Albert von Sachsen

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König Albert von Sachsen als deutscher Generalfeldmarschall; Halbportrait in Generalsuniform mit angelegtem Großkreuz des Eisernen Kreuzes 1870, der Kette des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (deren einziger Träger er war), der Schärpe und dem Bruststern des Königlich Sächsischen Hausordens der Rautenkrone, dem Bruststern des Großkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (verdeckt unter Schärpe), dem Bruststern des russischen St. Georgs-Ordens I. Klasse und einer Großen Ordensschnalle. Auf der rechten Schulter sind die gekreuzten Marschallstäbe erkennbar.

Albert Prinz von und Herzog zu Sachsen (Lebensrune.png 23. April 1828 in Dresden; Todesrune.png 19. Juni 1902 auf Schloß Sibyllenort) war ein deutscher Adliger, Kronprinz, Offizier der Sächsischen Armee, Feldherr und seit dem 29. Oktober 1873 König von Sachsen. Im Deutsch-Französischen Krieg kommandierte er die Maas-Armee und errang am 1. September 1870 bei Sedan den Sieg über die Truppen Kaiser Napoleons III. Ab 1871 fungierte er als erster nichtpreußischer Generalfeldmarschall des Deutschen Reiches.

Leben

Albert Kronprinz von Sachsen, Kommandierender General des 12. (Königlich Sächsischen) Armee-Korps und später Oberbefehlshaber der Maas-Armee 1870, in: Richard Brend’amours „Krieg und Sieg 1870-71“, Herausgeber Julius von Pflugk-Harttung.
Kronprinz Albert von Sachsen zieht an der Spitze seiner sächsischen Truppen in Dresden ein, 11. Juli 1871
Silberner Ehrenschild
Großkreuzritter des Eisernen Kreuzes
Albert von Sachsen.jpg

Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften nahm er 1849 als Hauptmann am Schleswig-Holsteinischen Krieg teil. Im deutsch-deutschen Krieg 1866 wurde er Ober­befehls­haber der sächsischen Armee. Im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 wurde er zum Heer­führer der neuen IV. Armee ernannt und dann im Sommer 1871 General­feldmarschall des Deutschen Reiches. 1873 wurde er König von Sachsen.

Heil! Heil! ruft tönend Glockenerz.
Mein König, hoch! Mein König!
Hoch, Albert, Sachsenherz!“ — Richard von Meerheimb (1825–1896)

Militär

König Albert von Sachsen, Sitzportrait.jpg

Bis zu seiner Krönung hatte Kronprinz Albert eine sehr erfolgreiche militärische Karriere durchlaufen, die ihn bis zum Generalfeldmarschall sowie Generalinspekteur im Deutschen Reich (11. Juli 1871) und Generalfeldmarschall der Kaiserlichen Russischen Armee geführt hatte.

Feldzüge

In drei Kriegen hatte er gedient:

Rückkehr nach Dresden 1871

Am 11. Juli 1871 zog Kronprinz Albert an der Spitze seiner sächsischen Truppen in Dresden ein, die Offiziere der vormaligen Maasarmee widmeten ihm einen Marschallstab, die Residenzstadt einen silbernen Lorbeerkranz, die Städte des Meißener Kreises einen silbernen Ehrenschild und die Bewohnerschaft Leipzigs ein Denkmal von Silber. Die ihm zugedachte kaiserliche Dotation von 300.000 Thalern lehnte Kronprinz Albert dankend ab.

Inhaber (Auswahl)

Als Prinz
  • 1828–1849 Regimentschef des 1. Linien-Infanterie-Regiments „Albert Prinz von Sachsen“
  • 1852 Regimentschef des 2. Jäger-Regiments „Seiner Königlichen Hoheit Prinz Albert von Sachsen“
  • 23. April 1853 bis 18. Dezember 1873 Regimentschef des k. k. Infanterie-Regiments „Kronprinz Albert von Sachsen“ Nr. 11 (Sachsen-Infanterie)
  • 16. Juni 1857 Regimentschef des 1. Sächsischen Reiter-Regiments
    • 17. Dezember 1875 in 1. Königlich Sächsisches Husaren-Regiment „König Albert“ Nr. 18 umbenannt
  • Chef des 1. Jäger-Bataillons Nr. 12 (12er Jäger) am 21. März 1867
  • 1867–1873 Regimentschef des Infanterie-Regiments „Kronprinz“ (3. Königlich Sächsisches) Nr. 102
Als König
  • Regimentschef des Königlich Sächsischen 1. Leib-Grenadier-Regiments Nr. 100
  • Regimentschef des Königlich Sächsischen Garde-Reiter-Regiments (1. Schweres Regiment)
  • Regimentschef des Königlich Sächsischen 1. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 12
  • 1873–1904 Inhaber des k. u. k. Dragonerregiments „Albert König von Sachsen“ Nr. 3 (Sachsen-Dragoner)
  • 1873 Regimentschef des Kaiserlich Russischen 4. Kaporschen Infanterie-Regiments „Seiner Majestät des Königs von Sachsen“
  • ab 25. April 1875 Regimentschef des Königlich Bayerischen 15. Infanterie-Regiments „König Albert von Sachsen“

