Maria Antonia Josepha Johanna von Österreich

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Maria Antonia Josepha Johanna von Österreich (nach der Heirat Marie Antoinette) (* 2. November 1755 in Wien; † 16. Oktober 1793 in Paris) war Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen und der Toskana. Durch ihre Heirat mit dem späteren König Ludwig XVI. wurde sie deutsche Königin von Frankreich und als solche von den revolutionären Demokraten der Französischen Revolution ermordet.

Leben

Sie wurde in Wien als 15. Kind von Königin Maria Theresia und Kaiser Franz I./II. Stephan geboren. Im Jahr darauf brachte Maria Theresia als 16. Kind noch einen Sohn zur Welt. Auf einer unbewohnten Rheininsel bei Straßburg wurde sie am 7. Mai 1770 an Frankreich übergeben, ohne ihren zukünftigen Ehemann zuvor gesehen zu haben. Da sie eine Deutsche war, mußte sie sich sämtlicher Kleider entledigen und bekam fortan einen französischen Namen, aus der Erzherzogin Maria Antonia wurde die Dauphine Marie Antoinette. Am 16. Mai 1770 heiratete Marie Antoinette im Schloß von Versailles im Alter von 14 Jahren den französischen Thronfolger. Die Heirat wurde aus politischen Gründen begrüßt, da Österreich sich nach den Kriegen gegen Preußen in Frankreich einen Bündnispartner erhoffte. Diese Hoffnung wurde bitter enttäuscht. Nach dem Tod König Ludwigs XV. am 10. Mai 1774 bestieg Marie Antoinette an der Seite ihres Mannes den französischen Thron. Am 19. Dezember 1778 gebar sie die Tochter Marie Thérèse Charlotte und am 22. Oktober 1781 den Thronfolger Louis Joseph Xavier François. Als weitere Kinder folgten Louis-Charles am 27. März 1785 und Sophie-Beatrix am 9. Juli 1786. Die jüngere Tochter wurde allerdings nur elf Monate alt, und der Dauphin starb am 4. Juni 1789. Am französischen Hof wurde sie wegen ihrer deutschen Herkunft gehaßt und mußte sich ständigen Unterstellungen und Intrigen erwehren. Um den Vorwurf der angeblichen Verschwendungssucht zu widerlegen, ließ sie sich 1783 sogar in einem einfachen Leinenkleid porträtieren. Auch die sogenannte Halsbandaffäre war eine Intrige gegen sie. Im Park des Schlosses von Versailles ließ Marie Antoinette ein kleines idealisiertes Dörfchen namens „Hameau“ anlegen, in dem sie sich mit ihrer Tochter und ihren Freundinnen aufhalten konnte, ohne auf die bei Hof geltenden Etikette achten zu müssen.

Nach dem Siebenjährigen Krieg in Nordamerika und dem Eingreifen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg jeweils gegen die Engländer, die Unsummen gekostet hatten und auf Grund der langjährigen französischen Mißwirtschaft kam es zu einer Krise der Staatsfinanzen. Um einen „Sündenbock“ zu finden, wurden Maria Antonia in Folge die Probleme zugeschoben. Allerdings hatte sie niemals auch nur im Entferntesten irgendwelchen Einfluß auf die Entwicklung des französischen Staates. Weder politisch noch ökonomisch. An einigen Seidenkleidern für die Königin wird die französische Wirtschaft jedenfalls kaum zugrunde gegangen sein. Bei Ausbruch der Französischen Revolution rottete sich in der Nacht auf den 6. Oktober 1789 der Mob vor dem Schloß in Versailles zusammen und zwang die königliche Familie, im Morgengrauen eine Kutsche zu besteigen und in die Tuilerien in Paris umzusiedeln. Am 21. Juni 1791 versuchten sie von dort aus ins Ausland zu fliehen. Dabei half ihnen Graf Hans Axel von Fersen. Doch der König wurde erkannt und gezwungen, mit seinen Angehörigen wieder umzukehren. Zum letzten Mal riß sie der französische König mit ins Verderben. Wären sie ohne ihn geflohen, dann wäre die Flucht geglückt. Marie Antoinette ließ ihrem Bruder Leopold II., der seit 1790 deutscher Kaiser war, währenddessen heimlich Nachrichten zukommen und drängte ihn zum Krieg gegen das revolutionäre Frankreich. Doch ihr Bruder starb am 1. März 1792, bevor es zu einer Befreiung kommen konnte. In Frankreich wurde währenddessen gerüstet und stattdessen am 20. April 1792 Österreich der Krieg erklärt. Ein allgemein bekanntes Vorgehen, um von innenpolitischen Problemen abzulenken. Ihr Ehemann, König Ludwig XVI. wurde nach einem Schauprozeß dann bereits am 21. Januar 1793 ermordet. Am 14. Oktober 1793 begann der Schauprozeß gegen sie unter Verleugnung ihres richtigen Namens als „Witwe Capet” (bezugnehmend auf Hugo Capet, den Ahnherrn des französischen Herrschergeschlechts) unter anderem wegen angeblicher „Unzucht“(!). Sie wurde am 16. Oktober 1793 auf der Guillotine enthauptet und die Leiche in einem Massengrab verscharrt. Über zwanzig Jahre später wurden ihre Gebeine exhumiert und in der Basilika Saint-Denis in Paris, der traditionellen Grablege der französischen Könige, an der Seite Ludwigs XVI. beigesetzt.

