Natzmer, Gneomar Ferdinand Peter Albertus von

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Schloß Gahry (Wiesengrund)

Gneomar Ferdinand Peter Albertus von Natzmer (Lebensrune.png 18. April 1883 auf Trebendorf südöstlich Cottbus, Niederlausitz; Todesrune.png 13. Mai 1968) war ein deutscher Reserveoffizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres und der Wehrmacht, zuletzt Oberst d. R. der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg sowie Herr auf Trebendorf, Gahry und Jocksdorf in den Kreisen Kottbus und Sorau. Er war auch SA-Führer, angeblich auch „SS-Funktionär“,[1] dies ließ sich jedoch nicht belegen. Ebensowenig konnte eine NSDAP-Mitgliedschaft nachgewiesen werden.

Werdegang

1873 erwarb Gneomar Dubislav Ferdinand von Natzmer das Gut Trebendorf. Sein 1883 geborener Sohn Gneomar Ferdinand Peter Albertus von Natzmer erwarb später das benachbarte Gut Gahry. Noch vor dem Zweiten Weltkrieg übereignete Gneomar von Natzmer seinem gleichnamigen Sohn das Gut mit Schloß.
Erbbegräbnis der Familie von Natzmer in Trebendorf

Gneomar von Natzmer diente im Garde-Jäger-Bataillon und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges Oberleutnant der Reserve. Nach dem Krieg war der Hauptmann der Reserve a. D. bei den Freikorps aktiv und galt als großer Unterstützer des Heimatschutzbundes Brandenburg-Süd. Beim Kapp-Aufstand hatte er seine Bauern bewaffnet, danach aber die Waffen wieder eingezogen. Er unterstütze auch Peter von Heydebreck und sorgte für die Transporter für Waffen und Ausrüstung für den Kampf um Oberschlesien.

In der Zwischenkriegszeit war er, wie auch seine Schwester, Mitglied der DNVP und war Kreisvorsitzender für Cottbus. Er war auch bei den Landbundgründungen (Vorstandsvorsitzender und später Aufsichtsratsvorsitzender der Niederlausitzer Landbundgenossenschaft) sehr aktiv und war selbst Vorsitzender des Kreis-Landbunds Cottbus.

Bei der Wehrmacht trat er als Reserveoffizier der Luftwaffe bei. Im Zweiten Weltkrieg war er u. a. als Oberstleutnant von 29. Juli 1941 bis 8. Oktober 1942 Kommandeur des Flug-Anwärter-Bataillons „Monte Rosa“. Am 9. Oktober 1942, inzwischen Oberst, wurde er Kommandeur des Flug-Anwärter-Bataillons I, am 27. April 1943 wurde er Kommandeur des I. Bataillons des Flieger-Regiments 90 in Frankreich (bei Chartres). Nach der Invasion in der Normandie und dem Rückzug aus Frankreich wurde das I. (wie auch das II.) Bataillon des Regimentes aufgelöst.

Familie

Gneomar war der Sohn von Gneomar Dubislav Ferdinand von Natzmer (1852–1913) und dessen Frau, die aus Hamm bei Hamburg stammende Charlotte Therese, geb. von Ohlendorff (1862–1947).[2] Sein Vater war Oberleutnant der Reserve, Provinz-Landtagsabgeordneter (1906 für den Kreis Cottbus in den Landtag nachgewählt), Ritterschaftsrat und seit 1911 Ehrenritter des Johanniter-Ordens. Seine Schwester war Georgine Therese Wanda Charlotte, spätere Freifrau von Hadeln (1884–1959) vom Bund Königin Luise. Zu seinen vielen Vettern gehörten Oberstleutnant Oldwig Albrecht Adolf Ferdinand von Natzmer und Generalleutnant Oldwig Otto Wilhelm Gneomar von Natzmer.

Ehe

Leutnant von Natzmer heiratete am 27. April 1905 in Potsdam seine Verlobte Jutta Emma Wanda Luise von Krosigk (1885–1940). Aus der Ehe ist Sohn Gneomar Anton Buko Felix von Natzmer (Lebensrune.png 5. September 1907 in Greifswald; Todesrune.png 1991) entsprossen. Er war Jurist, Gerichtsreferendar in Stettin, Gutsherr, Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft sowie Rechtsritter des Johanniter-Ordens. Er wurde als Oberleutnant der Wehrmacht an der Ostfront im Juli 1941 schwer verwundet. Nach dem Krieg war er Kaufmann. Witwer Oberst von Natzmer heiratete in zweiter Ehe Charlotte Hartmann aus Berlin.

Vertreibung

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Trebendorf, Gahry und Jocksdorf Teil der Sowjetischen Besatzungszone, die Familie wurde von den Bolschewisten vertrieben und durch Beschluß der Sowjetischen Militäradministration enteignet. Auch die Ruhestätte der Familie von Natzmer auf Trebendorf, am Rande einer kleinen Lichtung als Plateau mit quadratischer Grundfläche (etwa 8 m x 8 m) angelegt, mußten Vater und Sohn zurücklassen. Der Gedenkstein für Generalfeldmarschall Dubislav Gneomar von Natzmer, der Familienruhestätte etwa 30 m südwestlich vorgelagert, wurde 2004 saniert. Die Gedenktafel, nach 1873 nach Trebendorf verlagert, ist noch älter und stammt von einem anderen Denkmal („Errichtet am 100. Todestage von dem Geschlecht v. Natzmer 13.5.1839“).

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Fußnoten