Riegner-Telegramm

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Als Riegner-Telegramm wird ein am 10. August 1942 von Gerhart M. Riegner, Sekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC) in Genf, über die britische Botschaft in der Schweiz und das Foreign Office in London an Samuel Sidney Silverman, Mitglied des Parlaments (Labour) und Vorsitzender der britischen Abteilung des Jüdischen Weltkongresses, gesandtes und von diesem am 29. August nach Neuyork an Rabbi Stephen S. Wise, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, weitergeleitetes Telegramm bezeichnet. Das als „der erste dokumentierte Bericht der ‚Endlösung‘“ gehandelte Telegramm[1] beruht angeblich auf Informationen des jüdischen Anlageberaters Isidor Koppelmann, die dieser wiederum von einer nicht benannten Person mit „engen Verbindungen zu höchsten deutschen Behörden“ erfahren haben will.[2]

Das Telegramm

Das am 10. August 1942 von Riegner an Silverman gesandte Telegramm hatte folgenden Wortlaut:[3]

„Erhielt alarmierenden Bericht in Führerhauptquartier werde Plan diskutiert und erwogen alle Juden in von Deutschland besetzten oder kontrollierten Ländern Anzahl dreieinhalb bis vier Millionen nach Deportation und Zusammenfassung im Osten mit einem Schlag auszurotten und damit die jüdische Frage in Europa ein für allemal zu lösen. Aktion geplant für Herbst. Methoden einschließlich Blausäure in Diskussion. Wir übersenden diese Information unter gebotenem Vorbehalt, da Genauigkeit von uns nicht überprüft werden kann. Unser Informant soll enge Verbindungen mit höchsten deutschen Behörden haben und seine Berichte sind im Allgemeinen zuverlässig. Bitte New York informieren und befragen.“

Der Vorbehalt bezüglich der Genauigkeit der Informationen war offenbar angebracht, denn der Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höß, gab später in mehreren „Geständnissen“ an, Heinrich Himmler habe ihm bereits im Juni 1941 den Befehl zur Vernichtung der Juden gegeben, und daß diese Vernichtung ein Prozeß war, der bis Ende 1944 andauerte, und nicht eine einmalige Aktion, wie es das Telegramm darstellt. Darüber hinaus behauptete Höß nicht, daß Himmler ihm mitgeteilt habe, wie die Juden umzubringen seien, sondern daß er selber eine Methode der Vernichtung habe finden müssen. Auch fand die Wannsee-Konferenz, auf der laut offizieller Festlegung ein Völkermord an den Juden besprochen wurde,[4] bereits am 20. Januar 1942 statt, so daß ein halbes Jahr später kein Plan mehr hätte diskutiert und erwogen werden müssen.

Trotz der widersprüchlichen Informationen und fragwürdigen Herkunft gilt das Telegramm den Vertretern der jüdischen, im Westen und in Rußland gepflegten und herrschenden Erzählung zum Schicksal der jüdischen Häftlinge in deutschen Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkrieges als „erste autoritative Nachricht, daß die Nazis tatsächlich einen Vernichtungsplan koordiniert haben“,[5] und wird als „der entscheidende Beleg dafür, daß die Westalliierten frühzeitig von Hitlers Mordabsichten wußten“, betrachtet.[6]


 

Alliierte Reaktionen

In England und den USA schenkte man der Geschichte Riegners keinen Glauben. Nachdem dem US-amerikanischen State Department vom Vatikan und dem Roten Kreuz mitgeteilt wurde, daß diese nichts von einem Massenvernichtungsplan der Deutschen wüßten,[7] werteten sie den Inhalt des Telegramms als ein „wildes, von jüdischen Ängsten inspiriertes Gerücht“. In der Folge wurde das für Wise bestimmte Telegramm nicht an diesen weitergeleitet und die US-amerikanische Legation in Bern bekam die Anweisung, in Zukunft „Informationen dieser Art für eine mögliche Übermittlung an Dritte“ nicht mehr entgegenzunehmen.

