Scott, Winfield

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US-Generalleutnant Winfield Scott (1786-1866)

Winfield Scott (Lebensrune.png 13. Juni 1786 in Laurel Branch bei Petersburg, Dinwiddie County, Virginien; Todesrune.png 29. Mai 1866 in West Point, Orange County, New York City) war ein US-amerikanischer General, Freimaurer und Politiker. Er zählt zu den wichtigsten nordamerikanischen Militärfiguren des frühen 19. Jahrhunderts und verfaßte 1821 die „General Regulations for the Army“, die erste umfassende, systematische US-Militärsatzung, die Maßstäbe für jeden Aspekt des Soldatenlebens setzte. Seine Kandidatur um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten 1852 blieb erfolglos. Sein Spitzname war aufgrund seiner tragenden und langjährigen Rolle beim Militär „The Grand Old Man of the Army“. Seine militärische Karriere erstreckte sich über 53 Jahre, von denen er 47 Jahre als General diente und drei große Kriege erlebte.[1][2]

Jugend und Familie

Scott hatte schottische Vorfahren und wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Über seine Ausbildung ist nur wenig bekannt. 1817 heiratete er Maria DeHart Mayo (1789–1862) aus Richmond, Virgnien, die aus einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien Virginiens stammte. Aus der Ehe gingen fünf Mädchen und zwei Jungen hervor. Über die Familie seiner Frau gelangte er zu mächtigen und reichen Freunden, die ihn in der Folgezeit sowohl politisch wie auch finanziell unterstützten.[1]

Militär

Seine militärische Karriere begann im Mai 1808, kurz vor seinem 22. Geburtstag, als er zum Hauptmann (Captain) der U.S. Light Artillery ernannt wurde. Zu Beginn seiner Karriere kritisierte Scott offen den kommandierenden General der Armee, James Wilkinson, was ihm 1810 ein Kriegsgerichtsverfahren wegen Ungehorsamkeit und eine Degradierung einbrachte. Von 1811 bis 1812 gehörte er zum Stab von Wade Hampton II (Vater des Confederate General Wade Hampton III) in Neu Orleans.[2]

Britisch-Amerikanischer Krieg

Als der Britischer-Amerikanische Krieg begann, wurde Scott zum Oberstleutnant im Zweiten Artillerieregiment befördert und in die Region Niagara versetzt. Seine erste Aktion war in der Schlacht von Queenston Heights, wo er den amerikanischen Landungsverband kommandierte. Wegen Spannungen im Verhältnis zur New Yorker Miliz ging der Angriff schief und die US-Truppen wurden zur Kapitulation gezwungen. Scott, der bis 1813 von den Briten inhaftiert wurde, kam durch einen Gefangenenaustausch frei. Er kehrte zum Dienst zurück und wurde zum Oberst befördert. Bereits im März 1814 wurde er mit 27 Jahren zum Brigadegeneral befördert. Zu dieser Zeit machte er sich einen Namen durch sein Beharren auf strenger militärischer Disziplin und Ordnung. Scott befehligte eine Brigade in den Schlachten von Chippawa und Lundy´s Lane, wobei er bei letzterer schwer verwundet wurde und so für den Rest des Krieges außer Gefecht gesetzt war. Für seine Aktionen in Lundy´s Lane erhielt er eine Beförderung zum Generalmajor.

Indianerkriege

Nach dem Krieg von 1812 half Scott bei der Standardisierung der Dienstvorschriften für die Armee. Er schrieb und aktualisierte auch regelmäßig das taktische Handbuch für die Infanterie. Gut versiert in der Militärgeschichte, versuchte er, die US-amerikanische Armee nach dem von ihm bewunderten, europäischen Militärstandard zu formen. In den 1830er Jahren hatte er während der Indianerkriege im Westen das Kommando. 1832 kommandierte Scott Truppen im Black-Hawk-Krieg und war Oberbefehlshaber der Bundestruppen, die in der Nullifikationskrise in Südkarolinien Stellung bezogen. 1838 deportierte er auf Befehl von Präsident Martin Van Buren die Cherokee-Indianer aus Georgia nach Oklahoma, wobei mehrere tausend Indianer ihr Leben verloren (Trail of Tears).[1][2]

Überfall auf Mexiko

Am 5. Juli 1841 trat Scott sein Amt als kommandierender General der United States Army an und wurde zum Generalmajor befördert. In dieser Rolle führte er während des Überfall auf Mexiko die Invasionstruppen in Mexiko an, was ihm noch mehr nationale Anerkennung und Ansehen verschaffte. Zu seinen Untergebenen zählten Robert E. Lee und Stonewall Jackson.

Sezessionskrieg

Zwanzig Jahre nach seiner Ernennung zum kommandierenden General behielt Scott bei Ausbruch des Sezessionskrieges sein Kommando, obwohl er 74 Jahre alt war und sich gesundheitlich in angeschlagenem Zustand befand. Aufgrund von politischem Druck und Kritik seitens anderer hochrangiger Militärs trat er im November 1861 zurück. Zuvor hatte er zu einer schnellen Beendigung des Krieges im Mai 1861 den Anakonda-Plan entworfen.

Tod

Scott erlebte noch den Sieg der Unionstruppen über die Konföderierten und starb am 29. Mai 1866 in West Point im Alter von 79 Jahren.[1][2]

Sonstiges

1852 verlor Scott als Kandidat der Whig Party die Präsidentschaftswahl gegen Franklin Pierce. Er war Mitglied der Dinwiddie Union Lodge 23 in Virginien.[3] In den USA ist Scott Namensgeber von Schiffen, mehreren Landkreisen (Scott Counties), Straßen und Städten. Scott war Mitglied im Orden Society of the Cincinnati.

Literatur

  • U.S. War Department, Winfield Scott: Rules and Regulations for the Field Exercise and Manoeuvres of Infantry, New York 1815.
  • Pierce Darrow, Winfield Scott: Scott´s Militia Tactics comprising the Duty of Infantry, Light-Infantry, and Riflemen, Parts, Hartford 1821.
  • U.S. War Department, Winfield Scott: General Regulations for the Army, or, Military Institutes, Philadelphia 1821.
  • U.S. War Department, Winfield Scott: General Regulations for the Army, or, Military Institutes, Washington 1825.
  • U.S. War Department, Winfield Scott: Infantry Tactics, or Rules for the Exercise and Manoeuvres of the United States Infantry. Vol. I: Schools of the Soldier and Company, Vol. II: School of the Battalion, Vol. III: Evolutions of the Line, New York 1835.
  • U.S. War Department, Winfield Scott: System of Discipline for the Army. Letter from the Secretary of War, Transmitting, A Revision of the System of Discipline for the Army, prepared by Major-General Winfield Scott (United States 23d Congress, 2d Session, House Document 121). Washington 1835.
  • Charles Winslow Elliott: Winfield Scott. The Soldier and the Man. The Macmillan Company, New York/NY 1937.

Fußnoten