Pastenaci, Kurt

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Kurt Pastenaci (1894-1961)

Kurt Pastenaci (Lebensrune.png 28. September 1894 in Gilge, Kreis Labiau in Ostpreußen; Todesrune.png 8. Februar 1961 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Historiker und Germanenforscher sowie Offizier. Er schrieb unter anderem für den „Junge Generation Verlag“. Bis 1933 war er Hauptschriftleiter der dann verbotenen Zeitung „Der Jungdeutsche“. Bekannt ist sein Werk „Das Licht aus dem Norden“.

Werdegang

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Kurt Pastenaci, Volksgeschichte der Germanen aus Vor- und Frühzeit.jpg
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Im August 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg, an dem er bis Dezember 1918 teilnahm. Ab 1916 war als Leutnant d. R. beim Ostpreußischen Pionier-Bataillon Nr. 1 in Königsberg Reserveoffizier des Deutschen Heeres, ab August 1919 bis März 1920 im Grenzschutz Ostpreußen als Zeitfreiwilliger.

Quelle
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Kurt Pastenaci studierte an der Universität Königsberg Philosophie, Geschichte und germanische, altassyrische sowie indische Vorgeschichte.

1951 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Die Nachbarschaft“ als Nachfolger des verstorbenen Artur Mahraun, die er bis zu seinem Tode leitete.

1956 wurde Kurt Pastenaci Dozent an den Volkshochschulen Schöneberg, Charlottenburg und Kreuzberg, wo er mehrere hundert Vorträge über „Vergleichende Kulturgeschichte“ hielt.

Pastenacis Bestreben war, die Geschichte und Weltgeschichte für die Gegenwart fruchtbar zu machen. Er arbeitete zuletzt an einem Werk über vergleichende Kulturgeschichte. 1961 starb er im Alter von 66 Jahren an einer langjährigen Herzerkrankung in Berlin.

In der Sowjetischen Besatzungszone war Professor Pastenaci kein Mitläufer, deshalb wurde das hier vorliegende Buch auf die Liste der „auszusondernden Literatur“ gesetzt.

Kurt Pastenaci war auch kein Mitläufer im NS-Staat. Im Zusammenhang mit der Herstellung und Verbreitung einer gegen Hitler und die NSDAP gerichteten politischen Broschüre durch Mitglieder des Jungdeutschen Ordens, erfolgte 1936 eine weitere Vernehmung und kurzfristige Verhaftung von Pastenaci. Nach dem Verbot der Jungdeutschen stellte er sich auf die Arbeit eines freien Schriftstellers um. Pastenaci schrieb eine Reihe Jugendbücher über vorgeschichtliche Ausgrabungen (Thienemann Verlag, Stuttgart) und geschichtliche Romane, die zum Teil von NS-Verlagen übernommen wurden. Sein Roman „Der Herzog und die Könige“, der die Sachsenkriege Karls des Großen zum Gegenstand hatte, wurde bis 1945 immer wieder aufgelegt. Die beiden Romane „Der Herzog und die Könige“ und „Herzog Bojo“ wurden von der Reichsschrifttumskammer, die der persönlichen Weisung des Propagandaministers Dr. Joseph Goebbels unterstand, als besonders wertvolle Werke für die deutsche Jugend bezeichnet und für den Schulgebrauch sowie für den Gebrauch bei HJ-Schulungsveranstaltungen empfohlen. Und das, obwohl Pastenaci vom NS-Staat als „politisch unzuverlässig“ eingestuft worden war, was einmal mehr beweist, wie objektiv der NS-Staat angelegt war. War ein Werk richtig, wurde es auch veröffentlicht, egal, ob der Autor als NS-Gegner galt oder nicht. Heute wäre Vergleichbares undenkbar.

Kurt Pastenaci konnte später sogar für die völkische Zeitschrift Germanien, die von der SS-Organisation Ahnenerbe herausgegeben wurde, über germanische Urgeschichte schreiben, obwohl er als „politisch unzuverlässig“ und „wehrunwürdig“ eingestuft war.

Umso mehr ist der Inhalt seines kondensierten Wissenschafts-Werkes über die nordische Rasse (Das Licht aus dem Norden) als ideologiefreies Werk zu würdigen.