Familie

Ehe

Generalleutnant Kronprinz Albert von Sachsen heiratete am 18. Juni 1853 in Dresden seine Verlobte Carola von Wasa-Holstein-Gottorp, einzige Tochter des Prinzen Gustav von Wasa und der Prinzessin Luise von Baden (1811–1854). „Kronprinzeß“ Carola (ab 1873 Königin von Sachsen) gründete 1867 den nach ihrem Mann benannten „Albertverein“, der sich der freiwilligen Krankenpflege widmete und dazu 1878 das „Carolahaus“ eröffnete. Zum 25jährigen Bestehen des Vereins stiftete König Albert 1892 die „Carola-Medaille“ für hilfreiche Nächstenliebe.[1]

Kinder

Die Ehe König Alberts mit Carola blieb kinderlos. Nach seinem Tod 1902 wurde sein jüngerer Bruder Georg neuer sächsischer König.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Silberne Medaille „Für Treue in der Arbeit“

König Albert war Inhaber zahlreicher Orden und Ehrenzeichen. Er war u. a. Ritter des Königlich Preußischen Hohen Ordens vom Schwarzen Adler (mit Kette), Ritter des Großkreuzes des Eisernen Kreuzes, Großkreuzritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ (mit Eichenlaub). Nach seiner Krönung 1873 kamen noch unzählige in- und ausländische Orden hinzu.

Orden

  • 21.11.1831 Königlich Sächsischer Hausorden der Rautenkrone
  • 22.4.1849 Ritterkreuz des Königlich Sächsischen Militär-Sankt-Heinrichs-Ordens
  • 21.7.1849 Königlich Preußischer Orden Pour le Mérite
  • Großkreuz des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens
  • Ritterkreuz des Kaiserlich und Königlich Österreichischen Ordens vom goldenen Vlies
  • Großkreuz des Kaiserlich und Königlich Österreichischen Sankt-Stephans-Ordens
  • Ritterkreuz des Königlich Preußischen Schwarzen Adler-Ordens
  • Königlich Preußischer Roter Adler-Orden 1. Klasse
  • Ritterkreuz des Königlich Bayerischen Sankt-Hubertus-Ordens
  • Großkreuz des Königlich Hannöverschen Guelphen-Ordens
  • Großkreuz des Großherzoglich Sachsen-Weimarischen weißen Falken-Ordens
  • Großkreuz des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Ritterkreuz des Großherzoglich Badenschen Hausordens der Treue
  • Großkreuz des Großherzoglich Badenschen Ordens vom Zähringer Löwen
  • Großkreuz des Großherzoglich Hessischen Ludwigs-Ordens
  • Großkreuz des Herzoglich Braunschweigischen Ordens Heinrich des Löwen
  • Ritterkreuz des Kaiserlich Russischen Sankt-Andreas-Ordens
  • Ritterkreuz des Kaiserlich Russischen Sankt-Alexander-Newsky-Ordens
  • Ritterkreuz des Kaiserlich Russischen weißen Adler-Ordens
  • Kaiserlich Russischer Sankt-Annen-Orden 1. Klasse
  • Ritterkreuz des Königlich Sardinischen Annunziaten-Ordens
  • Großkreuz des Königlich Belgischen Leopold-Ordens
  • Großkreuz des Großherzoglich Toskanischen Sankt Joseph-Ordens
  • Großkreuz des Königlich Spanischen Ordens Carl III.
  • Großkreuz des Kurfürstlich Hessischen Wilhelms-Ordens
  • Großkreuz des Herzoglich Nassauischen Hausordensvom goldenen Löwen
  • Großkreuz des Königlich Niederländischen Löwen-Ordens
  • Kette zum Ritterkreuz des Königlich Preußischen Schwarzen Adler-Ordens
  • Großkreuz des Königlich Sizilianischen Sankt-Ferdinands-Ordens
  • Großkreuz des Königlich Württembergischen Kronen-Ordens
  • 16.7.1866 Großkreuz des Königlich Sächsischen Militär-Sankt-Heinrichs-Ordens
  • 18.7.1866 Ritterkreuz des Kaiserlich und Königlich Österreichischen Maria-Theresia-Ordens
  • 1867 Erinnerungskreuz 1866
  • Großkreuz des Kaiserlich Französischen Ordens der Ehrenlegion
  • Großkreuz des Großherzoglich Badenschen Carl-Friedrichs-Orden
  • Großherzoglich Hessisches Militär-Verdienstkreuz
  • Großherzoglich Mecklenburgischer Hausorden der Wendischen Krone
  • Großherzoglich Mecklenburgisches Militär-Verdienstkreuz II. Klasse
  • Großherzoglich Mecklenburgisches Mecklenburg-Strelitzer Tapferkeitskreuz
  • Großkreuz des Königlich Portugiesischen Turm-und Schwert-Ordens
  • Fürstlich Schaumburg-Lippische Militär-Verdienst-Medaille
  • Eisernes Kreuz (1870), II. und I. Klasse
    • I. Klasse am 3.9.1870
    • Jubiläums-Eichenlaub zur II. Klasse 1895
  • 15.9.1870 Kaiserlich Russischer Sankt-Georgs-Orden 2. Klasse
  • 6.12.1870 Eichenlaub zum Pour le Mérite
  • 18.1.1871 Großkreuz des Königlich Württembergischen Militär-Verdienst-Ordens
  • 18.1.1871 Großkreuz mit Schwertern des Großherzoglich Oldenburgischen Hausordens
  • 16.3.1871 Großherzoglich Mecklenburgisches Militär-Verdienstkreuz I. Klasse
  • 22.3.1871 Großkreuz des Eisernen Kreuzes
  • April 1871 Großkreuz des Königlich Bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens

