Reichskriegsminister
Reichskriegsminister war die Bezeichnung für einen deutschen Minister, der für die Landesverteidigung verantwortlich war.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Im Deutschen Bund und im Deutschen Kaiserreich waren die Kriegsminister der einzelnen Länder bzw. Königreiche für die Abwehr feindlicher Mächte zuständig, nach der Kaiserkrönung 1871 de facto jedoch die Preußische Armee und später das Deutschen Heer.
Im Dritten Reich wurde die Bezeichnung „Reichskriegsminister“ 1935 wieder eingeführt.
k. u. k. Kriegsministerium
Das k. u. k. Kriegsministerium mit Sitz in Wien wurde von 1867 bis 1911 ebenfalls Reichskriegsministerium genannt und war 1867–1918 oberste Verwaltungsinstanz der Gemeinsamen Armee in der Donaumonarchie.
Liste der Reichskriegsminister
Altreich
- Eduard von Peucker (Provisorische Zentralgewalt) vom 15. Juli 1848 bis zum 16. Mai 1849
- August Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg vom 24. Mai bis 20. Dezember 1849
- Werner von Blomberg seit 1933 Reichswehrminister, seit 1935 Reichskriegsminister
- Am 1. Februar 1934 wurde Generalmajor und Chef des Ministeramtes Walter von Reichenau im Zuge der Umstrukturierung der Reichswehr Chef des neugeschaffenen Wehrmachtamtes und blieb damit engster Berater Werner von Blombergs.
- Adolf Hitler übernahm am 28. Januar 1938 selbst die Funktion des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers und gliederte das Wehrmachtamt um zum „Oberkommando der Wehrmacht“ in der Funktion eines militärischen Stabes.
- Chef des Oberkommandos der Wehrmacht wurde der bisherige Chef des Wehrmachtamtes (seit dem 1. Oktober 1935), General der Artillerie Wilhelm Keitel. Er wurde im Range den Reichsministern gleichgestellt (somit faktisch Reichskriegsminister) und übte im Auftrag Adolf Hitlers die bislang dem Reichskriegsminister zugestandenen Befugnisse aus (8. Februar 1938 bis 9. Mai 1945).
Donaumonarchie
- Franz von John (k. k. Kriegsminister 30. November 1866, Reichskriegsminister 21. Dezember 1867–18. Jänner 1868)
- Franz Kuhn von Kuhnenfeld (18. Jänner 1868–14. Juni 1874)
- Alexander von Koller (14. Juni 1874–20. Juni 1876)
- Artur Maximilian von Bylandt-Rheidt (20. Juni 1876–16. März 1888)
- Ferdinand von Bauer (16. März 1888–22. Juli 1893 [ ])
- Rudolph von Merkl (24. Juli–22. September 1893, interimistische Leitung)
- Edmund von Krieghammer (22. September 1893–17. Dezember 1902)
- Heinrich von Pitreich (18. Dezember 1902–24. Oktober 1906)
- Franz Xaver von Schönaich (24. Oktober 1906–20. September 1911; der letzte Reichskriegsminister)