Naujocks, Alfred

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Alfred Naujocks (1911–1966)

Alfred Helmut Naujocks (Lebensrune.png 20. September 1911 in Kiel; Todesrune.png 4. April 1966 in Hamburg; alias Hans Müller, alias Alfred Bonsen, alias Rudolf Möbert) war ein deutscher Angehöriger der Waffen-SS und Verräter.

Wirken

Naujocks trat 1933 der SS bei und wurde 1934 Referatsleiter in Reinhard Heydrichs Sicherheitsdienst (SD).

Er war maßgeblich an der Verhaftung englischer Geheimagenten beim sogenannten Venlo-Zwischenfall beteiligt.

1941 wurde er aus dem SD entlassen, weil er sich mit Heydrich überworfen habe. Als Obersturmbannführer der Waffen-SS kam er an die Ostfront in ein Artillerieregiment der Leibstandarte SS Adolf Hitler. 1942 wurde er wegen Magengeschwüren aus der Waffen-SS entlassen. Er war daraufhin in der Wirtschaftsverwaltung während der deutschen Besatzung in Belgien tätig.

Am 19. Oktober 1944 lief er zu den VS-Amerikanern über und wurde in einem Gefangenenlager für Kriegsverbrecher interniert.

Alfred Naujocks behauptete in mehreren Phantasieberichten vor VS-Verhöroffizieren und später in der Nachkriegszeit, daß er einen fingierten deutschen Überfall auf den Sender Gleiwitz ausgeführt habe. Dieser angebliche deutsche „Überfall“ ist jedoch geschichtswissenschaftlich durch nichts bewiesen.

Naujocks ließ sich nach dem Krieg in Hamburg nieder, wo er als wohlhabender Geschäftsmann lebte. Ab 1961 wurde gegen ihn ermittelt, es dauerte fünf Jahre, bis er 1966 vor einem BRD-Gericht angeklagt wurde. Während des Prozesses „verstarb“ er am 4. April 1966 überraschend im Alter von 54 Jahren. Die Alliierten nahmen – trotz der ihm angelasteten schwersten Verbrechen – bis zu seinem Tod keinerlei Ermittlungen auf.

Siehe auch