Betz, Peter
Peter Betz ( 12. Oktober 1913 in Theisenort; unbekannt) war ein deutscher SS-Hauptscharführer und im KL Dachau und Dora-Mittelbau eingesetzt.
Werdegang
Peter Betz wurde am 12. Oktober 1913 in Theisenort geboren.
Am 1. November 1933 trat Betz der SS bei. Ab dem 5. August 1935 wurde er im KL Dachau eingesetzt und war dort zunächst Angehöriger der Wachkompanie, die Teil der SS-Totenkopfverbände war. Im Verlauf des Jahres 1938 war Betz zeitweilig im Büro des Schutzhaftlagerführers und danach im Büro der Lagerkommandantur bis 1943 tätig. Seine Aufgaben umfaßten im Büro der Lagerkommandantur die Durchführung von Häftlingstransporten und die Registrierung und Abwicklung von Sterbefällen. Seine Vorgesetzten waren in diesem Zeitraum der Lagerkommandant Alexander Piorkowski, der von Februar 1940 – August 1942 als Lagerkommandant fungierte und der erste Schutzhaftlagerführer Michael Redwitz. Betz, der am 2. September 1939 Mitglied der Waffen-SS wurde, war von Januar 1943 bis März 1943 Rapportführer. Anschließend fungierte er als Kommandoführer in Außenkommandos. Am 7. Januar 1944 wurde er in das Außenlager Dora-Mittelbau des KL Buchenwald versetzt.
Nachkriegszeit
Nach seiner Festnahme wurde Betz am 15. November 1945 im Hauptprozeß gegen das Lagerpersonal des KL Dachau, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand, aufgrund der Anklage von Kriegsverbrechen vor ein VS-amerikanisches Militärgericht gestellt. Betz führte zu seiner Verteidigung an, daß er nie Häftlinge mißhandelt oder geschlagen habe. Am 13. Dezember 1945 erhielt Betz ohne daß ihm wie den übrigen Beklagten kriminelle Handlungen nachgewiesen werden konnten, im Gegensatz zu den meisten Mitverurteilten nicht die Todesstrafe, sondern wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Betz wurde in der Justizvollzugsanstalt Landsberg inhaftiert und im Januar 1954 aus der Haft entlassen. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.
Literatur
- Case No. 000-50-2 (US vs. Martin Gottfried Weiss et al) Tried 13 Dec. 45
- Lessing, Holger: Der erste Dachauer Prozess /1945/46). Baden-Baden 1993