Horthy, Miklós

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Nikolaus von Horthy (1868–1957)

Miklós Horthy, in der Donaumonarchie Nikolaus Horthy Ritter von Nagybánya[1] (Lebensrune.png 18. Juni 1868 in Kenderes, Komitat Jász-Nagykun-Szolnok (Österreich-Ungarn); Todesrune.png 9. Februar 1957 in Estoril, Portugal), war ein ungarischer Offizier, Vizeadmiral und letzter Befehlshaber der k. u. k. Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg sowie Politiker, Reichsverweser des Königreichs Ungarn bis 1944, Ritter des Ordens „Vitézi Rend“ und ausländischer Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Nikolaus Horthy, 1928
Adolf Hitler und Reichsverweser Admiral Nikolaus Horthy von Nagybanya nach dessen Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin, Staatsempfang am 24. August 1938; hinter Horthy Alexander „Sandro“ von Dörnberg, Chef des Protokolls, links warten Hermann Göring und Joachim von Ribbentrop.
Admiral von Horthy und seine Gattin beim Frühstück auf der Terrasse ihres Landsitzes Kenderes, eine Stunde von Budapest entfernt (Aufnahme von 1938)[2]

Der gelernte Marineoffizier war lange Zeit Flügeladjutant von Kaiser Franz Josef I. Im Ersten Weltkrieg war er Kommandant des Kriegsschiffes „Novara“ und gewann eine wichtige Seeschlacht bei Otrantó, wo er auch verwundet wurde. Ab 1. Februar 1918 für kurze Zeit war er auch Kommandant der SMS „Prinz Eugen“. Bis Kriegsende stieg er zum Oberbefehlshaber der k.u.k. Kriegsmarine auf, den Admiralstitel führte er auch als Politiker weiter. Als 1919 der Rote Terror in Ungarn wütete, beriefen ihn die antikommunistischen Offiziere in Szeged zum Leiter der Gegenrevolution. Er organisierte die so bezeichnete „Weiße Armee“, die nach dem Sturz des rot-bolschwistischen Terrors der sogenannten „ungarischen Räterepublik“ die Ordnung wieder herstellte. 1920 wurde er zum Reichsverweser von Ungarn gewählt und führte das Land 24 Jahre lang.

Krieg gegen die Sowjets

Reichsverweser Nikolaus Horthy von Nagybanya (Ungarn, links) und Adolf Hitler nach der Ankunft auf der Bahnstation des Führerhauptquartieres „Wolfsschanze“ bei Rastenburg in Ostpreußen, 8. September 1941

Ungarn erklärte unter seiner Führung am 27. Juni 1941 den Sowjets den Krieg und nahm an der Seite der Wehrmacht daran teil. Als dann die sowjetischen Truppen die Landesgrenze Ungarns erreichten, kündigte Horthy plötzlich am 15. Oktober 1944 im Radio an, daß Ungarn das Abkommen mit dem Deutschen Reich aufkündige und bedingungslos kapituliere. Der Großteil der Bevölkerung war damit nicht einverstanden, auch die meisten Offiziere nicht, obwohl sie Horthy einen Eid geleistet hatten. Dieser Befehl wurde vom Militär nicht akzeptiert, und die ungarische Armee führte die Kämpfe gegen die Sowjets fort. Gleichzeitig führten Otto Skorzeny und Adrian Baron von Fölkersam das von Hitler befohlene Unternehmen „Panzerfaust“ durch.

Abdankung und Internierung

Horthy dankte am 16. Oktober 1944 ab und übergab an die Regierung Ferenc Szálasi von der Pfeilkreuzlerpartei, der die Weiterführung der Kämpfe befürwortete.

Horthy wurde auf das Schloß Hirschberg am Haarsee in Bayern gebracht, mit Hausarrest belegt und bewacht.

Nach Kriegsende

Nach Beendigung des Krieges wurde er am 1. Mai 1945 von der VS-Armee in der Form befreit, daß er in das Nürnberger „Kriegsverbrechergefängnis“ eingeliefert wurde, wo er später dann als Zeuge bei den Nürnberger Schauprozessen geladen war.

Nach 1948 lebte er bis zu seinem Tode im Jahr 1957 im Exil bei Lissabon in Portugal.

Beförderungen

  • 1896 Fregattenleutnant
  • 1900 Linienschiffleutnant
  • 1. Januar 1909 Korvettenkapitän
  • 1. November 1911 Fregattenkapitän
  • 20. Januar 1914 Linienschiffskapitän (mit dem Kapitän zur See gleichzusetzen)
  • 27. Februar 1918 Konteradmiral
    • ab 27. Februar 1918 zum Flottenchef (Marinekommandant) der k. u. k. Kriegsmarine von Karl I. ernannt
  • 30. Oktober 1918 Vizeadmiral (Ansprache: Admiral)

Auszeichnungen (Auszug)

Insgesamt war Horthy Inhaber von über 80 Orden und Ehrenzeichen, vornehmlich bedeutender Natur.

Kriegsauszeichnungen

Auszeichnungen des Deutschen Reiches (1933–1945)

Verschiedene

Fußnoten

  1. Im deutschen Sprachraum zumeist Nikolaus von Horthy
  2. Der Silberspiegel, Nr. 10, 10. Mai 1938