Düppeler Schanzen

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Karte der Erstürmung der Düppler Schanzen

Die Düppeler Schanzen sind eine Befestigung an der Ostsee beim Dorf Düppel in der Nähe der deutschen Stadt Sonderburg in Schleswig. Sie waren der Schauplatz der Entscheidungsschlacht im Deutsch-Dänischen Krieg. Diese Schlacht heißt in Bezug auf die siegreichen preußischen Truppen allgemein Erstürmung der Düppeler Schanzen. 1873 wurden sie in Wrangelschanzen umbenannt zu Ehren von Generalfeldmarschall Friedrich Ernst Heinrich von Wrangel, der 1864 den Oberbefehl über die deutsche Bundesarmee des Deutschen Bundes innehatte.

Geschichte

Die Befestigungen von Düppel
Die Erstürmung
Nach dem Sturm der preußischen Truppen am 18. April 1864. Lünette B, jetzt Strandbatterie, besetzt mit 5 gezogenen 24pfündern.

Die zehn Düppeler Schanzen wurden nach fast fünfwöchiger Belagerung am 18. April 1864 von der Preußischen Armee unter Friedrich Karl Prinz von Preußen erstürmt. Bereits 1849, während des schleswig-holsteinischen Krieges, waren die Schanzen Schauplatz eines Gefechtes zwischen deutschen und dänischen Truppen.

Meyers Lexikon 1888 schreibt zur Vorgeschichte und zur Schlacht im Jahre 1864:[1]

Hier wurden 28. Mai 1848 die deutschen Bundestruppen in einem Gefecht mit den Dänen zurückgeworfen. Die 1848 von den Dänen erbauten Düppeler Schanzen wurden sodann 13. April 1849 von den aus Sachsen und Bayern bestehenden Reichstruppen erstürmt und von denselben noch mehr befestigt, aber nach dem Abzug der Reichstruppen im September 1849 von den Dänen wieder zerstört. Bis zum Krieg von 1864 hatten die Dänen hier mit allen Mitteln der neuern Befestigungskunst sich eine sehr starke Stellung geschaffen mit einer Frontausdehnung von nur 4000 Schritt, gedeckt durch zehn Schanzen, welche, auf Hügeln angelegt, das ganze Terrain beherrschten und den Schlüssel zu Alsen bildeten. Beide Flügel dieser Stellung stützten sich auf das Meer und die dort kooperierende Flotte, während die rechte Flanke überdies durch die Alsener Strandbatterien geschützt ward.
Durch einen großen Brückenkopf war die Verbindung mit dieser Insel sichergestellt. Alle nur möglichen künstlichen Hindernisse waren außerdem angebracht. Die Preußen standen bereits in der ersten Hälfte des Februar 1864 vor dieser Befestigungslinie, doch gewann der Oberbefehlshaber Prinz Friedrich Karl bald die Überzeugung, daß die Befestigungen nur durch eine regelmäßige Belagerung genommen werden könnten. Da für den Augenblick das erforderliche Geschütz mangelte, so konnte die erste Parallele erst 28. März eröffnet werden, worauf nach Vollendung der dritten Hauptparallele, 18. April morgens 10 Uhr, überraschend schnell und glücklich die Erstürmung der Schanzen vor sich ging; die Preußen verloren 1100 Mann und 70 Offiziere an Toten und Verwundeten.

Bei der Erstürmung wurde auch Generalmajor Eduard von Raven tödlich verwundet, der erste gefallene General seit dem Soldatentod von Gerhard von Scharnhorst 1813. Bemerkenswert ist der Einsatz des Pioniers Carl Klinke, der sich mit einem Pulversack in die Düppeler Schanzen gestürzt hatte, um eine Bresche zu sprengen. Dabei soll er gerufen haben:

„Ick bin Klin(c)ke. Ick öffne dit Tor.“

Carl Klinke fiel bei seinem heldenhaften Einsatz für die Freiheit des deutschen Vaterlandes gegen die dänischen Okkupanten. Dazu heißt es in einem Bericht:

