Baer, Richard
Richard Baer ( 9. September 1911 in Floß, Oberpfalz, 17. Juli 1963 in Frankfurt am Main) war ein deutscher SS-Obersturmbannführer (1944) sowie Lagerkommandant des KL Auschwitz und KL Mittelbau.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Richard Baer absolvierte eine Ausbildung zum Konditor. Er trat 1930 der NSDAP unter der Mitgliedsnummer 454.991 bei. Nachdem er drei Jahre später Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 44.225) geworden war, arbeitete er als Wachmann zunächst im Konzentrationslager Dachau, danach im Konzentrationslager Oranienburg und ab Ende 1934 im sogenannten Columbia-Haus in Berlin. 1938 wurde Baer nach KL Buchenwald und 1940 ins KL Neuengamme versetzt. Ab 1941 war er mit den Besatzungstruppen in Frankreich stationiert und wurde im Sommer 1942 wieder ins KL Neuengamme versetzt. Von November 1942 bis zum Mai 1944 war Baer Adjutant von Oswald Pohl im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt.
1944 wurde er als Nachfolger Rudolf Höß' zum Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz ernannt.[1] Im Januar 1945 evakuierte er das Lager aufgrund der vorrückenden Roten Armee und wurde Anfang Februar als Nachfolger von Otto Förschner Lagerkommandant des KL Mittelbau-Dora im Thüringischen Nordhausen.
Nach Kriegsende
Richard Baer lebte nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer neuen Identität in Dassendorf bei Hamburg, und zwar als Waldarbeiter unter dem Namen Karl Egon Neumann.[2] Im Zuge der Ermittlungen zum Auschwitz-Prozeß erging im Oktober 1960 ein Haftbefehl. Sodann wurde ein Fahndungsfoto seiner Person in Zeitungen veröffentlicht. Daraufhin wurde Baer am 20. Dezember 1960 auf dem Gut, das vormals Otto Fürst von Bismarck gehört hatte und wo er 15 Jahre lang als Waldarbeiter gelebt hatte, verhaftet.
Tod
Tod vor Prozeßbeginn
Baer wurde mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht gefoltert und er hatte vermutlich kaum Anlaß, sich um seine Angehörigen zu sorgen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Rudolf Höß unterschrieb Baer mutmaßlich kein von den Siegermächten erstelltes, nicht der Wahrheit entsprechendes „Geständnis“.
Den Initiatoren der medienwirksam inszenierten Auschwitz-Prozesse in Frankfurt am Main dürfte es aber alles andere als gleichgültig gewesen sein, wie sich der Hauptangeklagte in diesem wichtigen Prozeß äußern würde. Wenn gerade er, der letzte noch lebende Kommandant von Auschwitz, der offiziellen Version von der Massenvernichtung mittels Gaskammern entschieden widersprach, oder sie gar ad absurdum zu führen drohte, bestand die ernste Gefahr, daß kurz nach dem Debakel von Dachau allgemein Zweifel an der Holocaust-Erzählung Platz greifen könnten.
Doch so weit kam es nicht: Richard Baer, der sich bis dahin bester Gesundheit erfreute, starb unter ungeklärten Umständen in Untersuchungshaft, und zwar noch vor Prozeßbeginn. Das gerichtsmedizinische Institut der Universität Frankfurt untersuchte den Leichnam und schloß im Autopsiebericht nicht aus, daß Baer an einem „geruchsfreien und nicht korrosiven Gift“ starb. Doch bevor die Todesursache dieses außerordentlich wichtigen Angeklagten und Zeitzeugen eindeutig festgestellt werden konnte, ordnete der jüdische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (ein nach dem Krieg aus der Emigration zurückgekehrter Zionist) die Verbrennung des Leichnams an.[3] Diese mysteriösen Vorgänge fanden in der Öffentlichkeit kaum Beachtung und wurden sogar bewußt heruntergespielt. Heute sucht man in vielen Nachschlagewerken zum Dritten Reich den Namen Richard Baer vergebens – der „geständige“ Rudolf Höß hingegen ist überall zu finden.
Bildergalerie
Richard Baer, Josef Mengele und Rudolf Höß
Richard Baer (links) und sein Adjutant Karl Höcker
Von links: Eduard Wirths, Enno Lolling, Richard Baer, Adjutant Karl Höcker und Rudolf Höß
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- Reichssportabzeichen
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze
Literatur
- Wilhelm Stäglich: Der Auschwitz-Mythos, Grabert Verlag, Tübingen 1979
- Joe Belling: The Capture and Death of Richard Baer (HTML)
- Barbara Kulaszka: 'Did Six Million Really Die?' Report of the Evidence in the Canadian 'False News' Trial of Ernst Zündel – 1988, AAARGH, 1992, S. 327 f.
- Google-BücherMichael Bar-Zohar: The Avengers, Hawthorn Books, 1969