Neue Wache

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Neue Wache im Kaiserreich

Die Neue Wache wurde unter Friedrich Wilhelm III., dem König von Preußen, zwischen 1816 und 1818 als Wachhaus für die Wache des Königs und Gedenkstätte für die Gefallenen der Befreiungskriege errichtet. Der Entwurf der Neuen Wache, eines der Hauptwerke des deutschen Klassizismus, stammt von Karl Friedrich Schinkel. Schinkel gelang es, dem Gebäude trotz seines relativ kleinen Baukörpers mittels klarer Formen, wuchtiger Eckrisalite und durch einen streng dorischen Säulenportikus eine Monumentalität zu verleihen, dank der es der Wucht in der Nähe liegender Gebäudekomplexe wie der Universität oder des Zeughauses standzuhalten vermag. Auf dem Giebelfeld des Portikus ist die schlachtlenkende Siegesgöttin „Viktoria“ zu sehen. Das Giebelfries ist als mehrteiliger Zinkguß gefertigt.

Geschichte

Heldengedenktag am Ehrenmal, 14. März 1942: Nach dem Vorbeimarsch der Ehrenformationen ging der Reichskanzler Adolf Hitler, begleitet von Großadmiral Raeder, Generalfeldmarschall Keitel, Generalfeldmarschall Milch, Reichsführer-SS Himmler, Generaloberst Fromm, dem Reichskriegerführer SS-Gruppenführer General der Infanterie Reinhard und Reichskriegsopferführer Oberlindober zur Kranzniederlegung in das Ehrenmal.

Der erste Wachaufzug mit klingendem Spiel vor der Neuen Wache erfolgte am 18. September 1818 anläßlich des Besuchs von Zar Alexander von Rußland durch das Alexander-Regiment. Die Neue Wache diente bis zum Jahr 1918, dem Ende der Monarchie, als „Haupt- und Königswache“. Im Jahr 1931 gestaltete Prof. Heinrich Tessenow das Gebäude zu einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges um. Seit 1931 befand sich im Inneren, aus dem Tessenow Innenwände und Zwischendecken entfernt hatte, auf einem zwei Meter hohen Sockel aus schwarzem Granit ein Silberkranz mit Gold- und Platinauflagen des Bildhauers Ludwig Gies. Oft ist auch von einem „Lorbeerkranz“ die Rede, was aber wohl nur dessen symbolischen Gehalt meint. Der Kranz ist heute im benachbarten Deutschen Historischen Museum ausgestellt.

Namens- und Sinnentwicklung

  • 1816 bis 1818: Wachhaus für die Wache des Königs und Gedenkstätte für die Gefallenen der Befreiungskriege
  • 1818 bis 1918: Haupt- und Königswache
  • 1931 bis 1945: Ehrenmal der Preußischen Staatsregierung und Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
  • 1955 bis 1990: Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus
  • Seit dem Volkstrauertag 1993: Neue Wache – Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Neue Wache im Dritten Reich

1933 wurde die „Neue Wache“ offiziell schlicht und würdevoll zum „Ehrenmal“ umbenannt. Die beiden Schutzpolizisten in Zivil, die die Wache bis 1933 gesichert hatten, wurden bereits im März 1933 durch eine ständige militärische Doppelwache ersetzt. Besonders beliebt bei Schaulustigen und Touristen aus der ganzen Welt war die beeindruckende Wachablösung des Wach-Regimentes „Berlin“ an Sonntagen, Dienstagen und Freitagen. Auch am Heldengedenktag stellte das Wach-Regiment (und später dessen Nachfolger) die Ehrenformation am Ehrenmal.

„Soldatentod ist nicht Opfertod im religiösen Sinne, Soldatentod ist pflichtmäßiger oder freiwilliger kämpferischer Einsatz aller Kraft für die völkische Gemeinschaft. Soldatengräber sind nicht Orte stiller Trauer, sie sind die Wurzelstöcke nie versiegenden Kampfes- und Siegeswillens. Als solche müssen sie gehütet und gewahrt werden. Diesen Gedanken Ausdruck zu verleihen, vermag nur in etwa das ragende Hochkreuz als Zeichen der Kraft, die den Tod überwindet wenn es siegesstolz gen Himmel ragt.“Max Arendt der in der „Kriegsgräberfürsorge“, 1943

Durch das christliche Holzkreuz wurde die Gedenkstätte zusätzlich in eine Verbindung zu den zahlreichen Kriegergräbern des Ersten Weltkrieges gebracht, deren einziger Schmuck oft nur ein einfaches Holzkreuz war.

Nachkriegszeit

Nach der weitgehenden Zerstörung wurde das Gebäude 1960 nach dreijährigen Wiederaufbauarbeiten unter Heinz Mehlan als Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus neu eingeweiht. Aus Anlaß des 20. Jahrestages der Gründung der DDR 1969 wurde es nach einem Entwurf von Lothar Kwasnitza umgestaltet. Der Granitblock wurde durch eine ewige Flamme in einem Glasprisma ersetzt. Zeitgleich wurden die sterblichen Überreste eines unbekannten KZ-Häftlings und eines unbekannten Soldaten in der Neuen Wache beigesetzt. Bis zur Teilvereinigung im Jahr 1990 standen tagsüber zwei Soldaten des Wachregiments „Friedrich Engels“ als Ehrenwache vor der Neuen Wache. Jeden Mittwoch und Samstag um 14:30 Uhr zog eine Ehrenformation des Wachregiments zum „Großen Wachaufzug“ auf.

Seit dem Volkstrauertag 1993 dient die Neue Wache als Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Am Volkstrauertag wird vom Wachbataillon eine Ehrenwache für das Gebäude gestellt. Im rekonstruierten weitläufigen Innenraum des Gebäudes befindet sich seit 1993 auf Anregung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl die von Harald Haacke auf rund 1,6 Meter Höhe vergrößerte Kopie der Skulptur „Mutter mit totem Sohn“ von Käthe Kollwitz, auch Pietà genannt. Vor der Skulptur ist der Schriftzug „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft“ in den Boden eingelassen.

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