Madame Bovary (1937)

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FILM

Madame Bovary.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Madame Bovary
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Laufzeit: 95 Minuten
Sprache: Deutsch
Erstverleih: Euphono-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Gerhard Lamprecht
Drehbuch: Hans Neumann,
Erich Ebermayer
Vorlage: Gustave Flaubert (Roman)
Produktionsleitung: Franz Vogel
Musik: Giuseppe Becce
Ton: Werner Pohl
Kamera: Karl Hasselmann
Bauten: Otto Moldenhauer
Kostüm: Theaterkunst GmbH (Berlin)
Aufnahmeleitung: Ernst Körner,
Werner Drake
Besetzung
Darsteller Rolle
Pola Negri Madame Bovary
Aribert Wäscher Dr. Charles Bovary
Ferdinand Marian Roudolphe Boulanger
Werner Scharf Rechtsanwalt Léon Dupuis
Alexander Engel Apotheker Homais
Paul Bildt Kaufmann L’Heureux
Olga Limburg Wirtin Madame Lefrançois
Karl Hellmer Steuereinnehmer Binet
Katharina Brauren Madame Homais
Werner Stock Apothekergehilfe Justin
Carla Rust Magd Félicité
Rudolf Klein-Rogge Professor Canivet
Eduard von Winterstein Gutsverwalter Huret
Barbara von Annenkoff Marquise de Andeervillier
Georg Heinrich Schnell Marquis de Andervillier
Franz Stein Herzog von Laverrière
Berthold Reissig Hausdiener Hippolyte
Johannes Bergfeldt Amandé
Ulla Ronge Sylvée
Gerhard Dammann Bauer Robinet
Adalbert Ludwigshausen Diener Jean
Edgar Nollet 1. Gerichtsbeamter
Klaus Pohl 2. Gerichtsbeamter
Hellmuth Passarge Kaufmann aus Rouen Monsieur Renard
Lilli Schoenborn Fischhändlerin
Käte Strebel Gemüsefrau auf dem Markt
Hildegard Kiesewetter Verkäuferin
Angelo Ferrari 1. Gast bei Marquis Andervillier
Alfred Karen 2. Gast bei Marquis Andervillier
Robert Forsch Gast beim Empfang des Marquis
Ingeborg Peter Mädchen Marie
Albert Karchow Bürger von Yonville

Madame Bovary ist ein Spielfilm von 1937 nach dem gleichnamigen Roman von Gustave Flaubert. Der Film wurde im Februar 1937 gedreht. Die Uraufführung fand am 23. April 1937 in Berlin im Capitol am Zoo statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der Landarzt Dr. Bovary hat eine Praxis in dem kleinen Städtchen Yonville übernommen. Da es dort bislang keinen Arzt gab, hatte sich der Apotheker des Ortes als Kurpfuscher betätigt und sich dadurch manche Nebeneinnahmen verschafft. Während der Fahrt nach Yonville hatten die Bovarys schon in der Postkutsche den Kaufmann L’heureux aus Yonville kennengelernt. Im Gasthof „Zum goldenen Löwen“ stellen sich ihm dann noch der Apotheker Homais und der Rechtsanwalt Dupuis vor, die gerade eine Partie Billard spielen. Dupuis ist Junggeselle, ein „schöner Mann“ und besonderer Freund der Damen. Ein heimliches Verhältnis mit der Frau des Apothekers liegt bereits hinter ihm.

Er beginnt sogleich, Madame Bovary den Hof zu machen und erweckt auch einen gewissen Eindruck bei ihr. Nach dem Essen suchen die Bovarys ihr neues Haus auf, das noch in der Einrichtung begriffen ist. Für beide, sowohl für Dr. Bovary als auch vor allem für seine ehrgeizige Frau, soll die Praxis in diesem Provinzstädtchen nur Zwischenstation sein. Das Ziel ihrer Sehnsucht ist Rouen, später dann die Großstadt Paris. Die Ankunft des Arztes hat auf die Einwohner des Städtchens in der verschiedensten Weise gewirkt. Rechtsanwalt Dupuis sieht seine Aufgabe von nun an in der Eroberung der jungen hübschen Frau. Der Apotheker beginnt einen heimlichen Kampf gegen den Arzt, dessen Erscheinen ihm seine Einnahmen schmälert. Dupuis befreundet sich langsam mit dem Ehepaar an.

