Robert Ley (Schiff)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bundesarchiv Bild 147-1215, Kdf-Schiff 'Robert Ley'.jpg

Die „Robert Ley“ war ein Passagierschiff der NSDAP-Organisation Kraft durch Freude (KdF). Es galt als das Flaggschiff der KdF-Flotte und war das Schwesterschiff der „Wilhelm Gustloff“. Die Indienststellung erfolgte am 24. März 1939. Das Schiff war für etwa 1.750 Passagiere zzgl. der Besatzungsmitglieder ausgelegt. Sie war damals das größte dieselelektrische Schiff der Welt.

Bau und Ausstattung

Inneneinrichtung des Schiffs bei seiner Jungfernfahrt
Adolf Hitler und Inga Ley bei der Jungfernfahrt des KdF-Dampfers „Robert Ley“
Werbe-Plakat von 1941

Das Schiff, das nach Robert Ley benannt wurde, war ausschließlich für Kreuzfahrten konzipiert. Es wurde im Auftrag der NSDAP-Arbeitsorganisation Deutsche Arbeitsfront (DAF) bei den Howaldtswerken Hamburg auf Kiel gelegt. Die „Robert Ley“ war Eigentum der DAF und wurde von der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actiengesellschaft (HAPAG) bereedert, d. h. verwaltet, mit Besatzung versehen und gewartet.

Stapellauf und Jungfernfahrt

Ihr Stapellauf fand am 29. März 1938 in Anwesenheit Adolf Hitlers statt. Während der Jungfernfahrt fand am 3. April 1939 die Voraufführung des deutschen SpielfilmsDer Florentiner Hut“ statt.

Decks

Die Decks der Robert Ley bestanden aus:

  • Kommandobrücke (mit Kabinen für Kapitän und Offiziere)
  • Sonnendeck (mit Bibliothek)
  • Bootsdeck (mit Kabinen und kleinen Gesellschaftsräumen)
  • Promenadendeck (mit den Hauptgesellschaftsräumen)
  • A-Deck (mit Kabinen, Speisesälen mit 860 Sitzplätzen und Wirtschaftsräumen)
  • B-Deck (mit Kabinen, Wäscherei und Friseur)
  • C-Deck (mit Kabinen, Bäckerei und Schlachterei) (Schottendeck)
  • D-Deck (mit Kabinen, Hospital, Speiseraum für Besatzung und Werkstatt)
  • E-Deck (mit Kabinen)
  • F-Deck (mit Schwimmbad, Gepäckraum, Vorräten und Proviant, einer Wäschereianlage, Maschinen- und Hilfsmaschinenraum)

Schiffsdaten

  • Schiffstyp: Kreuzfahrtschiff
  • Kiellegung: 1. Mai 1936
  • Stapellauf (Schiffstaufe): 29. März 1938
  • Indienststellung: 24. März 1939
  • Bauwerft: Howaldtswerke Hamburg; Baunr.: 754
  • Eigner: Deutsche Arbeitsfront
  • Reederei: Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft (HAPAG)
  • Baukosten: k. A.
  • Vermessung: 27.288 BRT
  • 17.762 NRT
  • Tonnage: 5340 tdw
  • Länge: 203,80 m
  • Länge zwischen den Loten: 193,70 m
  • Breite über Spanten: 24,10 m
  • Breite in Höhe Promenadendeck: k. A.
  • Seitenhöhe: 20,70 m
  • Tiefgang: Mittel 7,56 m
  • Maschinenanlage: Dieselelektrischer Antrieb über sechs Dieselgeneratoren der MAN
  • Anzahl der Schrauben: 2 Schrauben
  • Wellendrehzahl: k. A.
  • Leistung: 6472 kW (8800 PS)
  • Höchstgeschwindigkeit: k. A.
  • Dienstgeschwindigkeit: 15,5 kn
  • Fahrbereich: k. A.
  • Brennstoffvorrat: k. A.
  • Besatzung: 435 Personen
  • Passagiere bei Indienststellung: 1.510

Nutzung bis 1945

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges am 3. September 1939 wurde die „Robert Ley“ als Kreuzfahrtschiff der DAF-Unterorganisation „Kraft durch Freude” (KdF) genutzt. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die „Robert Ley“ am 22. September 1939 als Lazarettschiff der Kriegsmarine übergeben. Sie diente kurz darauf als Wohnschiff und 1944 wieder als Lazarettschiff.

Rettung über die Ostsee

Nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Ostfront fanden sich zu Beginn des Jahres 1945 viele Menschen in Ostpreußen abgeschnitten. Nun wurde das Unternehmen „Hannibal“ angeordnet, in dessen Rahmen 2,5 Millionen Menschen – Zivilisten wie Soldaten – in das westliche Deutschland gebracht werden sollten. Daran sollte sich auch die „Robert Ley“ beteiligen.

  • 25.1.1945 Fahrt von Pillau mit über 5.000 Flüchtlingen über Gotenhafen, wo 2.000 Flüchtlinge und 1.000 Verwunderte hinzukamen, die nach Flensburg evakuiert wurden.
  • 9.2.1945 auf Warnemünder-Reede mit mehreren Tausend Flüchtlingen von Pillau an Bord vor Anker.

Ihr Schicksal

Am 9. März 1945 befand sich die „Robert Ley“ im Hamburger Hafen. Die britische Royal Air Force flog einen Luftangriff auf die Stadt. Das festgemachte Schiff war ein perfektes Ziel für die feindlichen Bomber. Das Schiff stand schnell vom Bug bis zum Heck in Flammen. Das ausgebrannte, aber immer noch schwimmfähige Wrack lag weitere zwei Jahre im Hafenbecken, bevor es 1947 nach Großbritannien geschleppt und verschrottet wurde.

Verweise

Tondateien

Literatur

  • Heinz Schön: Hitlers Traumschiffe. Die „Kraft durch Freude“-Flotte 1934-1939 (Klappentext)