Unterofficier Lademann von den Pionieren entzündete den Granatzünder des 30 Pfund schweren Pulversackes. Pionier Kitto warf letzteren vom Glacis aus gegen den Fuß der Palisaden. Durch die sofort erfolgte Sprengung wurden zwei Palisaden umgeworfen. Pionier Klinke, welcher sich schon an der Palisadenwand befand, wurde hierbei stark verbrannt und dann beim Herausklettern aus dem Graben von einer Kugel tödlich getroffen.[2]

Dagegen in einem zweiten widersprüchlich:

Den Pionier Klinke, welcher den Pulversack in Ermangelung der beim raschen Laufen verloren gegangenen Zündschnur mit einem Streichholz zündete, verbrannte die Explosion in solcher Weise, daß er kurze Zeit nachher, überdies auch noch durch eine Kugel in die Brust getroffen, bei der gesprengten Lücke liegend sein Leben aushauchte.[3]

Gedichte und Siegeslied

Emanuel Geibel widmete der Heldentat Klinkes in seinem Gedicht „Das Lied von Düppel“ folgende Verse:

Und du am Pulverfasse, getreuer Winkelried!
Der Klinkeschen Gasse gedenkt noch manch ein Lied.

Theodor Fontane schrieb in seinem Gedicht „Der Tag von Düppel“ dazu unter anderem die Verse:

Palisaden starren die Stürmenden an,
Sie stutzen; wer ist der rechte Mann?
Da springt von achten einer vor:
»Ich heiße Klinke, ich öffne das Tor!« –
Und er reißt von der Schulter den Pulversack,
Schwamm drauf, als wär's eine Pfeif' Tabak.
Ein Blitz, ein Krach – der Weg ist frei –
Gott seiner Seele gnädig sei!
Solchen Klinken für und für
Öffnet Gott selber die Himmelstür.

Nach der Melodie des Schleswig-Holstein-Liedes entstand nach der Befreiung vom dänischen Joch der zusätzliche Text:

Düppler Schanzen schwer errungen
unserer Waffen Ehrenplatz
euch sei jubelnd heut gesungen
unsrer Lieder schönster Schatz
Düppel ist in unsrer Hand
freue dich, mein Vaterland
Wenn auch vieles Blut geflossen
in der wackren Heldenschar
Manches Auge sich geschlossen
eines stehet fest und klar
Düppel ist in unsrer Hand
freue dich, mein Vaterland
Deutsche Brüder hoch im Norden
stimmt in unsern Jubel ein
euer Land ist frei geworden
Freie Deutsche sollt ihr sein
Düppel ist in unsrer Hand
halt es fest, mein Vaterland

Bildergalerie

Fotografien von Christian Friedrich Brandt aus der Anfangszeit der Fotografie nach dem Sturm und Sieg der preußischen Truppen am 18. April 1864:

Würdigung

Siegesdenkmal Düppel.jpg

Ab dem 13. Januar 1865 trugen Forst und Rittergut des Prinzen Friedrich Karl in Zehlendorf bei Berlin zu Ehren der Kämpfer bei den Düppelner Schanzen den Namen „Düppel“.

Auf der höchsten Spitz der Düppelner Höhen, der ehemaligen Schanze Nummer 4, wurde eine 22 Meter hohe Sandsteinspitzsäule errichtet. Auf der Spitze befand sich unter einem Kreuz ein Medaillonbild Kaiser Wilhelms I. Die vier großen Eckfiguren versinnbildlichten die am Sturm beteiligten Waffengattungen: Infanterist, Jäger, Artillerist und Pionier. Die Reliefs enthielten Szenen aus den Kampfhandlungen. Das Denkmal wurde am 30. September 1872 eingeweiht. Nach dem Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland wurde das deutsche Gebiet erneut von Dänemark annektiert. Das Düppeldenkmal wurde daraufhin am 13. Mai 1945 in einer Nacht- und Nebel-Aktion von den Dänen aus Neid, Gier und Hass gesprengt.

Siehe auch

Verweise

Literatur

Fußnoten

  1. vgl.: Meyers Lexikon 1888: Düppel
  2. Großer Generalstab Berlin (Hrsg) 1887: „Der Deutsch-Dänische Krieg 1864“
  3. „Geschichte des Brandenburgischen Pionierbataillons Nr. 3“, 1888