Ehrungen

  • Benennung des Aussichtsturms auf dem Collmberg bei Oschatz nachPrinz Albert
    • Der Turm wurde 1853 errichtet und 1854 eingeweiht.[2]
  • Im Jahr 1877 weihte König Albert eine Dresdner Vorstadt ein, die „Albertstadt“.
  • Albertbrücke (Dresden)
  • Alberthafen Dresden-Friedrichstadt
  • Albertplatz (Dresden)
  • Albertstraße (Dresden)
  • Albertinum (Dresden)
  • Albertpark (Dresden)
  • König-Albert-Denkmal (Reiterstandbild; Dresden)
    • nach dem Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Dessen Sockel steht inzwischen wieder am ursprünglichen Standort und trägt seit 2008 die Rietschel-Skulptur Friedrich August I., des ersten Königs von Sachsen.
  • Universitätsbibliothek „Bibliotheca Albertina“ (Leipzig)
  • Universitätsbau „Albertinum“ (Leipzig)
    • 1968 zusammen mit der Universitätskirche St. Pauli auf Veranlassung der SED aus ideologischen Gründen gesprengt um Platz für eine neue, sozialistische Universität zu schaffen.
  • 1894 wurde bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung dem Wimpelträger („Pteridophorba alberti“) zu Ehren von König Albert das Artepitheton „alberti“ verliehen.
  • König-Albert-Park anläßlich des 25. Thronjubiläums des Königs 1898 (Dresden und Leipzig)
  • 1900 König-Albert-Gymnasium
  • SMS „König Albert“
  • König-Albert-Museum (Chemnitz)
  • König-Albert-Museum (Zwickau)
  • mehrere König-Albert-Türme
  • König-Albert-Denkmal (Reiterstandbild) in Aue (nach 1945 entfernt)
  • König-Albert-Denkmal auf dem Windberg bei Freital
  • König-Albert-Denkmal (1900–1940) auf dem Markt in Radeberg (1940 eingeschmolzen)
  • Albertsbahn AG mit ihrer gleichnamigen Bahnstrecke Dresden nach Tharandt
  • König-Albert-Brunnen in Plauen
  • König-Albert-Stift in Plauen (heute Berufliches Gymnasium und Medizinische Berufsfachschule)
  • Albertbad in Bad Elster
  • Albertsberg Ortsteil von Auerbach/Vogtland
  • Albertpark in Freiberg
  • Albertplatz in Radebeul
  • Albertplatz in Schöneck/Vogtland
  • Albertstein in Radebeul-Wahnsdorf
  • Albertstraße in Siebenlehn
  • König-Albert-Relief am Lauenturm in Bautzen
  • König-Albert-Statue im Innenhof vom Gymnasium St. Augustin]] in Grimma
  • König-Albert-Werk (1898–1930; ursprünglich in Lichtentanne, heute zu Zwickau gehörig)

Literatur

Fußnoten

  1. Horst-Peter Wolff (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte. Band 2. Urban & Fischer, Jena 2001, S. 118.
  2. Frank Hörügel: Die Collm-Türme. In: Leipziger Volkszeitung, Ausgabe Muldental, 16. Januar 2017, S. 27.