Rahn, Rudolf

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Dr. phil. Rudolf Rahn

Rudolf Rahn (Lebensrune.png 16. März 1900 in Ulm; Todesrune.png 7. Januar 1975 in Düsseldorf) war ein deutscher Soziologe, Diplomat und Autor. Eine Verwandtschaft zu Otto Rahn, wie zuweilen angedeutet wird, besteht nicht.

Leben

Benito Mussolini im Gespräch mit Erwin Rommel und Rudolf Rahn, 1943
Der Führer überreicht am 6. Juli 1943 dem Gesandten Dr. Rudolf Rahn in Gegenwart des Reichsaußenministers Joachim von Ribbentrop das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz.
Franz Mattenklott, Mussolini und Dr. Rudolf Rahn (hier noch mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes ohne Schwerter)

Nach dem Studium der Staatswissenschaften und der Soziologie an den Universitäten Tübingen, Berlin und Heidelberg wurde Rahn, Sohn eines Notars, im Jahre 1923 zum Dr. phil. promoviert. 1928 wurde er als Attaché in das Auswärtige Amt berufen und im Jahre 1931 der deutschen Botschaft in Ankara zugeteilt, wo er im Jahre 1934 zum Legationssekretär ernannt wurde.

Drittes Reich

Im Jahre 1938 wurde er zum Gesandtschaftsrat bei der deutschen Gesandtschaft in Lissabon ernannt und im Jahre 1941 zum Vortragenden Legationsrat befördert. Seit August 1940 war er dann bei der deutschen Botschaft in Paris, im Jahre 1941 politischer Beauftragter in Syrien und von November 1941 bis Mai 1943 in gleicher Eigenschaft beim Befehlshaber der deutschen Truppen in Tunis tätig. Nach kurzer Rückkehr auf seinen Posten an der deutschen Botschaft in Paris wurde er im August 1943 deutscher Botschafter und Gesandter in Italien.

Nachkriegszeit

Botschafter Rudolf Rahn mit dem italienischen General Graziani (rechts)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von den Siegermächten für zwei Jahre inhaftiert. Danach war er in der Wirtschaft tätig.

Chronologischer Werdegang

Weimarer Republik

  • Ablegung der Reifeprüfung am Gymnasium in Esslingen
  • 1923 Promotion als Soziologe zum Dr. phil. (Heidelberg)
    • setzte seine Studien im Ausland fort
  • 21. April 1928 Einberufung in die Abteilung V (Recht) des Auswärtigen Amtes/AA
  • 1. Mai 1928 Dienstantritt (DA)
  • 31. März 1931 Bis 7. Juli 1934 Attaché in Ankara
  • 8. Mai 1931 Dienstantritt

