Unteroffizier

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Unteroffizier ist ein militärischer Dienstgrad und eine militärische Laufbahngruppe. Er steht über dem Mannschaftsdienstgrad und unterhalb des Offiziers.

Erläuterung

Inoffiziell werden die Unteroffiziere ohne Portepee auch vereinfacht als „Unteroffiziere“ zusammengefaßt, während die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee (ab Feldwebel und Fähnrich für Heer und Luftwaffe bzw. Bootsmann und Fähnrich zur See bei der Marine) abgrenzend als Feldwebeldienstgrade bezeichnet wird. Nach der „Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten“ umfaßt die Gruppe der Unteroffiziere jedoch sowohl die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere ohne Portepee als auch die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee.

Streitkräfte im Deutschen Kaiserreich

Ab 1856 ersetzte der Dienstgrad Unteroffizier den Dienstgrad Korporal/Corporal in der Preußischen Armee. Diese Dienstgradbezeichnung wurde später im gesamten Deutschen Heer übernommen. Weitere Unteroffiziersdienstgrade bei den Streitkräften im Deutschen Kaiserreich waren:

Wehrmacht

In der Wehrmacht des Deutschen Reiches von 1932 bis 1945 war Unteroffizier sowohl die Bezeichnung für den niedrigsten Unteroffiziersrang als auch die Bezeichnung für die Dienstgradgruppe der Unteroffiziere ohne und mit Portepee.

Unteroffiziere mit Portepee

Unteroffiziere ohne Portepee

Unteroffiziere trugen ihre Abzeichen auf Schulterklappen, und zwar als mattsilberne Tresse als Umrandung. Ihre Kragenspiegel entsprachen denen der Mannschaften. Zusätzlich waren die Kragen der Uniformröcke mit einer silbernen Tresse besetzt. Nummern der Regimenter oder Abkürzungen der Sonderverwendungen wurden als Aluminiumaufstecker getragen.

Offizieranwärter im Unteroffiziersrang

  • Fahnenjunker-Unteroffizier (FJ-Uffz): wie Unteroffizier, dazu eine doppelte Unteroffiziertresse quer über das untere Ende der Schulterklappe
  • Fähnrich (FR): wie Unterfeldwebel, dazu eine doppelte Unteroffiziertresse quer über das untere Ende der Schulterklappe
  • Fahnenjunker-Feldwebel (FJ-FW): wie Feldwebel, dazu eine doppelte Unteroffiziertresse quer über das untere Ende der Schulterklappe
  • Oberfähnrich (OFR): wie Oberfeldwebel, dazu doppelte Unteroffiziertresse quer über das untere Ende der Schulterklappe
  • Unterarzt Sanitätsdienst Heer/Luftwaffe (im Rang Oberfähnrich): wie Oberfähnrich Heer/Luftwaffe, jedoch ohne doppelte Unteroffizierstreß, aber mit Äskulapzeichen zwischen beiden aluminiumfarbenden Sternen

Oberfähnrich und Unterarzt trugen bereits Offiziersuniform mit braunem Offiziers-Koppelzeug, Offiziers-Schirmmütze (mit Silberkordel) und Offiziers-Kragenspiegel.

Festungswerkmeister und Hufbeschlaglehrmeister

Die Festungswerkmeister und Hufbeschlaglehrmeister bildeten eine eigenständige Rangklasse oberhalb der Unteroffiziere mit Portepee.[1]

Bundeswehr

Dienstgrade der Unteroffiziere mit und ohne Portepee

Unteroffiziere sind in der Bundeswehr im Truppendienst sowie im Fachdienst tätig. In der Truppe agieren sie meist als Gruppen- und Zugführer und als Ausbilder.

  • Unteroffizier und Maat
  • Stabsunteroffizier und Obermaat

Unteroffiziere mit Portepee: Heer/Luftwaffe und Marine

Im fachlichen Dienst kann bei entsprechender beruflicher Vorbildung eine Einstellung mit dem Dienstgrad Unteroffizier oder Stabsunteroffizier erfolgen.

  • Feldwebel und Bootsmann
  • Oberfeldwebel und Oberbootsmann
  • Hauptfeldwebel und Hauptbootsmann
  • Stabsfeldwebel und Stabsbootsmann
  • Oberstabsfeldwebel und Oberstabsbootsmann

Portepee

Portepees sind Schlaufen, die sich am Griff eines Degens befanden. Sie sollten verhindern, daß der Soldat die Waffe verliert. Nur Feldwebel (Unteroffiziere mit Portepee) und Offiziere durften ein Portepee an ihren Waffen oder Ehrenwaffen führen.

Fußnoten

  1. Rangklasse der Festungswerkmeister und Hufbeschlaglehrmeister Rudolf Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Seite 160