Melusine (Film)

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FILM

Melusine (Film).jpg
Filmdaten
Originaltitel: Melusine
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1944
Sprache: Deutsch
Im Auftrag von: Terra-Filmkunst
Stab
Regie: Hans Steinhoff
Drehbuch: Werner Eplinius,
Hans Steinhoff
Vorlage: Richard Billinger
Produktionsleitung: Günther Regenberg
Musik: Michael Jary
Kamera: Richard Angst
Kameraassistenz: Wolfgang Hannemann,
Willi Wesenberg
Standfotos: Günther Dittmer
Bauten: Robert Herlth,
Kurt Herlth,
Helmut Haak
Kostüm: Gertrud Steinhoff
Aufnahmeleitung: Willy Herrmann,
Willy Melas
Herstellungsleitung: Hans Steinhoff
Schnitt: Elisabeth Pewny
Besetzung
Darsteller Rolle
Olga Tschechowa Nora
Siegfried Breuer Stefan Brock
Angelika Hauff Christine von Hardegg
Friedrich Domin Professor von Hardegg
Lisa Siebel Melitta Meyesenburg
Franz Pfaudler Juwelier Praxmaier
Hans Adalbert Schlettow Chauffeur Keller
Ernst Dernburg Chauffeur Keller
Herbert Gernot Dr. Perotti
Klaus Pohl
Louis Ralph

Melusine ist ein deutscher Spielfilm von 1944. Die Welturaufführung fand mit 70jähriger Verspätung am 2. März 2014 im Berliner Zeughauskino statt.[1]

Weiterer Titel

  • Die schöne Melusine (Arbeitstitel, Deutschland)

Wissenswertes

Der Autor Richard Billinger war während des Dritten Reiches besonders erfolgreich im Verkauf seiner Stoffe an die Filmindustrie. Im Jahre 1943 entschloß sich die Terra-Filmkunst, erneut eines seiner Schauspiele zu verfilmen, nachdem sie die Weltverfilmungsrechte für 1.200 RM erworben hatte. Hans Steinhoff sollte einen Film ohne Ateliertage herstellen, da kriegsbedingt eine Entlastung der Produktionsstätten wünschenswert erschien. So begannen am 20. Juli 1943 die Außenaufnahmen in Strobl am Wolfgangsee. Bis Mitte Oktober wurden die Aufnahmen fortgesetzt in der Umgebung von Bad Ischl und im Salzkammergut. Diese Konstellation war zuerst für den 10. März vorgesehen, die endgültige Ablieferung für den 10. April. Sie wurde jedoch während des ganzen Sommers fortlaufend um jeweils 14 Tage verschoben, so daß der Film erst am 15. September 1944 in der derzeitigen Form vorlag. Man hatte bis dahin den bisherigen Titel „Die schöne Melusine“ umgeändert in „Melusine“.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Bei einer Sprengung, die bei dem Bau einer Straße in südlicher Landschaft notwendig ist, verunglückt der Oberingenieur Stefan Brock. Er wird von der Felswand auf die Straße geworfen und bleibt blutend vor einem Auto liegen, dessen Fahrerin in letzter Sekunde bremsen und unter eigener Lebensgefahr ausweichen kann. Als Brock für einen Augenblick zu sich kommt, sieht er in das Gesicht einer schönen Frau, und in der Ver­zückung der fast überirdischen Erscheinung flüstern seine Lippen ein beseligtes „Madonna …“. Die Dame, die den Verunglückten in die nächste Klinik bringt, darf ihn nach zehn Tagen besuchen, und Stefan, überwältigt von dem Glück, daß der Traum jetzt Wirklichkeit geworden ist, gesteht ihr, daß er sie liebe. Die Dame reist ab, und fast sieht es aus wie eine Flucht, denn sie geht ohne Abschied, und nicht einmal ihren Namen nennt sie.

