Nationale Revolution

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Der Begriff Nationale Revolution entstand in der rechten Opposition gegen die Weimarer Republik und beschreibt eine von der politischen Rechten angestrebte Transformation einer Gesellschaft.

Kapitalistische Variante

Die kapitalistische Variante der nationalen Revolution setzt auf eine Transformation zu einer völkisch-nationalen Gesellschaftsordnung unter Nutzung des bürgerlichen Staates, bürgerlicher Eigentumsverhältnisse und Marktwirtschaft. Als politische Strategie mit dem Ziel der Erlangung der weltanschaulichen Vorherrschaft, Übernahme der Regierung und Umgestaltung des Staatsaufbaus ist die „Nationale Revolution“ keine Revolution im sozioökonomischen Sinne. Der damit im Zusammenhang stehende Begriff der geeinten Volksgemeinschaft bedeutet daher nicht eine Einheitlichkeit im Sinne gemeinsamer materieller Interessen, sondern eine ideelle Einheit im kulturellen Sinne.

Weimarer Republik

Hauptartikel: Konservative Revolution

Anhänger einer nationalen Revolution während der Weimarer Republik kritisierten vor allem die Zerstrittenheit der Parteien und sahen darin ein schwaches Deutschland begründet. Ebenso lehnten sie die kommunistische „Kulturrevolution“ ab.

Nationalsozialismus

Nach der zuvor angekündigten Auflösung aller Parteien erklärte Hitler in seiner Rede am 6. Juli 1933 die Nationalsozialistische Revolution und somit auch die Kampfzeit für beendet. Durch das Reichsgesetz über die Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 wurde die NSDAP zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts erklärt.

Frankreich (1940)

Besonders für das Ende der Dritten Republik in Frankreich und die Machtübernahme der Vichy-Regierung unter Philippe Pétain hat sich der Begriff révolution nationale durchgesetzt. Die Politik war von der Devise Travail, Famille, Patrie (Arbeit, Familie, Vaterland) geprägt; Pétain bildete eine traditionalistische, autoritäre und paternalistische Regierung.

Gegenwart

Die Freien Kameradschaften propagieren heute wieder eine „nationale Revolution“. Auch Teile der Neuen Rechten haben nationalrevolutionäre Ziele. Insbesondere in der Frühphase der Neuen Rechten war das nationalrevolutionäre Moment stark ausgeprägt.

Die „Dritte Front“

Weiterhin bezeichnen sich eine Reihe politischer Aktivisten als Nationalrevolutionäre oder sozialrevolutionäre Nationalisten. Die meisten von ihnen werden der sogenannten Dritten Front – also jenseits der Antifa und des Nationalen Widerstands – zugerechnet. Diese Nationalrevolutionäre verteilen sich über ein breites Spektrum, von kommunistischen Kleingruppen über Kleinparteien wie die Piratenpartei bis in das neurechte Spektrum, „anti-hitleristischen“ Gruppierungen bei den Autonomen Nationalisten und NPD-Aussteigern. Gemeinsam haben sie, daß sie sich von altrechtem Gedankengut abgrenzen, wie dem Nationalsozialismus, Rassismus, Antijudaismus sowie dem Antikommunismus. An der Antifa kritisieren sie vor allem den Antinationalismus im allgemeinen und die Antideutschen im besonderen. Darum werden sie sowohl von linker („widerliche Querfrontler“) als auch von rechter Seite („Wirrköpfe“, „stalinistische Säue“) heftig kritisiert und diffamiert.

Ideologisch vertreten Nationalrevolutionäre einen radikalen Antikapitalismus und streben dementsprechend eine sozialistische Ordnung an. Als historische Vorbilder sehen sie Karl Marx und Friedrich Engels, Lenin, Karl Otto Paetel, Rudi Dutschke, Ernesto Che Guevara und Ernst Niekisch sowie die Nationalbolschewisten der Weimarer Republik und auch aktuelle wie Fidel Castro, Hugo Chávez und andere linksnationale Politiker Latienamerikas an.

Ein Sammelbecken für Nationalrevolutionäre war das Netzwerk Sozialistische Nation, eine große feste Organisation war der Sozialrevolutionäre Widerstand Mitte. Als Publikation der Nationalen Revolution galt die Zeitschrift „Der Fahnenträger“.

Siehe auch