Manthey, Arno
Arno Manthey ( 6. September 1888 in Schubin, Posen; 3. September 1941 an der Straße Salla Alakurtti, Finnland) war ein deutscher SA-Obergruppenführer, Führer der SA-Gruppe Ostmark.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Arno Manthey stammte aus der Kreisstadt Schubin bei Bromberg, wurde dort am 6. September 1888 als Sohn eines Bauern geboren, der dem Jungen die Liebe zur Scholle und das gesunde deutsche Bauernblut vererbte. Arno Manthey erhielt neben dem Volksschulunterricht in der Schubiner jüdischen Schule Lateinunterricht, um aufs Gymnasium übergehen zu können. Diese Stunden in der Judenschule waren für ihn der beste Anschauungsunterricht auf rassischem und weltanschaulichem Gebiet, der sich denken läßt. Mit sicherem Instinkt wurde er schon zu dieser Zeit Antisemit, denn er hatte das Judentum aus zu naher Entfernung kennen gelernt. Auf dem Friedrich-Gymnasium in Bromberg erwarb er die Primareife, dann widmete er sich der Landwirtschaft. Nach seiner Heirat im Jahre 1912 übernahm er ein Hotel in Schubin.
Erster Weltkrieg
Bei Kriegsausbruch ging er mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 211 nach Flandern. Bei Bixschoote und Langenmark gehörte er zu jenen todesmutigen Bataillonen von Kriegsfreiwilligen, die sich mit dem Deutschlandlied auf den Lippen dem Feinde entgegen warfen. Im Frühjahr 1915 wurde er Leutnant und zum Infanterie-Regiment 9 versetzt. Dreimal wurde er verwundet, einmal sehr schwer und erhielt das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse.
Weimarer Republik
Nach dem Zusammenbruch kehrte Arno Manthey in seine Heimatstadt Schubin zurück, die auch zu der Zeit schon von den Polen bedroht war. Er sammelte schnell kleinere Formationen, besetzte Schubin und versperrte damit den polnischen Freischärlern den Weg nach Bromberg, dessen Einnahme als wichtigster Waffenplatz und Eisenbahnknotenpunkt für die Polen von entscheidender Bedeutung gewesen wäre und ihnen den Weg zur Ostsee geöffnet hätte. Arno Manthey Taten reizten die Polen derartig, daß eine Prämie auf seinen Kopf ausgesetzt wurde. Im Grenzschutz wurde er zum vierten Male schwer verwundet. Seines Besitztums beraubt und ausgewiesen, mußte Arno Manthey von 1920 ab sich als Tuchreisender, Kartoffelhändler und Langholzfuhrmann durchschlagen, bis er schließlich einen Bauernhof und einen Krug in Gursen, Kreis Flatow, pachten konnte. Er wurde zunächst Stahlhelmführer und Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung, bis um die Jahreswende 1929/30 der Nationalsozialismus auch in der Grenzmark stärker Fuß fasste. Arno Manthey schloß sich sofort der NSDAP an, gründete in Gursen die erste Ortsgruppe und tat dann als SA-Mann und politischer Organisator gleichzeitig Dienst. Er gründete Ortsgruppen und Stürme in der gesamten nördlichen Grenzmark. Am Tage stand er hinter dem Pflug und hinter dem Schanktisch, Abend für Abend auf irgendeinem Dorfplatz oder in einem Gasthause als Redner. Er wurde dann zum Führer der SA-Standarte 149 ernannt. Im Sommer 1932 wurde Arno Manthey zum Oberführer befördert und mit der Führung der Untergruppe Grenzland betraut.
Drittes Reich
1933 wurde er Brigadeführer der SA-Brigade 8 Grenzland-Süd in Schneidemühl. Nach der Juni-Revolte betraute Adolf Hitler den als treu erprobten Mann mit der Führung der SA-Gruppe Ostmark (Name ab 1941: Oder). Er wurde zunächst Fachberater für Landwirtschaft in der Partei und war schon seit November 1932 trotz heftigster Gegenwehr der Reaktion Präsident der Landwirtschaftskammer für die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen. 1933 wurde er ferner zum I. Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Landbank, der größten deutschen Siedlungsunternehmens, berufen, das in der Ostsiedlung führend war. Im gleichen Jahr wurde Manthey in den Reichstag gewählt. 1935 erfolgte die Beförderung zum Obergruppenführer. Als Hauptmann und Bataillonskommandeur nahm er am Norwegenfeldzug teil. Er trug die Spangen zu den E.K. II und I, als er am 3. September 1941[1] an der Nordostfront fiel.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse