Reichsführerschulen der NSDAP
Reichsführerschulen (RFS) waren Schulungsstätten der NSDAP, die den Führernachwuchs der nationalsozialistischen Bewegung ausbildeten. Jeder Politische Leiter der NSDAP mußte eine Reichsführerschule erfolgreich durchlaufen haben.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Gliederung
- Reichsführerschule (der NSDAP und der DAF 1933–1936, des SD 1936–1945) Bernau
- Landesführerschulen Paulinum in Hirschberg, Lobeda (Thüringen), Königswinter (Rheinland), Saßnitz (Rügen) und Plassenburg (Kulmbach)
- Gauführerschulen, die in fast allen politischen Gauen der NSDAP bestanden
- Sonderschulen wie beispielsweise die „Landesschule der Nationalsozialistischen Betriebszellen-Organisation“
Lehrinhalt
Die Lehrgänge für die angehenden Politischen Leiter dauerten in der Regel mehrere Wochen und umfaßten im wesentlichen:
- NS-Weltanschauungsgrundsätze,
- Militärgrundwissen,
- juristisches Grundwissen,
- Sport sowie
- Studienreisen im In- und Ausland.
Die Kosten des Lehrgangs wurden von der NSDAP selbst übernommen. Für Mitglieder der Hitler-Jugend sowie der Technischen Nothilfe galten andere Abzeichen und Lehrgänge.
Reichsführerschulen und Führerschulen im Deutschen Reich (Auswahl)
- Reichsführerschule der SA in München ab dem 15. Juni 1931 unter SA-Gruppenführer Kurt Kühme
- An den sieben Lehrgängen 1931 nahmen 468 SA-Führer teil, bis zum Frühjahr 1932 folgten zwei weitere Lehrgänge. Das Gebäude der SA-Reichsführerschule befand sich in der Briennerstraße 44 in München. Die Schule wurde aufgrund der Notverordnung vom 13. April 1932 am 15. April 1932 von der Stadtpolizei München geschlossen, nachdem sie am Tag zuvor durchsucht worden war. Nach Wiederzulassung der SA nahm sie wieder ihren Lehrbetrieb auf.
- Reichsführerschule der SA in Reichenhall
- Reichsarbeitsdienst-Führerschule in Spandau
- SS-Reichsführerschule Mihla an der Werra
- Reichsführerschule des NS-Kraftfahrzeugkorps in Zeesen
- Reichsführerinnenschule des Bundes Deutscher Mädchen in Potsdam
- Reichsführerschule der NSDAP und des Deutschen Arbeitsdienstes in Bernau bei Berlin
- Reichsführerschule des Deutschen Roten Kreuzes in Groß Schulzendorf
- Reichsführerschule der NS-Volkswohlfahrt in Falkensee
- Reichsführerschule des Verbandes der Auslandsdeutschen im Schloß Kalkhorst
Reichsführerinnenschule des BDM (Potsdam)
Die neue Schulungsstätte des BDM befand sich seit 1935 in einem herrlichen Parkgelände in Potsdam. Reichsjugendführer Baldur von Schirach hatte dieses Heim selbst geweiht und in bedeutsamen Worten auf die große Verantwortung hingewiesen, die jede Jugendführerin an der Aufbauarbeit des Dritten Reiches übernahm. Es wurden in einem Schulungskursus die Mädchen zu Führerinnen der deutschen weiblichen Jugend herangebildet.
Die Führerinnenschule, deren Lehrinhalt z. T. stark vom dem der Führerschulen abwich, stand auch ausländischen Lehrgangsteilnehmern zur Verfügung, so z. B. den Landesmädelführerinnen der NSUF aus Norwegen.
1935 wurde in Bayern ebenfalls eine BDM-Führerinnenschule eröffnet, die Obergauführerinnenschule „Hochland“ in Greifenberg (Ammersee).