Familie

Kurt Pastenaci wurde als Sohn des Pfarrers und späteren Oberregierungs- sowie Schulrats Theodor Pastenaci (Lebensrune.png 28. März 1867 in Jurgaitschen, Kreis Ragnit; Todesrune.png 3. September 1957 in Hannover) im ostpreußischen Gilge (bei Labiau) geboren. Seine Mutter war Gertrud, geb. Borchert. 1921 heiratete Kurt Pastenaci die Pfarrerstochter Gertrud Henkys (1898–1981), mit der er zwei Söhne hatte.

Vater Theodor Pastenaci

Nach dem Studium der Theologie an der Albertus-Universität und an den Universitäten in Erlangen und Berlin wurde sein Vater 1892 Hilfsprediger in Ragnit; er versah dann das Pfarramt in Gilge. 1895 trat er in den Schulaufsichtsdienst. Er war als Kreisschulinspektor in Heydekrug, Tilsit und in Linden bei Hannover tätig. Von 1910 bis 1912 wurde er als Hilfsarbeiter im Preußischen Kultusministerium zum Regierungs- und Schulrat ernannt. In dieser Eigenschaft amtierte er bei den Regierungen Gumbinnen, Königsberg und Hannover bis zu seiner 1932 erfolgten Pensionierung. Von seinen Schriften sind vornehmlich die Verordnungsbücher für die Regierungsbezirke Gumbinnen und Hannover sowie das „Schulrecht für die den Regierungen in Preußen unterstellten Schulen zu erwähnen. Der Witwer wohnte zuletzt in der Bürgermeister-Fink-Straße 41 in Hannover. Mit wachem Geist hatte er das Zeitgeschehen verfolgt, und er beschäftigte sich noch in seinem hohen Alter mit wissenschaftlichen Themen. Am 3. September 1957, starb an den Folgen eines schweren Leidens, das ihn seit Jahren an das Bett und an den Lehnstuhl gefesselt hatte, in Hannover, Oberregierungs- und Schulrat i. R. Theodor Pastenaci.

„Theodor Pastenacis Lebens- und Schicksalsweg begann in den äußerlich festgefügten Ordnungen und Maßstäben des 19. Jahrhunderts, in dem von geistigen Werten geprägten, gutsituierten Bürgertum. Das östliche Ostpreußen, Jurgaitschen im Kreise Ragnit, wo er zur Welt kam, danach Tilsit und Gilge und Königsberg kennzeichnen den Raum, in dem er aufwuchs. Sein Vater, Adolf Pastenaci, war Präzentor und später Pfarrer. Die Familie besaß eine weitreichende Verwandtschaft, die man als eingebettet empfand in die nähere und weitere Heimat, in Vergangenheit und in Zukunft. Die Ahnentafel deutet auf Beziehungen zu dem schwedischen Adelsgeschlecht Oxenstierna, und der russische Dichter Pasternak dürfte zu dem russischen Zweig der Familie gehören. Auf dem Gymnasium in Tilsit war der vor zehn Jahren verschiedene Jubilar Klassengefährte von Paul Wittko [Anm.: 1866–1958]. In Königsberg, wo er das Burschenband der Corps Littuania trug, studierte er Theologie. Nach kurzer Tätigkeit als Hilfsprediger in Ragnit und als Pfarrer in Gilge trat er zum Schulaufsichtsdienst über, zuerst als Kreisschulinspektor in Heydekrug, dann in Tilsit und in Linden bei Hannover; nach vorübergehender Tätigkeit im Preußischen Kultusministerium kam er als Regierungs- und Schulrat zu den Regierungen in Gumbinnen und Köngsberg. Grundlegend für das Schulrecht waren die von ihm verfaßten Fachschriften, ein Verordnungsbuch für die Regierungsbezirke Gumbinnen und Hannover und das ‚Schulrecht‘ für die den Regierungen in Preußen unterstellten Schulen.“[1]

Zitate

  • „Wir Menschen des Nordens wollen und müssen uns der überragenden Kraft unserer Vorfahren und unseres Blutes erinnern. Das ‚Licht aus dem Norden‘ ist für uns ebenso sehr ein Grund auf das, was unsere Vorväter schufen, stolz zu sein, wie auch, uns der Verpflichtung bewußt zu werden, die uns die große Vergangenheit unseres Volkes auferlegt. Das ‚Licht aus dem Norden‘ ist also für uns Mahnung und Aufgabe. Nur wenn wir den Gesetzen gehorchen, die uns der Norden und unser Blut auferlegen, wird der Satz ‚das Licht aus dem Norden‘ für die Zukunft seine Richtigkeit behalten.“

