Reincke, Heinz

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Heinz Reincke (1925–2011)

Heinz Reincke, eigentlich Karl-Heinz Reincke (Lebensrune.png 28. Mai 1925 in Kiel; Todesrune.png 13. Juli 2011 bei Wien), war ein deutscher[1] Schauspieler und Synchronsprecher.

Werdegang

Heinz Reincke wurde am 28. Mai 1925 als Sohn eines Schneidermeisters in Kiel geboren. Bereits mit zehn Jahren soll er den Wunsch gehabt haben, Schauspieler zu werden. Er stieß damit auf wenig Gegenliebe bei seinen Eltern. Nach der Volksschule wurde er 1939 Lehrling bei der Industrie- und Handelskammer in Kiel. Nebenher nahm er ab 1941 Schauspielunterricht und wirkte als Komparse am Stadttheater Kiel mit.

Wirken

Ab 1942 widmete sich Heinz Reincke beruflich ganz der Bühne. Er versuchte sich als Souffleur, Inspizient, Operettenbuffo und jugendlicher Komiker am Theater in Landsberg/Warthe, am Kurtheater Zoppot und an der Sommerbühne Minsk. 1943 wurde er in der Truppenbetreuung der Wehrmacht eingesetzt und geriet bei Kriegsende als Leutnant d. R. in französische Kriegsgefangenschaft. Im Lager spielte er in einer Theatergruppe mit.

Nach seiner Freilassung konnte er seine erfolgreich begonnene Laufbahn fortsetzen. Sein erstes Engagement fand er 1947/48 am Renaissance-Theater Schleswig. 1948 gründete er mit der Wanderbühne „Entertainer“ sein eigenes Theater. 1948/49 war er am Stadttheater Bonn verpflichtet und machte dort u. a. als Puck in „Ein Sommernachtstraum“ auf sich aufmerksam. 1950 holte Walter Erich Schäfer ihn nach Stuttgart, wo er zunächst kleine Rollen als jugendlicher Komiker übernahm, dann aber immer mehr ins Charakterfach hineinwuchs. Seine erste Hauptrolle spielte er in Zuckmayers „Gesang im Feuerofen“. Erfolge feierte er bis 1955 weiter als Spiegelberg in Schillers „Die Räuber“, als Rodrigo in „Othello“, als Arnold Kramer in Hauptmanns „Michael Kramer“, als Mortensgard in „Rosmersholm“ (Ibsen), als Don Cäsar in Grillparzers „Bruderkrieg in Habsburg“, als K. in Kafkas „Das Schloß“, als Anthony in O’Neills „Der große Gott Brown“ und als Queeg in Wouks „Die Meuterei auf der Caine“.[2]

1955 holte ihn Regisseur Gustaf Gründgens an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Es folgten große Rollen in Klassikern wie Shakespeares „Macbeth“ oder Mephisto im „Urfaust“. 1966 gastierte Reincke dann zum ersten Mal am Wiener Burgtheater, später erhielt er den Titel „Kammerschauspieler“.

Heinz Reincke mimte auch in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen.

Auszeichnungen

Joseph-Kainz-Medaille der Stadt Wien (1970), Österreichischer Kammerschauspieler (1974), Österreichisches Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft 1. Klasse (1979), Kulturpreis der Landeshauptstadt Kiel (1983), Gr. Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1985), Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1986), Gr. Bundesverdienstkreuz (1990), Goldene Kamera (1990).

Familie

Von 1958 bis 1978 war Heinz Reincke mit der Schauspielerin Erni Mangold verheiratet. Ab 1981 war er in dritter Ehe mit Elfi Petsch verheiratet.

Filmographie

Hörbücher

  • Heinz Reincke: Die lasterhaften Balladen des Francois Villon, ISBN 3-902027-35-5
  • Weihnachten mit Heinz Reincke: „Djerba Records“, München
  • Single-CD: „Wat mutt, dat mutt“, „Schön, daß es dich gibt!“, Gutzeit-Musikverlag, Hattorf am Harz

Fußnoten

  1. Seit 1970 besaß Heinz Reincke die österreichische Staatsbürgerschaft bei Beibehaltung der BRD-Staatsbürgerschaft.
  2. Internationales Biographisches Archiv 04/1997