Reich, Elisabeth

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Elisabeth Reich

Elisabeth „Lisbeth“ Reich (Lebensrune.png 21. März 1913 in Schwerin; Todesrune.png ?) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Dr. Herbert „Biwi“ Reich (der älteste 5.5er Segler) und der 13jährige Johannes „Jojo“ Alvarez (GER 11), Vintage Yachting Games, 14. Juli 2012

Elisabeth Reichs Vater, der Kriegs- und Landschaftsmaler Albert Reich, erkannte frühzeitig das Talent seines Mädels für die Bühne. Er sah, wie die Kleine oft und gern ins Theater ging und nach jeder Vorstellung daheim weiterspielte und mit anderen Kindern Theaterstücke, die sie manchmal sogar selbst verfaßte, inszenierte.

Zwei Jahre Unterricht bei Scarla Schweitzer, einer damals gefeierten Schauspielerin, legten den Grund für die spätere Laufbahn. Schon während des Studiums trat Elisabeth Reich auf; sie rezitierte und sprach Prologe und bekam so die Sicherheit, die das gefährliche Terrain der Bühne verlangte. Neunundsechzig hatten sich zur Prüfung angemeldet, sechs bestanden sie. Elisabeth Reich war unter den Glücklichen. Ihre erste Rolle spielte sie an den „Münchener Kammerspielen“ unter Agnes Straub.

Fast wäre es Elisabeth Reich beschieden gewesen, zum Film zu kommen, ehe sie die Bühne betreten hatte. Später war sie aber sehr froh darüber, daß sie erst die Schule der Bühne durchlaufen konnte, und dankbar sprach sie von dem früheren Frankfurter Intendanten Striebeck, der nach Schneidemühl ging, einem verantwortungsbewußt schaffenden Theatermann, dem sie die Weiterbildung ihres Talentes verdankte.

Vier Jahre hatte sie dem Frankfurter Stadttheater angehört. Als Annchen in Halbes „Jugend“, als Gretchen im „Faust“, als Eve im „Zerbrochenen Krug“, als Scampolo, in Dutzend und aber Dutzend Rollen und schließlich als Solveig in „Peer Gynt“ hatte sie die Frankfurter und ihre Theatergäste erfreut und begeistert.

Ihre Rolle in „Peer Gynt“ war nach ihren Angaben, sogar mit persönlichen Erinnerungen verknüpft, und zwar an Dietrich Eckart, den Dichter, dem ja die deutsche Bühne die beste Bearbeitung des Ibsenschen Dramas verdankte. Dietrich Eckart war ihres Vaters bester Freund, und zu der Zeit als es noch etwas hieß, sich zu Adolf Hitler zu bekennen, hatte Vater Albert Reich dem Freunde zur Flucht verholfen, nach dem ersten und durch Verrat mißglückten Versuch, Deutschland freizumachen.[1]

Nach Frankfurt an der Oder wurde sie in Kiel verpflichtet. In dieser Zeit war ein Filmregisseur von Berlin herübergekommen, der Probeaufnahmen von ihr gesehen hatte; Roger von Norman hieß er, und er hatte sich die Vorstellung angesehen und hinterher mit ihr vereinbart, daß sie nach Babelsberg kommen möchte.

1938 hatte sie ihre Verwendung in einer Nebenrolle erwogen, aber dies kam nicht zustande. Ein Jahr später wurde ihr ein Angebot gemacht in einer Hauptrolle: in dem Terra-FilmDie fremde Frau“ hatte Elisabeth Reich die weibliche Hauptrolle gespielt, ein junges Mädchen, eine Deutsche, die einen finnischen Reeder heiraten soll, dem sie aber vor der Hochzeit entflieht, weil der Mann sie mit dem jähen Wechsel von geradezu kindhafter Zärtlichkeit zu brutal losbrechender Sinnlichkeit und fast barbarischer Lebensgier erschreckte. Das war eine Rolle, die mehr als bloß ein hübsches Lärvchen und eine „niedliche Figur“ verlangte.

Das Drehbuch dieses Films war so angelegt, daß es den Kontrast zwischen der Natur des finnischen Menschen und der „Fremden“ mit feiner Psychologie begründet und die Konflikte und dann das dramatische Leben des Films glaubhaft machte. Das war eine große Chance für eine junge Künstlerin.

Familie

Ehe

Lisbeth, die den Namen ihrer Mutter erhalten hatte, heiratete am 20. August 1937 in Frankfurt an der Oder den Opernsänger Fred Skornia.[2]

Herbert „Biwi“ Reich

Aus der Ehe, die 1938 schon wieder geschieden wurde, entsproß Sohn Herbert Reich (Lebensrune.png 18. Juli 1938 in München), der als Segler für Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen 1964 antrat und in Tokio bei der gemischten 5-Meter-Bootsklasse den 5. Platz errang. Gold ging an Australien, Silber an Schweden und Bronze an die Vereinigten Staaten. 2012 nahm Dr. Herbert „Biwi“ Reich (vom Deutschen Touring Yacht-Club e. V.) als Rudergänger an der Pinne an den „Vintage Yachting Games“ für vormalige olympische Klassen in Italien teil, gemeinsam mit Wolfgang Oehler und Christian Hemmerich errang er mit „Subbnboana“, das Deutsche Olympiaboot von 1964, die Silbermedaille, bei der Länderwertung errang Deutschland mit insgesamt 5313 Punkten bei neuen Bootsklassen bzw. Wettbewerbe die Goldmedaille.

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 15, 14. April 1939
  2. Laut Universal Filmlexikon stammte Fred Skornia aus Würzburg, wo er 1933 noch wohnhaft war.