Theater

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Theater (nach lat. theatrum, aus altgr. θέατρον théatron „Schaustätte“; von θεάομαι theaomai „anschauen“), auch Schaubühne, Schauburg, oder in ähnlicher Bedeutung Schauspielhaus[1] genannt, ist die Bezeichnung für eine Bühnendarstellung eines beliebigen Geschehens als künstlerische Handlung von Darstellern (Schauspielern) für ein Publikum. Mit dem Wort Theater kann zudem sowohl das Gebäude an sich gemeint sein als auch der Vorgang des Theater- resp. Schauspielens.

Erläuterung

Im klassischen Altertum bezeichnete der Begriff Theater insbesondere den Schauplatz (Tribüne), wo die Zuschauer saßen, nicht aber die Aufführungsstätte bzw. die Bühne (Bretterboden) selbst, während man im heutigen Sprachgebrauch unter Theater sowohl das Gebäude (Schauspielhaus, Opernhaus) als auch den inneren Raum des Gebäudes, in dem die Zuschauer auf die verschiedenen Plätze (Parkett, Loge u. s. w.) verteilt sitzen und die Vorstellungen oder Darbietungen der Schau- bzw. Bühnenstücke abgehalten werden, und weiterhin (in Zusammensetzungen) alles mit der Schaubühne (Schmiere) und den Vorführungen auf ihr im Zusammenhang Stehende versteht.

Geschichte

Die Geschichte des Theaterwesens begann mit der höheren Ausbildung der dramatischen Darstellungen im antiken Griechenland, die ihren Ursprung von den Festen zu Ehren des Dionysos nahmen. Das römische Theater zeigte bei im ganzen ähnlicher Anlage im einzelnen wesentliche Verschiedenheiten, die sich zum Teil aus den durch den Wegfall des Chors veränderten Bedingungen des Spieles erklären.

Das neuzeitliche Theater entstand wie das antike aus dem Gottes-/Götterdienst, wobei seine Gestaltung aus den Trümmern der antiken Kunst hervorwuchs. Da frühzeitig die Kunst im Dienst der christlichen Kirche stand, so lehnte sich die bauliche Anlage der Gotteshäuser zunächst dem Zweck der heiligen Festspiele an, orientierte sich aber auch an den antiken Mustern. Bot hingegen der Bau der Kirche die örtliche Gelegenheit der Spiele nicht von selbst, wurde sie durch aufgeschlagene Gerüste dazu hergestellt.

Beispiel einer Hamburger Inszenierung: Dekadent-epigonenhafte Antikultur im Theatermilieu des BRD-Kulturmarxismus – Tagesmeldungen seit 50 JahrenFAZ, Startseite vom 31.1.2017

Moderne

Während in der Belle Époque die bürgerliche Kultur öffentliche Theater als innerstädtische, markante Prunkbauten hervorbrachte, verfiel der Geist einer freiheitlichen, eng an Zeit- und Schicksalsfragen gebundenen Theaterkultur mit dem Niedergang der europäischen Zivilisation – im Zeitalter der Weltkriege – fast vollkommen. Ein langer Weg führte das europäische Theater von Molieres klassischer Hofkunst (die einen kunstliebenden, freigeistigen Monarchen voraussetzte und ggf. die Höflinge und die Hofprediger gegen sich aufbrachte), einer Kunst, die in der Gunst von Fürstbischöfen und Königen überleben mußte, zuerst in die halbe Freiheit des bürgerlichen Zeitalters zwischen dem Wiener Kongreß und dem Ersten Weltkrieg (1815–1914).

Der danach einsetzende – eigentlich „moderne“ – Prozeß führte viele große Theater dahin, ein bloßer Haushaltstitel im Rahmen staatlich subventionierter Kunst- und Kulturförderung zu sein. Die problematische Situation, die sich künstlerisch daraus ergibt, sehen viele Schauspieler und Theatermacher bis heute nicht. Streng gesprochen, ist ein subventionierter Künstler ein kompromittierter Künstler. Nicht die Liebe eines Aristokraten (oder einer aristokratischen Schicht) beseelt dann die Bühne, sondern ein seelenloser Verwaltungsakt gewährt freie Mittel und entläßt die Theaterkunst in eine eingebildete Freiheit, ohne verbindlichen Auftrag zu existieren, aber mit Steuergeldern gefüttert zu werden.

Diese eingebildete Freiheit führte mit Notwendigkeit zu den Niedergangserscheinungen, die das BRD-Regietheater kennzeichnet: Infantilismus oder wenigstens eine ausgeprägte Unreife bei Schauspielern (die wohl eine Fütterung, aber keinen gesellschaftlichen Auftrag haben), wüster, exzeßhafter Lebensekel bei Theaterautoren (beispielhaft im Werk der früh verstorbenen Dramatikerin Sarah Kane [1971–1999] verkörpert) und schließlich Ratlosigkeit bei Kritikern (in den Essays des früheren SPIEGEL-Feuilletonchefs Matthias Matussek exemplarisch nachlesbar).

Der Theaterintendant hingegen ist in dieser linksradikal-neomarxistischen Subventionslage – die in den Jahrzehnten der in alle Richtungen expandierenden Wohlfahrtsrepublik BRD immer absurder wurde – der triumphierende Sieger: Der Theaterintendant pflegt diktatorische Attitüden, er entscheidet, was „die“ Theaterkunst seines Hauses (oder gar seiner Epoche) sei, und er genießt es in vielen Fällen, das bürgerliche Publikum der Theaterabonnenten mit radikalen Provokationen aus der Reserve zu locken: Das heißt, diejenigen unablässig zu beleidigen und vor den Kopf zu stoßen, die die hohen Theatersubventionen selber erwirtschaften und sie politisch sicherstellen.

Sowohl durch die Konkurrenz zunächst des Films – in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann namentlich des Fernsehens, der Computerspiele und der immer engeren Bindung des Alltagslebens an Internetinhalte –, erlebt das Theater seitdem einen stetigen Weg in die Abseitigkeit eines politischen Radikalismus und eines darstellerischen Nihilismus, der in der demokratistischen Epoche noch durch zunehmende Verhausschweinung bzw. Vergossung und Egalitarisierung (Postdramatisches Theater etc.) befördert wird. Alle Versuche, das Theater in den Rang einer Kulthandlung zu erheben (beispielhaft mit dem Werk Antonin Artauds verknüpft) oder die politische Einschärfung dann wenigstens kohärent durchzusetzen (wofür das „epische Theater“ Bertolt Brechts steht), sind ganz unvermeidlich eingemündet in noch mehr Exzeß, noch mehr Publikumsferne, noch mehr Ideologie und jene oben bezeichnete typisch unreife Haltung bei denen, die behaupten, ihr Theater bezeuge „gesellschaftliche Relevanz“.

Siehe auch

Literatur

  • Egon Vietta: Katastrophe oder Wende des deutschen Theaters, Droste Verlag, Düsseldorf 1955 [234 S.]

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Schauspielhaus (Duden)