Osthaus, Karl Ernst

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Karl Ernst Osthaus, Gemälde von Gerhardi

Karl Ernst Osthaus (Lebensrune.png 15. April 1874 in Hagen (Westfalen); Todesrune.png 27. März 1921 in Meran, Südtirol) war ein deutscher Kunsthistoriker, Mäzen und Museumsgründer.

Werdegang und Wirken

Karl Ernst Osthaus war der Sohn des Hagener Bankiers und Kaufmanns Ernst Osthaus (1842–1902), seine Mutter war Selma Emilie Osthaus (1852–1874), geb. Funcke; sie starb kurz nach der Entbindung.

Osthaus studierte von 1893 bis 1898 Kunstgeschichte, Philosophie und Naturwissenschaften in Kiel, München, Berlin, Straßburg, Wien und Bonn und wurde zum Dr. phil. promoviert.

Er gründete das Museum Folkwang in Hagen, das 1902 eröffnet wurde (heute Osthaus Museum Hagen). Osthaus arbeitete eng mit dem Deutschen Werkbund zusammen, zu dessen Gründern (1907) und Vorstandsmitgliedern er gehörte, und stand dem 1909 gemeinsam gegründeten Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe vor, das im Museum Folkang untergebracht war. Auch initiierte Karl Ernst Osthaus die Einrichtung der Folkwangschulen. Ihr Ziel sollte es sein, im Sinne der Einheit aller Künste und aller künstlerischen Erziehung auch Musik, Schauspiel und Gymnastik einzubeziehen:

„In der Sehnsucht nach einem Zusammenwirken aller Künste zu einheitlicher Tat kommt es nicht darauf an, den Schüler gelehrt und berufstüchtig, sondern schöpferisch zu machen. Folkwang Schulen haben also nicht nur Fachwissen zu vermitteln, sondern den jungen Menschen im Sinne seiner persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten zu bilden.“ — Karl Ernst Osthaus, 1920

Den Begriff „Folkwang“ entnahm Osthaus der nordischen Mythologie (Festraum der Göttin Freya).

Der Kunstvermittler und Mäzen verstarb an einem Leiden, das er sich 1916 als Soldat im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte.

Johannes Auerbach: Grabkammer für Karl Ernst Osthaus in Meran. Reliefs mit Bezügen zu seinem Lebenswerk

Ehrungen

  • 1920 Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Aachen

Zitate

„Ohne die Mitwirkung der Kunst sind die wichtigsten Fragen des Lebens unlösbar.“ — Karl Ernst Osthaus
„Osthaus war eine Ausnahmeerscheinung. Sein kulturelles Schaffen bildete eine Welt für sich. [...] daß er die Bewohner der Vaterstadt Hagen über die Kunst zum Leben in Schönheit führen wollte, als Erzieher großen Stils ein bedeutendes Vermögen in fernliegende und rein ideelle Projekte steckte und ein Problem nach dem anderen anpackte, [...] ließ ihm das Schicksal aller jener Großen zuteil werden, die ihrer Zeit unverstanden vorauslebten.“ — Ernst Lorenzen[1]

Siehe auch

Werke (Auswahl)

  • Grundzüge der Stilentwicklung (1918)
  • Van de Velde. Leben und Schaffen des Künstlers (1920)

Literatur

  • Ernst Lorenzen: Karl Ernst Osthaus, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hgg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Vierter Band, S. 434–449

Verweise

Fußnoten

  1. Ernst Lorenzen: Karl Ernst Osthaus, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hgg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Vierter Band, S. 434–449 [449]