Erst als Silverman in seiner Funktion als Mitglied des britischen Parlamentes das Telegramm am 29. August aus England direkt an Wise schickte, konnte dieser mit dem nun offiziell erscheinenden Dokument einflußreiche Politker wie Sumner Welles, Staatssekretär und Freund von Präsident Franklin D. Roosevelt, und Lord Halifax, den britischen Botschafter in Washington, kontaktieren und beeindrucken. Darüber hinaus veröffentlichte Wise am 4. Dezember 1942 einen auf das Telegramm Bezug nehmenden Artikel unter der Überschrift „Bericht über Vernichtungen“ im The American Hebrew.[8] Am 17. Dezember 1942 schloß sich Roosevelt dann einer alliierten Verurteilung dieser angeblichen Praktiken an.[2]

Der damalige Finanzminister der USA, der Jude Henry Morgenthau jr., nutzte das Riegner-Telegramm und die nach Ansicht der Juden zu verhaltene Reaktion der US-amerikanischen Regierung darauf, Präsident Roosevelt am 13. Januar 1944 in einem „Bericht an den Generalsekretär über die Zustimmung dieser Regierung zu der Ermordung der Juden“[9] vorzuwerfen, daß, wenn nicht unverzüglich drastische Schritte unternommen würden, die Regierung der Vereinigten Staaten „für immer die Verantwortung teile“ für die „vollständige Vernichtung der Juden im von Deutschland kontrollierten Europa“. Sechs Tage später erließ Präsident Roosevelt daraufhin die Exekutivorder 9417, mit der das War Refugee Board eingerichtet wurde,[10] das u. a. später die sogenannten Auschwitz-Protokolle produzierte und verbreitete.

Der geheimnisvolle Informant

War die Identität des angeblichen Informanten lange Zeit unbekannt,[11] gelang es den jüdischen publizistischen NS-Verwertern Walter Laqueur und Richard Breitman 1983, eine in die Rolle passende Person in US-amerikanischen Archivunterlagen zu finden: den 1966 verstorbenen Landesverräter – er hatte Informationen über deutsche Truppenbewegungen an den OSS weitergegeben – und späteren Berater der amerikanischen Militärregierung Eduard Schulte.[12][13] Laut den Mutmaßungen der Publizisten soll Schulte – der Generaldirektor der Bergbauwerke Giesche gewesen war, bis er sich 1943 aufgrund seines aufgeflogenen Landesverrates in die Schweiz absetzte – von der angeblich geplanten Ermordung der Juden durch seinen Stellvertreter, den 1945 verstorbenen Otto Fitzner, erfahren haben, der wiederum irgendwie mitbekommen habe, daß Heinrich Himmler während eines Besuches in Auschwitz im Jahre 1942 davon gesprochen habe.[2]

Nachdem Laqueur und Breitman Eduard Schulte als angeblichen Informanten benannten – und Jahrzehnte nach dessen und Fitzners Tod –, behauptete Gerhart Riegner plötzlich, er habe den Namen des Informanten schon damals von Isidor Koppelmann „abgepreßt, weil die Amerikaner darauf bestanden“ hätten, und ihn sogar noch zweimal während des Krieges persönlich getroffen.[2]

Zusammenfassung

Der WJC-Sekretär in Genf, Riegner (Jude), teilte dem Vorsitzenden des WJC in England, Silverman (Jude), über die britische Botschaft in der Schweiz und dem britischen Foreign Office in London mit, daß ein gewisser Koppelmann (Jude) sagte, eine nicht benannte Person habe gesagt, die deutsche Führung plane die Vernichtung der Juden. Als Mitglied des britischen Parlaments leitete Silverman (Jude) die Nachricht daraufhin über das britische Foreign Office in die USA an den Präsidenten des World Jewish Congress, Wise, weiter. Daß die US-Amerikaner die Geschichte nicht geglaubt haben – weder die Geheimdienste des Vatikan und der Alliierten noch das Rote Kreuz wußten von einer geplanten oder laufenden Massenvernichtung – und es u. a. als ein „wildes, von jüdischen Ängsten inspiriertes Gerücht“ werteten, wurde einige Zeit später vom US-Verteidigungsminister Morgenthau (Jude) genutzt, um auf den Präsidenten der USA, Roosevelt, Druck auszuüben, das War Refugee Board einzurichten. Vier Jahrzehnte später fanden dann die Geschichtsschreiber Laqueur (Jude) und Breitman (Jude) in einem US-Archiv den Namen einer in die Rolle des bisher nicht benannten Informanten passenden und schon längst verstorbenen Person samt dem eines bisher nicht genannten und ebenfalls verstorbenen Verbindungsmannes, der der zuvor nicht benannten Person gesagt habe, daß der ebenfalls zuvor nicht genannte Himmler gesagt habe, daß die Juden vernichtet werden sollen, woraufhin Riegner (Jude) behauptet, die zuvor unbenannte Person sei ihm die ganze Zeit über bekannt gewesen. In der Folge wird das Telegramm als Beleg für einen von den Deutschen begangenen Massenmord an den Juden sowie eine alliierte Mitschuld betrachtet.

