Maximilian I. (Bayern)
Maximilian I. ( 17. April 1573 in München; 27. September 1651 in Ingolstadt) war ein deutscher Adliger, seit 1597 Herzog von Bayern und seit 1623 Kurfürst und somit Reichsfürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Kurfürst Maximilian war maßgeblich an der politischen Gestaltung des Reiches während des Dreißigjährigen Krieges, war 1609 der Initiator für die Gründung der Katholischen Liga, Bundesoberst in der Liga (der Johann T’Serclaes von Tilly zum obersten Heerführer der Liga berief), aber seinen Widerstand gegen eine Machterweiterung des römisch-deutschen Kaisers und dessen Kaiserliche Armee unter Wallenstein, trotz einer Beseitigung des schwedischen Einfalls im Süden des Reiches durch den Sieg bei Nördlingen 1634, führte statt zu deutscher Einheit zu einer Stärkung der Kleinstaaterei und somit zur einer Schwächung des Reiches nach außen, auch weil Frankreich offen in den Krieg trat.
Wirken
Zu seinem Wirken heißt es:
- In den ersten Jahren des Kriegs, da Söldnerhaufen und Söldnerführer den Lauf der Geschichte bestimmen, ragt als fähigster Kopf Max von Bayern aus dem Wirrwarr hervor: er aber fühlte die Mächte, indem die Fülle fremder Interesse sich sammelt. Denn nicht um Glaubensdinge allein geht dieser verheerende deutsche Krieg: jede der Mächte, die den Erdteil beherschen wollten, streckt ihre Krallen nach dessen Herz. Es ist das alte deutsche Verhängnis, daß diesen gezielten Anschlägen auf das deutsche Volk deutsche Helfer ihren tumben und unbewussten Beistand liehen. Max von Bayern war einer der klügsten Fürsten der Zeit, streng gegen sich selber, auch als autokratischer Herrscher nur auf das Wohl seines Volkes bedacht, ein Meister des diplomatischen Spiels wie der weitausgreifenden Pläne. Aber sein Können kam Habsburg und Rom und Madrid zugute, nicht dem deutschen Volk. Die Frucht seiner Arbeit heimsten die Mächte ein, die in den Spuren der Gegenreformation schritten und im Schutze des Glaubens politische Ränke spannen.[1]
Familie
Herzog Maximilian heiratete am 6. Februar 1595 in Nancy die Prinzessin Elisabeth (1574–1635), Tochter von Herzog Karl III. von Lothringen und seiner Gattin Claudia von Valois, Tochter König Heinrichs II. Die Ehe blieb kinderlos.
In zweiter Ehe heiratete er am 15. Juli 1635 in Wien die Erzherzogin Maria Anna, Tochter seiner Schwester Maria Anna von Bayern und ihres Gatten Kaiser Ferdinand II. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor:[2]
- Ferdinand Maria (1636–1679) ∞ 1652 Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen (1636–1676)
- Maximilian Philipp Hieronymus (1638–1705) ∞ 1668 Prinzessin Mauritia Febronia de La Tour d’Auvergne (1652–1706), Tochter von Frédéric-Maurice de La Tour d’Auvergne, duc de Bouillon
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
- Die von ihm für den Erben Ferdinand Maria aufgesetzte „Des großen Kurfürsten Maximilian I. von Baiern Anleitung zur Regierungskunst“ gab Johann Christoph von Aretin (Würzburg 1822) lateinisch und deutsch heraus.
- König Ludwig I. errichtete dem Kurfürsten 1839 auf dem Wittelsbacher Platz in München ein prächtiges Reiterstandbild nach Bertel Thorvaldsens Entwurf.