Olympische Sommerspiele 1924

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Paris 1924: Geo Andè schwört im Kreise der Fahnenabordnung den olympischen Eid.

Die Olympischen Sommerspiele 1924 (offiziell Spiele der VIII. Olympiade genannt) fanden vom 4. Mai bis 27. Juli 1924 in Paris, Frankreich statt.

Wissenswertes

Meilensteinen gleich auf einer unendlichen Landstraße, auf der der ewige Zug der Menschheit zieht, stehen die Olympischen Spiele in der Geschichte der sportlichen Entwicklung.

Aber die Baumeister Zeit und Schicksal bauten nicht immer nach Maß und Zirkel, in den olympischen Kämpfen wechselten Zwerge und Riesen einander ab. Gigantisch ragt das Jahr 1924 aus den Reihen empor. Wieder war Paris, die glänzende Stadt des Lichts, der Hauptschauplatz der Ereignisse. Als verheißungsvoller Auftakt nahmen die ersten Winterspiele in Chamonix einen besonderen Platz ein. Die Bereicherung des olympischen Programms hatte einen gewaltigen Schritt vorwärts getan, sie näherte sich mehr und mehr einer universalen Schau aller Sportarten und Völker, wie sie der ursprünglichen tiefen Fassung des Gedankens entspricht.

Das reiche Frankreich setzte seinen Stolz darein, eine Anlage zu schaffen, die den erlesensten Komfort und die letzten Ausstrahlungen der Technik vereinigte. Das Stadion von Colomb wurde zu einem Wunderwerk der sportlichen Kampfstätten, und der Ruf der roten Aschenbahn kreiste in den Träumen der Athleten. Es zeigte sich, daß Fleiß und Arbeit der Kämpfer in der Verfeinerung ihrer Methoden nicht zurückgeblieben sind, und die harmonische Verknüpfung von Höchstleistungen menschlicher Art führte zu einer triumphalen Darstellung des modernen Sportgeschehens.

Bis auf Deutschland, das unter den Fesseln des Versailler Vertrages blutete, waren sämtliche maßgebende Staaten der Welt vertreten – ein einziger dunkler Fleck in dem Spiegel der herrlichen sportlichen Ereignisse. Phänomenale Erscheinungen und Persönlichkeiten verliehen den VIII. Olympischen Spielen den Schimmer eines Glanzes, der gleich einem ewigen Licht in die Unsterblichkeit mündete. Das Fußballturnier versinnbildlichte nicht nur den modernen Sportzweig, der der Gesamtheit der Leibesübungen den kraftvollsten Auftrieb gab und die Millionen des Erdballs in seinen Bann schlug, es stellte, unvorhergesehen und ungeahnt wie ein echter Komet des Himmels oder eine exotische Blume des Urwaldes, die in der Nacht ihre Pracht entfaltet, eine Mannschaft vor die erstaunten Augen der Welt, die das Wesen einer wahren Wunderelf vor der Prägung des heutigen Begriffes gestaltete. Der olympische Sieger Uruguay war jene traumhafte Idealverkörperung von Technik und Geist, Kraft und Schnelligkeit, die die Grenzen menschenmöglicher Geschicklichkeit und Virtuosität erreichte. Aus dieser Elf strömten Eleganz und Wille in verschwenderischer Fülle, vor ihrem Siegeszuge verblaßten die Taten europäischen Gegner wie Nebel unter dem Sonnenlicht. Nicht minder bewunderungswürdig aber war die Tatsache, daß sich das kleinste Land Europas, die Schweiz, durch einen heldenhaften Kampfgeist als letzter Rivale der Südamerikaner durchsetzte. Der unbekannte Gigant mußte sich regen und rühren, den Zwerg im Endkampf 3:0 zu beugen. So senkte sich verheißungsvoll der Vorhang hinter einem Schauspiel, das bis dahin seinesgleichen nicht gesehen hatte. Eine neue Generation Europas schüttelte den Staub des Grauens von den Füßen und griff jugendfroh nach den Zeichen olympischer Sieger. Aus Englands Söhnen entstand ein Dreigestirn, das den alten Ruhm des Mutterlandes des Sports mit frischem Lorbeer umkränzte. Abrahams, Liddel und Lowe durchbrachen die Blockade amerikanischer Unbesiegbarkeit über 100, 400 und 800 Meter mit der Einmaligkeit letzter Hingabe.

Aber wie die Sonne alle anderen Sterne überstrahlt, so spottete die Natur in ihrer besten Schöpfung aller menschlichen Vorstellungskraft. In einer beispiellosen Steigerung schuf sie in dem Finnen Paovo Nurmi das Ideal des olympischen Helden schlechthin. Er war der Ausdruck stählernen Willens der irdischen Leistungsfähigkeit – kalt, schweigsam, absolut. Unpersönlich groß kämpfte er nicht mehr mit Menschen, sondern mit der Zeit, und sein kühler Blick auf die Uhr war ein Lugen nach dem Zeiger der Ewigkeit. Vier olympische Siege stellen ihn für alle Zeit auf ein Piedestal der Menschheit. Das steinerne Denkmal seiner Heimat ist gegen die Wirklichkeit ein bescheidenes Abbild. Mit Ehrfurcht muß die Jugend aller Zeiten diese Zahlen lesen: 1.500 Meter in 3.53,6, 5.000 Meter in 14.31,2, Querfeldeinlaufen über 10 km in 33.54,8, 3.000 Meter Mannschaftslauf in 8.32 Minuten.

Wie aus einer Krone, die mit Edelsteinen geschmückt ist, ein Diamant an faszinierender Kraft seine Brüder übertrifft, so gibt es auch eine Möglichkeit, unter diesen Leistungen einen Höhepunkt festzuhalten. Am Tage des Querfeldeinlaufens sanken unter der glühenden Hitze mehr als die Hälfte der Kämpfer, die sich die Besten der Welt nannten, auf der Strecke fahlen Antlitzes dahin, über Nurmis Zügen soll im Ziel ein zartes Lächeln gelegen haben.

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