ging er nach Rußland. „Für eine kleine Weile“, sagte er – es war für immer. Nach langem Warten begrub Maja die Erinnerung an ihn. Das ersehnte Glück hatte sie in der Ehe mit ihm nicht gefunden. Seine harte, bittere, menschenverachtende Art verletzte ihre frauliche Anschauungswelt. – Nun ist sie also allein mit dem Kind – mit ihrem und seinem Jungen. Die Gegenwart fordert ihr Recht. Und mit dem Leben kommt eine neue Liebe.

Der berühmte Pianist Hans Wieland gibt Maja durch seine ausgeglichene, feine Wesensart den Glauben an den Zweck des Daseins zurück, lehrt die schöne Frau wieder lachen und schenkt ihr das glückhafte Geborgensein in einer harmonischen Ehe. Vater – so nennt ihn der achtjährige Walter. Dieses Wort macht Hans Wieland sehr stolz, denn er liebt das Kind seiner Frau aus erster Ehe. Eines Tages ist der Totgeglaubte wieder da! Über den Abenteuern einer ruhelosen Jagd durch Rußland, ja durch die ganze Welt vergaß er seine Pflichten gegenüber Frau und Kind. Nun aber pocht er auf sein Recht und verlangt die Rückkehr der beiden in sein Haus. Mit rauher Hand will er in die geordnete Vorstellungswelt des Kindes eingreifen. Gewiß, es ist sein Kind – aber ist er nach allem noch berechtigt, die Anerkennung als Vater zu verlangen? Das Gesetz gibt Delbanco das Recht – und er wird es in die Tat umsetzen. Sein Leben war einsam, weil er es so wollte. Jetzt aber will er nicht mehr allein sein, sein Schaffen soll einen Zweck haben, er will sein Kind. Dabei fühlt er nicht, daß er nie glücklich sein kann und auch nie glückich machen wird.

So waren und so sind die Delbancos. Auch seine Schwester Nora ist aus dem gleichen harten Holz, ohne frauliches Gefühl und daher ohne Verständnis für Maja, die jetzt um ihr Kind, um ein Stück ihrer selbst, gegen den dämonischen Willen des späten Heimkehrers kämpft. Sie hat das Kind geboren, er verlieh es – es gehört zu ihr! – Jedes Gefühl ist auf seiten Majas. In ergreifender Weise stellen sich alle vor ihr Glück – der Diener Karl, Eva Adrian, die Meisterschülerin Wielands, die mit der Familie menschlich und künstlerisch auf das engste verbunden ist. Selbst Rechtsanwalt Dr. Burckhardt, ein früherer Freund Delbancos, steht zu dem Kampf Majas. –

Das Kind soll entscheiden! Sieht es in Wieland oder in Delbanco seinen Vater? Kann es sich von seiner Mutter für immer trennen und mit Delbanco gehen? Durch ein Zusammensein Delbancos mit dem kleinen Walter soll das natürliche Gefühl des Kindes die Entscheidung bringen. Delbanco will sie dadurch erzwingen, daß er – während Wieland ein Konzert in London gibt, dem auch Maja beiwohnt – mit dem Kind nach Übersee flieht. Dieser Plan wird aber durch Eva Adrian verhindert. – Seit einiger Zeit läßt Delbanco nichts von sich hören. Die lähmende Ungewißheit hemmt Wieland in seinem künstlerischen Schaffen. Für ihn ist jedoch die Musik immer wieder eine Entspannung, wenn er sich in die Werke der Großen versenkt, in ihnen lebt, sie nachempfindet. Das stille Warten dagegen steigert Majas Verzweiflung ins Grenzenlose. Durch eine aus dieser ungeheuren Verzweiflung geborenen Tat will sie den Konflikt gewaltsam beenden, an dem ihr Glück mit Wieland und dem Kind zu scheitern droht. Nora Delbanco macht diesen Plan unmöglich. –

Dann ist es soweit! An dem Abend des Geburtstages von Wieland fällt die Entscheidung. Delbanco kommt und will sein Kind holen, um mit ihm nach Südamerika zu fahren. Ihm ist in den letzten Tagen die lange gesuchte Konstruktion einer Spezialmaschine geglückt, und in Südamerika will er seine Erfindung auswerten.

„Onkel Gregor kommt, um Dir zu gratulieren, Vati“ – Durch die selbstverständliche Art, mit der das Kind Wieland als seinen Vater und Delbanco als seinen Onkel bezeichnet, überzeugt es Delbanco. So geht er – allein – einsam wie zuvor.