Drittes Reich

  • 1. Juni 1933 Eintritt in die NSDAP
  • 28. Mai 1934 zum Referat O (Orient) der Abteilung III (Britisches Reich, Amerika, Orient) des AA versetzt
  • 10. Juli 1934 Dienstantritt
  • 2. April 1936 der deutschen Delegation für die deutsch-türkischen Wirtschaftsverhandlungen zugeteilt
  • 10. April 1936 Dienstantritt in Ankara
  • 27. Mai 1936 Abreise aus Istanbul
  • 17. Juli 1936 bis 1. Dezember 1936 beim Amt für deutsche Roh- und Werkstoffe des Beauftragten für den Vierjahresplan
  • 7. Dezember 1936 Leiter des Referats W I (Rohstoffe) in der Handelspolitischen Abteilung des AA
  • 18. Januar 1937 zugleich Leiter des Referats W VIIIb (Süd- und Mittelamerika)
  • 27. Januar 1938 bis 11. Mai 1939 Gesandtschaftsrat II. Klasse an der Deutschen Gesandtschaft in Lissabon
  • 28. Februar 1938 Dienstantritt
  • 13. April 1939 zur Kulturpolitischen Abteilung des AA versetzt (12. Mai 1939 DA)
  • 12. Mai 1939 Dienstantritt
  • 1. August 1939 bis August 1940 stellvertretender Leiter der Informationsabteilung im AA, zugleich Leiter des Sonderreferats Allgemeine Planung
  • 17. August 1940 bis 20.11.1940 Leiter der Propaganda-, Presse- und Rundfunkarbeit in der Dienststelle des Bevollmächtigen des AA beim Militärbefehlshaber in Frankreich
  • 21. August 1940 Dienstantritt
  • 20. November 1940 bis 12. November 1942 Leiter der Propaganda-, Presse- und Rundfunkarbeit der Deutschen Botschaft in Paris
  • 6. Mai 1941 bis 21. September 1941 Sonderauftrag in Syrien und im Irak für den Sonderstab F (Ankauf französischer Waffen zur Ausrüstung der irakischen Armee)
  • 15. November 1942 bis 10. Mai 1943 Vertreter des Auswärtigen Amtes beim Deutschen Afrika-Korps und beim Oberkommando der 5. Panzerarmee (ab 23. Februar 1943 Heeresgruppe „Afrika“) in Tunesien (Tunis)
    • Bei einem Besuch im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ am 26. Juli 1943 für seine Berufung legte er folgenden Gedanken nieder: „Ohne ein für Freund und Feind annehmbares europäisches Programm sei der Krieg nicht mehr zu gewinnen.“
  • 30. August 1943 bis 9. September 1943 kommissarischer Leiter der Deutschen Botschaft in Rom (Quirinal)
    • Dr. Rahn war als Nachfolger für den in Ungnade gefallenen Hans Georg von Mackensen vorgesehen, auch der Geschäftsträger, Gesandter Otto Christian Archibald Fürst von Bismarck, wurde abgelöst.
  • 16. September 1943 bis Mai 1945 Bevollmächtigter des Großdeutschen Reiches bei der Italienischen Faschistischen Nationalregierung
  • 27. September 1943 Übernahme der Geschäfte in Fasano
  • 5. November 1943 zugleich Botschafter (Generalbevollmächtigter) bei der Republik Salo (Repubblica Sociale Italiana)
  • 11. Dezember 1943 Übergabe des Beglaubigungsschreibens

Nachkriegszeit

  • 1945 bis 1947 in Hohenasperg und Nürnberg inhaftiert
  • 1949 bei der Entnazifizierung als „Entlasteter“ eingestuft
  • Ab 1950 war er als Geschäftsführer bei den Coca-Cola-Abfüllbetrieben in Düsseldorf tätig.
    • Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Indischen Gesellschaft, der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft und des Rhein-Ruhr-Clubs

Beförderungen

  • 29. November 1934 Legationssekretär
  • 14. Dezember 1939 Legationsrat
  • 23. Februar 1940 Legationsrat I. Klasse
  • 22. Februar 1941 Vortragender Legationsrat
  • Februar 1942 Gesandter
  • 26. Juni 1943 Gesandter I. Klasse
  • 10. Dezember 1943 Botschafter

Auszeichnungen (Auszug)

„Aussaat im Sturm“

Werke (Auswahl)

  • Das Reich in der Verfassungsidee von 1848 und 1919, Dissertation, Heidelberg 1924
  • Ruheloses Leben: Aufzeichnungen und Erinnerungen, Diederichs Verlag, Düsseldorf 1949
  • Talleyrand. Portrait und Dokumente, H. Laupp’sche Buchhandlung, Tübingen 1949
  • Aussaat im Sturm. Aufzeichnungen und Erinnerungen, Deutscher Verlag El Buen Libro, Buenos Aires 1950
  • Ambasciatore di Hitler a Vichy e a Saló [Botschafter Hitlers in Vichy und Salo], Garzanti, Mailand 1950
  • Anker im Bosporus und spätere Gedichte, Düsseldorf 1973