Dr. Bovary ist vielbeschäftigt, abends oft müde und abgespannt, so daß sich seine Frau vernachlässigt fühlt. Nicht ungern läßt sie sich daher von dem gewandten Dupuis den Hof machen, der ihrem Manne in jeder Beziehung so unähnlich ist. Dupuis kommt oft, spielt mit Frau Bovary Schach, macht mit ihr eine Wagenfahrt übers Land, und so kommen sie sich allmählich näher. In der Frau erwacht immer stärker die Sehnsucht, eine Rolle in der Gesellschaft zu spielen, an der Seite eines Mannes, der zu Ruhm und Ansehen gelangt ist. Da wird sie jäh aus dieser Wunschvorstellung in die Wirklichkeit zurückgerissen: Dupuis, der ihr so gut nach dem Herzen zu reden verstand, muß Yonville verlassen und die Praxis seines schwer kranken Vaters in Rouen übernehmen. Enttäuscht schaut ihm die Bovary nach, als er mit der Post davonfährt. Ein Gefühl ist in ihr geweckt, das sie nicht mehr losläßt. Eines Tages wird Dr. Bovary auf das nahegelegene Schloß des Marquis von Andervillier gerufen, um die Marquise wegen eines Magenleidens zu behandeln. Da die Behandlung Erfolg hatte, werden Dr. Bovary und Frau zu einem im Schloß stattfindenden Fest eingeladen. Fieberhaft bereitet sich Madame Bovary auf die Teilnahme vor. Sie kauft teuren Stoff, läßt sich ein herrliches Kleid anfertigen und macht zu diesem Zwecke zum ersten Mal Schulden bei dem alten Wucherer L’heureux.

Das Fest verläuft glänzend. Zwar langweilt sich Dr. Bovary etwas, da er nicht tanzt, umso mehr aber gibt sich die Frau der lockenden Atmosphäre hin. Und bald nimmt sie auch ein Tänzer immer stärker gefangen, Roudolphe Boulanger, ein Frauenheld, dem ihr Herz vom ersten Augenblick an entgegenschlägt. Lange noch nach dem Abschied klingen seine werbenden Worte in ihr nach. Nun hat sie einen Kavalier gesehen, Luxus und Pracht, ein Durst nach Schönheit und Glück hat sie befallen. Sie beginnt mehr und mehr ohne Wissen ihres Mannes, Kleider bei L’heureux zu kaufen, die sie nicht bezahlen kann, für die sie daher Wechsel ausstellen muß, und schließlich kauft sie sogar einen teuren Schmuck. Da sie sich aber auch der einfachen Manieren, der schlichten Kleidung ihres Mannes schämt, bestellt sie einen neuen Frack für ihn. Er aber lehnt jede derartige Geldausgabe ab, da er durch die Übersiedlung und ihre steigenden Ausgaben schon in Schulden geraten ist. Sicher ist sie den erneuten Werbungen Boulangers erlegen. Sie sucht ihn am hellen Tage in seinem Landhaus auf und gesteht ihm ihre Liebe. Er verspricht, sie für immer bei sich zu behalten und mit ihr die Gegend zu verlassen. Der Tag der gemeinsamen Flucht wird verabredet. Boulanger aber, von seinem Verwalter beeinflußt, hält sich nicht an sein Versprechen. Er schreibt einen Abschiedsbrief und reist allein ab. Und nun beginnt der Zusammenbruch. Eine monatelang dauernde Nervenkrise Frau Bovarys ist die Folge der tiefen seelischen Erschütterungen. Auch der Knoten der äußeren Ereignisse schürzt sich. Dr. Bovary läßt sich aus Ehrgeiz auf eine Operation ein, der er nicht gewachsen ist und vernichtet damit seinen Ruf.

L’heureux zieht die Schlinge zusammen und läßt die Wechsel eintreiben, die er von Frau Bovary in Händen hat. Eine Gerichtskommission legt Siegel an Haus und Besitz der Bovarys. Madame Bovary, durch die lange Krankheit geschwächt, der Verzweiflung nahe, versucht, durch ein Darlehen den Zusammenbruch aufzuhalten. Sie wendet sich an Dupuis in Rouen. Angeekelt verläßt er sein Haus, als er für die finanzielle Hilfe mehr verlangt, als sie ihm geben kann. In höchster Not geht sie zu Boulanger, erfährt aber, daß er nach Paris gereist ist, um sich dort zu verheiraten. Müde gehetzt kommt sie am Abend an der Apotheke vorbei, hört aus ihr Stimmen, die des Apothekers und seiner Frau, die sich über sie unterhalten. Und was sie bisher noch nicht wußte, daß alle ihr feindlich sind, daß sie ihren Mann hassen und verachten, daß niemand ihr helfen wird, das erfährt sie nun. Leise geht sie in den vorderen Raum, der leer ist, ergreift dort vom Giftschrank ein Fläschchen und schleicht nach Hause. Der kleine Trunk aus dieser Flasche ist ihr letzter.