Schkuro, Andrej
Andrej Grigorjewitsch Schkuro ( 7. Januar (jul.) \ 19. Januar 1887 (greg.) in Jekatarinodar; 17. Januar 1947 in Moskau) war ein General der Kaiserlich-Russischen Armee, der im russischen Bürgerkrieg auf Seiten der anti-kommunistischen Weißen stand und im Zweiten Weltkrieg einen auf der Seite der Achsenmächte kämpfenden Kosakenverband führte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sproß einer südrussischen Kosakenfamilie begann seine militärische Laufbahn im Jahre 1907 mit dem erfolgreichen Abschluß seiner Ausbildung an der Nikolaijew Kavallerieschule. Danach diente er zunächst bei den Kuban-Kosaken. Im Ersten Weltkrieg war er Kommandeur einer speziellen Guerillaeinheit. In dieser Funktion wurde ihm der Rang eines Oberst sowie der kosakische Dienstrang eines Jessaul zuerkannt.
Im Gefolge der Oktoberrevolution stellte er im Frühjahr 1918 in der Gegend von Batapaltschinsk einen Kosakenverband auf, mit dem er auf Seiten der Weißen gegen die Bolschewiki zu Felde zog. Im Mai und im Juni 1919 überfielen und plünderten seine Verbände die Städte Stawropol, Jessentuki und Kislowodsk. Daraufhin wurde er zum Befehlshaber der Kuban-Kosaken-Brigade in der Armee des Generals Denikin ernannt. Im Mai 1919 übernahm Schkuro schließlich als Generalleutnant den Oberbefehl über das gesamte Kavalleriekorps der Denikin Armee.
Die von Schkuro geführten Truppen wurden von sowjetischen Propagandisten als Haufen besonders grausamer und verwahrloster Banditen geschildert, mit deren Treiben auch maßgebliche Kommandeure der Weißen nicht zufrieden waren. Dem stehen die Aussagen in Schkuros Memoiren gegenüber, in denen er an diversen Stellen beschreibt, wie er das Leben gefangener Gegner verschonte und sich antijüdischen Pogromen entgegenstellte.
Als eigensinniger Kosakenführer geriet Schkuro schließlich in einen Konflikt mit dem ihm vorgesetzten General Wrangel, der seinen Untergebenen strikten Gehorsam abverlangte. Im Zuge einer von Wrangel durchgeführten Neuorganisation der Weißen Armee wurde Schkuro dann bei der Postenverteilung übergangen, sodaß er sich aus dem aktiven Dienst zurückzog und ins Exil nach Paris ging.
Im Ausland beteiligte sich Schkuro weiterhin maßgeblich an gegen die Sowjetunion gerichteten Aktivitäten. Daneben widmete er sich dem freudvollen Leben. So ist er von vielen Exilrussen als begeisterter Teilnehmer an feucht-fröhlichen Gesellschaftsabenden beschrieben worden.
Zweiter Weltkrieg
1941 gab Schkuro den Bitten des Dritten Reiches nach, sich an der Aufstellung antisowjetischer Kosakenregimenter zu beteiligen. Diese unter emigrierten „weißen“ Russen und sowjetischen Kriegsgefangenen rekrutierten Truppen sollten sich auf deutscher Seite am Zweiten Weltkrieg beteiligen. Den Rußlandfeldzug begriff Schkuro als Möglichkeit, Rußland von den Kommunisten zu befreien.
1944 übernahm Schkuro dann das Kommando über eine „Kosaken-Reserve“ genannte Einheit, die vornehmlich in Jugoslawien stationiert und dort im Rahmen der Bandenbekämpfung gegen die Partisanen Titos eingesetzt wurde.
Ermordung
Bei Kriegsende wurde er Anfang 1945 in Österreich von britischen Truppen gefangengenommen. Diese übergaben ihn und seine Männer 26. Mai 1945 wurde unter Bruch vorheriger Zusicherungen im Rahmen der völkerrechtswidrigen Operation Keelhaul an sowjetische Einheiten. In der Sowjetunion wurde er völkerrechtswidrig zum Tode verurteilt und am 17. Januar 1947 zusammen mit dem gleichfalls auf deutscher Seite am Zweiten Weltkrieg beteiligten russischen General Pjotr Nikolajewitsch Krasnow gehängt.
Auszeichnungen (Auszug)
- Sankt-Stanislaus-Orden des Hauses Romanow-Holstein-Gottorp
- Russischer Orden der Heiligen Anna
- Ehrenritter des Großkreuzes des Höchst Ehrenvollen Ordens vom Bade, kurz Bathorden
- „Commander of the Bath“