Negri, Pola

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Pola Negri
East Los Angeles, Calvary Cemetery (Haupt-Mausoleum)
Grabplatte

Pola Negri (Barbara Apolonia Chalupiec oder Chalupec) (Lebensrune.png 31. Dezember 1894[1] in Leipe, Westpreußen; Todesrune.png 1. August 1987 in San Antonio (Texas)) war eine polnische Schauspielerin und Tänzerin.

Leben

Negri war die Tochter eines Handwerkers und einer Ladenbesitzerin. Sie wuchs in Warschau auf.

Sie wurde als Ballett-Tänzerin ausgebildet und erhielt in Warschau ihre ersten Theaterrollen.

Pola Negri besaß schon in ihrer Kindheit eine leidenschaftliche Neigung für Poesie. Wo immer sie ein Band Lyrik auftreiben konnte, da las sie leise und laut wohl stundenlang Verse. Kein Wunder also, daß sie schon in der Schule bei internen Festlichkeiten vom Podium aus deklamieren durfte. Sie hatte auch selbst zur Feder gegriffen und versucht, ihre Empfindungen und Gedanken in poetischer Form zu Papier zu bringen. Diese schriftstellerische Veranlagung sollte dann viele Jahre später, als sie bereits Schauspielerin geworden war, dazu führen, daß sie das Manuskript zu einem Film verfaßte (Liebe und Leidenschaft), der gleichzeitig den Beginn ihre Filmlaufbahn bedeutete.

In dem Augenblick, da sie in Hauptmanns „Hanneles Himmelfahrt“ als kaum siebzehnjähriges Mädel die Bühne des Warschauer „Kleinen Theaters“ betrat, hieß sie Pola Negri. Ihr richtiger Vornahme Apollonia brachte die abgewandelte Form Pola und den Zunamen verdanke sie einer jugendlichen Liebe, Italiens große Dichterin Ada Negri.

Nach ersten Auftritten in polnischen Filmen wurde sie von Max Reinhardt nach Berlin verpflichtet, wo sie den Durchbruch zur internationalen Darstellerin schaffte.

Nach Ihrer langjährigen Tätigkeit in Deutschland hatten sie den Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens nach Hollywood verlegt. Sie erhielt viele Angebote aus Hollywood, wo sie von 1923 bis 1935 in zahlreichen Filmen wirkte.

Pola wollte zunächst in Amerika den weltberühmten, italienischen Schauspieler Rudolph Valentino heiraten, doch der starb völlig unerwartet.

Daß es eine ganze Zeit lang still um sie wurde, lag daran, daß sie sich mit dem Prinzen Serge Mdivani 1927 sich vermählte und darauf hin jede filmische Arbeit einstellte. Nach ihrer Scheidung 1931 begann sie wieder in Hollywood, die von ihr liebgewordene und lang entbehrte Tätigkeit wieder aufzunehmen.

Eines Tages sah Negri in Amerika den deutschen Film Maskerade und fühlte instinktiv, daß Willy Forst der Regisseur wäre, mit dem sie erfolgreich arbeiten könnte. Bald danach erhielt sie auch tatsächlich von Forst das Angebot, in dem Film Mazurka die Hauptrolle zu spielen. Sie ging daher mit besonders großer Freude nach Deutschland zurück, denn hier hatte sie ihre stärksten Erfolge gehabt, hier hatte sie seinerzeit ihren künstlerischen Aufstieg begonnen.[2]

In der Presse wurden Gerüchte über ihre angeblich jüdische Herkunft verbreitet, denen der damalige Reichskanzler Adolf Hitler entgegentrat und sie durch Dr. Goebbels auf die Liste der staatlich besonders zu fördernden ausländischen Künstler setzte. Als Polin wurde sie als arischer Abstammung bezeichnet.

Danach wirkte sie in mehreren abendfüllenden Spielfilmen mit, wobei ihre Gagen die von Brigitte Horney und Erna Sack deutlich übertrafen.