Nach einigen Wochen kommt sie wieder in die Klinik, gerufen von einem starken Gefühl, das Herrschaft über sie erhalten hat. Die Liebe des Mannes hat auch in ihrer Brust alle zärtlichen Empfindungen geweckt. Aber sie muß erfahren, daß Stefan bereits vor einigen Tagen als gesund entlassen wurde und daß er sein Arbeitsverhältnis aufgelöst hat und nach Deutschland gereist ist. Sie ahnt, sie fühlt es, daß er sie sucht. Und sie drängt es nun, heimzukehren. Stefan Brock sollte seine „Madonna“ wiedersehen. Aber er war nicht mehr der alte, nicht mehr der Träumer, der, nichts als eine Erinnerung in den Händen, einer Hoffnung auf ein Wieder­sehen nachging. Das Schicksal hatte es gewollt, daß er während der Überfahrt über einen Alpensee Zeuge eines Unglücks wurde; ein junges Mädchen, Christine von Hardegg, war beim Segeln von einem Passagierboot gerammt worden, Stefan rettete ihr das Leben. und schon nach kurzer Zeit hatte sich ein inniges Verhältnis entwickelt. Endlich, so empfand Stefan, war dieses immer hoffnungslose Suchen und Warten überwunden. „Das Leben muß weitergehen!“

Christines Vater, Professor Hardegg, verstand sich gut mit dem Verlobten seiner Tochter, und das Mädchen war überzeugt, daß der Erwählte ihres Herzens auch die Zustimmung ihrer Mutter finden würde. Ihre Eltern waren schon seit langem voneinander geschieden, Hardegg hatte seine schöne Frau über dem beruflichen Ehrgeiz der für ihn entscheidenden Jahre vernachlässigt, und Nora war ihren schriftstellerischen Neigungen gefolgt und hatte Beachtliches erreicht. Jetzt wurde sie von einer längeren Reise zurückerwartet. Ehe sie ihre Tochter wiedersah, begegnete sie Stefan, und in übergroßer Liebe umarmte sie den endlich Wiedergefunden. „Jetzt laß ich dich nie mehr allein’!“ Wenige Stunden später wurde Stefan seiner schönen Unbekannten als der Verlobte Christines vorgestellt. Nur mühsam konnte Nora von Hardegg die Fassung bewahren. Und Stefan, er bekannte sich zu Christine und versuchte alles, um dem geliebten Mädchen zu verbergen, was ihn einst bewegt hatte.

Weil es um ihre Tochter ging, konnte – wollte Nora nicht kämpfen. Mit jeder anderen Frau hätte sie um den Besitz Stefans gerungen. Ihm brachte ein Ereignis die letzte Klarheit: Christine hatte in einem Brief, in einer Novelle Noras und in einem zufällig belauschten Gespräch Zusammenhänge erraten und war in ihrer Verzweiflung auf den See hinaus­gefahren, bei einem fürchterlichen Wetter. Sollte das heimliche Gerede, das seit ein paar Tagen um den See ging und von dem Fund einer Bronzefigur erzählte, einer Melusine, einer weiblichen Gestalt mit einem Fischleib, schreckliche Wahrheit werden? Man wollte wissen, daß die schöne Melusine überall dort, wo sie sich sehen ließ, Unheil brächte ...

Diesmal wurde die Macht des bösen Zaubers gebrochen. Die Bronzefigur wurde wieder, was sie einst war: der Türschmuck des Hauses, das der frühere Eigentümer einzog. Nora, die in ihrer Angst um ihr Kind die Kraft zum Verzicht auf Stefan gefunden hatte, sah ihre Tochter, die nach verzweifeltem Suchen – Gefundene und dem letzen Zurückgegebene, glücklich in den Armen des Mannes, zu dem sie nun für immer gehörte. Würde Nora nun wieder allein sein, allein wie nie zuvor? In dieser Stunde erkannte sie, daß ihr Gatte nie aufgehört hatte, ihr bester Freund zu sein.


Fußnoten