Marie Antoinette war gebildet und musikalisch. Sie soll sogar mit dem gleichaltrigen Wolfgang Amadeus Mozart auf Schloß Schönbrunn musiziert haben, der ihr in kindlichem Übermut die Heirat versprach. Viele der Gerüchte um sie wurden erst später böswillig gestreut und entbehren jeglicher Grundlage. Aus Mangel an Beschäftigung herrschte am französischen Hof eine ständige intrigante Atmosphäre, der sie sich nicht entziehen konnte. Auch das berühmte angebliche „Kuchenzitat“ stammt nicht von ihr.[1] Allerdings war sie zeitlebens recht naiv, so daß ihre Mutter Maria Theresia ihr in zahlreichen Briefen Hilfestellung gab. Die Briefe Marie Antoinettes an ihre Mutter sind gekennzeichnet von einer großen Verehrung und Liebe. So schließt ein Brief vom 13. Mai 1774 mit den Worten:

Ich bitte meine liebste Mutter, mir zu erlauben, Ihre Hände mit der ganzen Liebe, die ich für Sie hege, zu küssen. Mit aller Hochachtung; Marie Antoinette[2]

Im Gefängnis machte sie durch Frömmigkeit, Mut und Würde großen Eindruck. Sie mußte auch nicht zum Schafott geschleift werden, sondern ging gelassen und mit stolzer Haltung in den Tod. Die Mordorgien der französischen Revolution überlebte nur ihre Tochter Marie Thérèse Charlotte, ab 1799 Herzogin von Angoulême. Diese wohnte ab 1830 in Frohsdorf bei der Wiener Neustadt und zuletzt in Görz.

Literatur

  • P. V. von Hunolstein: Marie Antoinette, ihr Leben und Wirken, geschildert in ihren eigenen Briefen (1864) (PDF-Datei)
  • Edmund & Jules de Goncourt: Geschichte der Marie Antoinette (1859) (PDF-Datei)
  • Ernst Alfred Christian, Freiherr von Stockmar: Ludwig XVI. und Marie Antoinette auf der Flucht nach Montmédy i. J. 1791 (1890) (PDF-Datei)
  • Maxime de La Rocheterie: Marie Antoinette, Königin von Frankreich (1893) (PDF-Datei)
  • Alfred Ritter von Arneth: Maria Theresia und Marie Antoinette - Ihr Briefwechsel (1866) (PDF-Datei)
  • Jeanne-Louise-Henriette Campan:

Verweise

Fußnoten

  1. So heißt es in einer Anleitung zur Geschichtsfälschung für Lehrer in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands aus dem Jahre 1957:
    Hier ist nun eine letzte Quelle zu erwähnen, die vielleicht am nächsten dem Herzen der Masse entspringt, die zumindest älter ist als die früheste Flugschrift: die Anekdote und der politische Witz. Es ist sehr zu bedauern, daß diese Kategorie so wenig im Unterricht herangezogen wird, ja daß sie geradezu verpönt scheint und man vielfach seiner Wissenschaftlichkeit etwas zu vergeben meint, wenn man sie benutzt. Unsere Lehrbücher vermeiden sie — im Gegensatz zu den in dieser Hinsicht lebendigeren sowjetischen. Man sollte doch nie vergessen, daß Anekdote, Witz, Bonmot, Spottname, Spottlied usw. die prägnanteste, pointierteste Form der Aussage über einen typischen historischen Fakt darstellen. Nur die guten und treffenden halten sich, weil sie das Echo in der Stimmung der Massen finden. Nehmen wir die Äußerung der Marie Antoinette, als man ihr sagt, die Pariser murrten, weil sie kein Brot hätten: „Warum essen sie dann nicht Kuchen?“ Es ist wohlgemerkt völlig unerheblich, ob dieses Wort objektiv wahr ist oder gut erfunden, denn es gilt hier ja nicht, die Gestalt der Marie Antoinette objektiv zu erfassen (…) als vielmehr den Haß der Massen gegen den verrotteten Absolutismus in der Gestalt dieser „Madame Defizit“ (...)
    „Geschichte in der Schule“, Band 10, Volk und Wissen Verlag, DDR 1957, S. 221
  2. zitiert in: P. V. von Hunolstein: „Marie Antoinette, ihr Leben und Wirken, geschildert in ihren eigenen Briefen“ (2. Auflage 1864), S. 64 (PDF-Datei)