1943 kehrte sie nach Hollywood zurück, hatte aber bei den dortigen Produzenten kaum Chancen auf die Fortsetzung ihrer Karriere; Negri galt in den USA als eine der Lieblingsdarstellerinnen des Führers.[3]

Filmographie (Auswahl)

  • 1914: Sklavin der Sinne (Niewolnica zmysłów)
  • 1915: Ehefrau (Żona)
  • 1916: Studentenliebe (Studenc)
  • 1917: Das Biest (Bestia)
  • 1917: Das Geheimnis des Hotel X (Tajemnica Alei Ujazdowskich)
  • 1917: Arabella
  • 1917: Wanda Barska (Pokój nr 13)
  • 1917: Seine letzte Tat (Jego ostatni czyn)
  • 1917: Zügelloses Blut
  • 1917: Nicht lange täuschte mich das Glück
  • 1917: Küsse, die man stiehlt im Dunkeln
  • 1917: Die toten Augen
  • 1918: Rosen, die der Sturm entblättert
  • 1918: Wenn das Herz in Haß erglüht
  • 1918: Liebesersatz (Surogaty lyubvi)
  • 1918: Mania – Die Geschichte einer Zigarettenarbeiterin
  • 1918: Die Augen der Mumie Ma
  • 1918: Der gelbe Schein
  • 1918: Carmen – Regie: Ernst Lubitsch
  • 1919: Das Karussell des Lebens
  • 1919: Kreuziget sie!
  • 1919: Vendetta
  • 1919: Madame Dubarry
  • 1919: Komtesse Dolly
  • 1920: Die Marchesa d’Armiani
  • 1920: Arme Violetta
  • 1920: Sumurun – Regie: Ernst Lubitsch
  • 1920: Das Martyrium
  • 1920: Die geschlossene Kette
  • 1921: Sappho
  • 1921: Die Bergkatze
  • 1922: Die Flamme
  • 1923: Bella Donna – Regie: George Fitzmaurice
  • 1923: Die spanische Tänzerin (The Spanish Dancer)
  • 1924: Die Schatten von Paris (Shadows of Paris)
  • 1924: Cleo, das Mädchen der Straße (Men)
  • 1924: Die Frau des Kommandeurs (Lily of the Dust)
  • 1924: Das verbotene Paradies (Forbidden Paradise)
  • 1925: Opfer des Blutes (East of Suez)
  • 1925: Mariposa, die Tänzerin (The Charmer)
  • 1925: Königin der Nacht (Flower of Night)
  • 1925: A Woman of the World
  • 1926: Die Lügenkönigin (The Crown of Lies)
  • 1926: Wie werde ich meine Frau los? (Good and Naughty)
  • 1927: Hotel Stadt Lemberg (Hotel Imperial)
  • 1927: Stacheldraht (Barbed Wire)
  • 1927: Qualen der Ehe (The Woman on Trial)
  • 1928: Das Geheimnis einer Stunde (The Secret Hour)
  • 1928: Das zweite Leben (Three Sinners)
  • 1928: Die Liebschaften einer Schauspielerin (Loves of an Actress)
  • 1928: Die Dame aus Moskau (The Woman from Moscow)
  • 1929: Die Straße der verlorenen Seelen (The Way of Lost Souls)
  • 1932: Um eine Fürstenkrone (A Woman Commands)
  • 1934: Fanatisme
  • 1935: Mazurka
  • 1936: Moskau – Shanghai
  • 1937: Madame Bovary
  • 1937: Tango Notturno
  • 1938: Die fromme Lüge
  • 1938: Die Nacht der Entscheidung
  • 1943: Hi Diddle Diddle
  • 1964: Der Millionenschatz (The Moon-Spinners)

Fußnoten

  1. Nach anderen Angaben am 3. Januar 1987.
  2. Der Silberspiegel, Nr. 11, 26. Mai 1936
  3. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag, 1998, ISBN 3924309396