Literatur

  • Jean-Marie Boisdefeu: Schon 1942 wußte man, daß..., in: VffG 4(2) (2000), S. 150 f.
  • Arthur R. Butz: Der Jahrhundertbetrug, Historical Review Press, 1977, S. 71 ff.
  • David Irving: World Jewish Congress Reports from Switzerland that Hitler has Decided on Final Solution: but is it Genuine?

Fußnoten

  1. Riegner Cable in: 96-book.png HTML Yad Vashem (Hg.): Encyclopedia of the Holocaust, The Jerusalem Publishing House, Ltd
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelKlaus Wiegrefe: Es fehlte der Wille zum Retten, Der Spiegel, 44/2001, 29. Oktober 2001
  3. PRO file FO.371/30917. Zit. n. David Irving: [World Jewish Congress Reports from Switzerland that Hitler has Decided on Final Solution: but is it Genuine?].
    „Received alarming report stating that, in the Fuehrer's Headquarters, a plan has been discussed, and is under consideration, according to which all Jews in countries occupied or controlled by Germany numbering 3 1/2 to 4 millions should, after deportation and concentration in the East, be at one blow exterminated in order to resolve, once and for all the Jewish question in Europe. Action is reported to be planned for the autumn. Ways of execution are still being discussed including the use of prussic acid. We transmit this information with all the necessary reservations as exactitude cannot be confirmed by us. Our informant is reported to have close connexions with the highest German authorities, and his reports are generally reliable. Please inform and consult New York.“
  4. Siehe bspw.: 33-cabinet.png Abgerufen am 7. Dezember 2011. Archiviert bei WebCite®.Die Wannsee-KonferenzDeutsches Historisches Museum
  5. Milwaukee Journal Sentinel, 4. Dezember 2001, S. 5B: Riegner warned of Holocaust, led World Jewish Congress (Google-Nachrichten):

    Riegner's telegram was the first authoritative word that the Nazis actually had a coordinated extermination plan.

  6. Spiegel.png  Umerziehungsliteratur: ArtikelGestorben: Gerhard Riegner, Der Spiegel, 50/2001, 10. Dezember 2001
  7. Milwaukee Journal Sentinel, 4. Dezember 2001, Seite 5B: Riegner warned of Holocaust, led World Jewish Congress (Google-Nachrichten):

    The State Department tried to verify Riegner's telegram with the Vatican and the Red Cross. Both said they knew of mistreatment and deportations of Jews, but not of a mass extermination plan.

  8. The American Hebrew, New York, December 4, 1942 Report on Extermination, Zit. n. David Irving
  9. Report to the Secretary on the acquiescence of this Government in the murder of the Jews
  10. United States Holocaust Memorial Museum: National Days of Rememberance, 15. - 22. April 2012: Remarks by Timothy F. Geithner, US Secretary of the Treasury
  11. 33-cabinet.png Abgerufen am 22. Mai 2012. Archiviert bei WebCite®.Walter LaqueurThe Mysterious MessengerCommentrary Magazin, Mai 1980
  12. Walter Laqueur / Richard Breitman: Breaking the silence. The Story of Eduard Schulte, the German industrialist who risked everything to oppose the Nazis, Simon & Schuster, New York 1986, ISBN 0-671-54694-5
  13. 33-cabinet.png Abgerufen am 22. Mai 2012. Bei WebCite® archivieren.Hans Otto Eglau: Weder ein Linker noch ein radikaler DemokratDie Zeit, 8. Mai 1987