Werke (Auswahl)

  • Der Marsch zur Scholle, 1932
  • Cäsar oder Herzog, Nachbarschafts-Verlag Artur Mahraun, Berlin 1935
  • Volksgeschichte der Germanen aus Vor- und Frühzeit, mit einem Vorwort von Dr. Georg Usadel, Deutsche Kulturreihe Verlag Franz Eher Nachfl. GmbH, Berlin und München 1936 (mehrere Auflagen; Nachdruck: 2004)
  • Germanische Stämme in Urzeit und Frühgeschichte, 1936
  • Herzog Bojo – Sieger über die Legionen und den Tod, Nordland-Verlag, Berlin 1939 (mehrere Auflagen)
  • Der Herzog und die Könige – Ein Roman um Widukind, Karl und Göttrik, 1939 (Nachdruck: 1997)
  • Das viertausenjährige Reich der Deutschen, Nordland-Verlag, Berlin 1940
  • Die Kriegskunst der Germanen, 1942
  • Der goldene Fisch: Eine Erzählung aus der germanischen Frühzeit, 1943
  • Die Gotenkönige – Erzählte Geschichte, Adam Kraft Verlag, Karlsbad und Leipzig 1943
  • Diagnose unserer Zeit, 1951 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)
  • Schicksalsraum Europa, 1954
  • Der Herr des Erzes: Eine urzeitliche Erzählung, 1954

Auf der Liste der auszusondernden Literatur

  • Vom Sterben der Parteien, Tannenberg-Verlag, Königsberg 1924
  • Vom rechten politischen Tun, Volker-Verlag, Leipzig 1926
  • Von der Freiheit eines deutschen Menschen, Jungdeutscher Verlag, 1933
  • Das viertausendjährige Reich der Deutschen – Ein Geschichtsbild der Nationalen Revolution, Kemmesies, Berlin 1933 (mehrere Auflagen)
  • Das Königsgrab von Seddin. Eine Erzählung aus der urgermanischen Zeit, 1934
  • Das goldene Zeitalter der Germanen, in „Deutsches Volksbuch“, Band 5, De Vo Verlag Volksbuch G. m. b. H., 1935
  • Eiserne Zeit – Germanen marschieren, Junge Generation, Berlin 1935
  • Das Licht aus dem Norden – Eine kurzgefaßte Darstellung der frühesten Kulturschöpfungen des nordischen Menschen, Nordland-Verlag, Berlin 1935 (PDF-Datei)
  • Der Kampf der Sonnensöhne – Eine Erzählung aus der Jungsteinzeit, Junge Generation, Berlin 1936
  • Germanenführer, drei Hefte, Reihe „Erbe und Verpflichtung“, Teubner, Berlin und Leipzig 1936–1938 (mehrere Auflagen)
  • König Ra, der Wandale, Junge Generation, Berlin 1937
  • Der Goldschatz von Eberswalde – Erzählung aus der Bronzezeit, Junge Generation, Berlin 1937 (Bestellmöglichkeit des Nachdrucks (2012))
  • 4000 Jahre Ostdeutschland – Die Vor- und Frühgeschichte Ostdeutschlands. Zwischen 3000 vor und 1000 nach der Zeitwende, Schwarzhäupter-Verlag, Leipzig 1938 (mehrere Auflagen; Nachdruck: Bremen 1982)
  • Die beiden Weltmächte – Der 500jährige Kampf der Germanen mit Rom und die Wurzeln des Sieges, der ein Sieg germanischen Volksgeistes über völkerzerstörenden Imperialismus war, Adam Kraft Verlag, Karlsbad und Leipzig 1938 (mehrere Auflagen; Neudruck: 1995)
  • Die großen germanischen Führer, Nordland Verlag, Berlin 1939; Nachdruck: 2011 (Im Netz lesen)
  • Neuordnung Europas, Junge Generation, Berlin 1942
  • Entscheidungsschlachten der Germanen, Nordland-Verlag, Berlin 1944

Verweise

Fußnoten

  1. Theodor Pastenaci zum Gedenken, in „Ostpreußenblatt“, Folge 12 vom 23. März 1956