Oswalda, Ossi

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Ossi Oswalda (1897–1948)

Ossi Oswalda, geboren als Oswalda Stäglich, verheiratete Oswalda von Koczian-Miskolczy (Lebensrune.png 2. Februar 1897 in Niederschönhausen; Todesrune.png 17. Juli 1947 in Prag) war eine deutsche Schauspielerin der Stummfilm- und frühen Tonfilmzeit.

Leben

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Jugend

Ossi Oswalda wurde am 2. Februar 1897 als Oswalda Stäglich und Tochter eines Gymnasiallehrers in Niederschönhausen bei Berlin geboren. Schon früh erhielt sie Ballettunterricht, war Chortänzerin bei einem Berliner Theater und kam 1916 zum Film. Entdeckt wurde sie von Hanns Kräly, der die junge Tänzerin dem bekannten Regisseur Ernst Lubitsch empfahl. Ihr Leinwanddebüt gab Ossi Oswalda 1916 in dem Stummfilm „Schuhpalast Pinkus“, weitere Filme mit Lubitsch, der zwölf Filme mit ihr realisierte, aber auch anderen namhaften Regisseuren folgten. Schon bald avancierte die temperamentvolle Schauspielerin mit ihren Rollen vor allem in stummen Komödien zum Publikumsliebling und wurde als die „deutsche Mary Pickford“ bezeichnet.

Weimarer Republik

1921 gründete Ossi Oswalda eine eigene Filmproduktion, die von ihrem damaligen Ehemann (∞ 20. November 1919) Gustav Wilhelm Viktor Freiherr von Koczian-Miskolczy (1877–1958)[1] geleitet wurde. Gustav von Koczian-Miskolczy aus Brünn und k. u. k.-Offizier, der sich künstlerisch gerne „Baron“ nannte (Gustav Koczian hatte sich am 3. Februar 1916 von dem angeblich adligen Stefan Miskolci adoptieren lassen, sein Titel Freiherr/Baron wird angezweifelt, viele Quellen halten ihn für einen Hochstapler) und seit 1917 von seiner ersten Frau geschieden, war nach dem Ersten Weltkrieg (bis Jahresende 1915 als Vertreter des Wiener Kriegsministeriums beim Großen Generalstab in Berlin tätig) als Rittmeister a. D. Generalrepräsentant für Deutschland der Wiener Spedition Schenker & Co. in Berlin. Die Ehe wurde ca. 1926 wieder geschieden. Gustav war insgesamt viermal verheiratet, zum Hauptwohnsitz der Familie Mitte des Zweiten Weltkrieges wurde die kroatische Hauptstadt Agram, wo von Koczian zum engeren Kreis um Edmund Glaise-Horstenau gehörte.

Ab 1925 war Oswalda bei der UFA unter Vertrag und drehte unter anderem so verrückte Geschichten wie „Das Mädchen mit der Protektion“ (1925) und „Die Fahrt ins Abenteuer“ (1926) mit Willy Fritsch als Partner sowie mit Harry Liedtke, mit dem sie bereits 1919 für Lubitschs „Die Austernprinzessin“ vor der Kamera gestanden hatte.

Mit Aufkommen des Tonfilms konnte Ossi Oswalda nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen und widmete sich daher vermehrt dem Theater. Lediglich in zwei Tonfilmen spielte sie mit: In Georg Jacobys „Der Keusche Joseph“ (1930) sah man sie als Messerwerferin.

Drittes Reich

In Alfred ZeislersDer Stern von Valencia“ (1933) verkörperte sie die Varieté-Tänzerin Rita. 1943 lieferte sie noch die Drehbuchvorlage zum tschechischen Film „Der Vierzehnte am Tisch“ („Ctrnáctý u stolu“) ab, dann wurde es still um die ehemalige Stummfilmdiva.

Tod

Ossi Oswalda verstarb völlig verarmt und von den Medien vergessen mit nur 50 Jahren am 17. Juli 1947 in Prag. Sie ruht auf dem Friedhof Wolschan (Olšany-Friedhof) vor den Toren der Prager Altstadt.

Filmographie

Stummfilme

  • Der Hilferuf, 1916
  • Leutnant auf Befehl, 1916
  • Der Tod auf Zeche Silva, 1916
  • Der G.m.b.H.-Tenor, 1916
  • Ossi's Tagebuch, 1917
  • Wenn vier dasselbe tun, 1917
  • Prinz Sami, 1917
  • Dem Licht entgegen, 1918
  • Das Mädel vom Ballett, 1918
  • Die Austernprinzessin, 1919
  • Der Rodelkavalier, 1918
  • Ich möchte kein Mann sein, 1918
  • Das Schwabemädle, 1918
  • Meine Frau, die Filmschauspielerin, 1918
  • Das Mädchen aus dem Wilden Westen, 1919
  • Das Millionenmädel, 1919
  • Die Puppe, 1919
  • Hundemamachen, 1919
  • Die Wohnungsnot, 1919
  • Kakadu und Kiebitz, 1920
  • Putschliesel, 1920
  • Ein Weihnachtsfilm für Große, 1924
  • Niniche, 1924
  • Blitzzug der Liebe, 1925
  • Das Mädchen mit der Protektion, 1925
  • Herrn Filip Colins Abenteuer, 1925
  • Gräfin Plättmamsell, 1926
  • Die Fahrt ins Abenteuer, 1926
  • Schatz, mach' Kasse, 1926
  • Die kleine vom Varieté, 1926
  • Eine tolle Nacht, 1926
  • Das Mädel auf der Schaukel, 1926
  • Florette e Patapon, 1927
  • Es zogen drei Burschen, 1927
  • Wochenendbraut, 1927
  • Eddy Polo mit Pferd und Lasso, 1928
  • Die Vierte von rechts, 1928
  • Das Haus ohne Männer, 1928
  • Sir or Madam - Ossi hat die Hosen an, 1928
  • Der Dieb im Schlafcoupée, 1929

Tonfilme

Fußnoten