Rudolph, Tresi

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tresi Rudolph
Aufnahme: 1936

Tresi Rudolph (Lebensrune.png 18. August 1911 in Göttingen; Todesrune.png 22. Januar 1997 in Hamburg) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran), Schauspielerin und Gesangspädagogin.

Leben

Mit zehn Jahren hatte sie schon im Kirchenchor gesungen. Auf einen Abschiedsabend für einen Lehrer in Göttingen hatte Tresi Rudolph samt ihrer ebenfalls sangesfreudigen Schwester die Gelegenheit gehabt zu singen. Der Abschiedsabend war ihr Debüt. Die Kollegen des Herrn Papa waren begeistert. Der Wunsch der Eltern war es, das Tresi Rudolph auch Lehrerin wird. Doch durch ihre Gesangseinlage meinten die Kollegen ihres Vaters, das ein Platz auf der Bühne für sie besser aufgehoben wäre. Der pensionierte Papa war in gerührter Verfassung, er willigte ein, und so erhielt Tresi Rudolph Gesangsunterricht.

Bereits nach zwei Jahren ließ sich Tresi bei dem Intendanten des „Göttinger Theaters“ melden. Sie hatte es eilig! Groß wollte sie werden und berühmt, und daß sie sich selbst wunderbar vorkam, das braucht einen bei ganzen siebzehn Lenzen nicht zu wundern.

Der Göttinger Intendant hatte auch dafür Verständnis. Er sah das hübsche, lachende Mädel belustigt an und strich sich dann erst mal die Falten um den Mund ins Würdevolle. Tja, sagte er, wenn sie noch etwas hinzulernen würde, könnte sie mal eine ganz gute Soubrette werden. Dieser Bescheid war nicht nach dem Geschmack der jungen Dame, die eben auch meinte, es müsse mit dem Künstlerruhm so „eins, zwei, drei, hoop" gehen. Kaum brachte sie es fertig, dem Intendanten einen Abschiedsknicks zu machen, und schon war sie zur Tür hinaus.

Manchmal genügt eine Enttäuschung nicht, um einem blonden Kind den Kopf zurechtzurücken. Das Schicksal sorgte für die zweite: Eines Tages bekam Tresi Rudolph einen Brief aus Berlin, ein Theateragent schrieb ihr, sie solle kommen. Und sie ging nach Berlin. Aber dort erfuhr sie, das der Brief falsch adressiert war und sie gar nicht gemeint war. Nun waren wieder alle Fälle weg geschwommen. Aber dann gab sie sich einen Ruck. Und sie ging zu Professor Grenzebach und wurde eine fleißige Schülerin.

Der Lohn kam in Gestalt eines Engagements an die „Berliner Staatsoper“. Jetzt erst lernte sic es begreifen, was Arbeit heißt. Tresi Rudolph mate zeigen, was sie konnte. Und sie bekam den großen Respekt vor der wahrhaften Leistung und den festen Willen, sich jeden neuen Erfolg ehrlich zu erarbeiten. Schon hatte sie den Vertrag, der sie als lyrische Soubrette an die Oper in Leipzig verpflichtete, in der Tasche, als sich ihr eine neue Chance bot: der Tonfilm. In allen Städten hatten die Leute vom Produktionsstab der Rota eine Sängerin für die weibliche Hauptpartie des Majestic-Films „Intermezzo“ gesucht, eine richtige Rundreise durch die deutschen Opernhäuser hatten sie gemacht, und nun waren sie wieder in Berlin und machten eine Reihe von Probeaufnahmen von Tresi Rudolph — mit dem Ergebnis, daß alle, auch der Komponist des Films, Theo Mackeben, sie für die richtige Besetzung der wichtigen Rolle der Adrienne Madelon hielten. Wieso es ihr einziger Film blieb, ist nicht bekannt.

1936 wechselte sie zum „Deutschen Opernhaus“ (heute Deutsche Oper Berlin), wo sie Triumphe feierte. 1938 wurde ihr der Titel Kammersängerin verliehen. Dem Ensemble des Deutschen Opernhauses gehörte sie bis zur Schließung der Bühne im Sommer 1944 an. Nach dem Krieg hatte sie neben Tourneen innerhalb Deutschlands und des europäischen Auslandes verschiedene Engagements, so auch wieder an der Lindenoper und vor allem an der Hamburger Staatsoper. 1959 beendete sie ihre Laufbahn als Sängerin, um sich fortan der Gesangspädagogik zu widmen. Anfang der 1960er Jahre ging sie mit ihrem Mann, dem Dirigenten Alfred Hering, nach Kolumbien/Südamerika. Dort nahm sie einen mehrjährigen Lehrauftrag als Professorin der Gesangsklasse an der Musikhochschule von Tolima an.

Literatur