Moosauer, Sigmund
Sigmund Moosauer ( 13. März 1877 in Dingolfing; 20. April 1944 in Berlin) war ein deutscher Arzt und Sanitätsoffizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Admiraloberstabsarzt im Zweiten Weltkrieg. Er war zugleich Sanitätschef der Kriegsmarine und Chef des Marinemedizinalamtes (Marine-Sanitätsinspekteur), welches bis 15. November 1939 dem Oberbefehlshaber der Marine als Marinemedizinalamt (G) unterstellt war, danach dem Allgemeine Marinehauptamt als Marinemedizinalamt (AMA/G).[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Moosauer studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 1898 als Korporierter im Corps Ratisbonia München aktiv. Seine Anschrift war zu dieser Zeit Landau an der Isar, Ledererstraße 12/2.Er diente u. a. anderthalb Jahre auf dem Flußkanonenboot SMS „Vaterland“ des Ostasiengeschwaders. Er diente im Ersten Weltkrieg als Abteilungsleiter auf dem Marinelazarett „Frankfurt“, war leitender Quarantänearzt in Cuxhaven, diente von Juni 1915 bis Juli 1918 auf der SMS „Goeben“ (unter osmanischer Flagge) und leitete bis Kriegsende das deutsche Marinelazarett in Konstantinopel.[2]
Bei der Reichsmarine war er Flottenarzt und vom 1. Januar 1928 bis zum 31. Dezember 1939 als Admiraloberstabsarzt Sanitätschef der Reichsmarine sowie dann der erste Sanitätschef der Kriegsmarine und Chef des Marinemedizinalamtes. Am 1. Juni 1935 nahm er auf Einladung des Reichsärzteführers Gerhard Wagner an der feierlichen Eröffnung der Führerschule der Deutschen Ärzteschaft, auch der Chef des Sanitätswesens der SA Emil Ketterer, der Heeressanitätsinspekteur Generalstabsarzt Professor Waldmann und der Geschwaderarzt Hans-Releff Riege waren eingeladen.
Nachfolger von Moosauer als Chef des Sanitätswesens wurde Alfred Fikentscher. Trotz Verabschiedung wurde er ab dem 1. Januar 1940 zur Disposition (z. D.) des OKM gestellt, ohne jedoch sowohl alters, dann auch krankheitsbedingt mobilisiert zu werden.
Beförderungen
- Einjährig Freiwilliger der Bayerischen Armee (1. April 1900)
- Einjährig Freiwilliger der Kaiserlichen Marine (1. April 1903)
- kurz darauf wurde er in der „Crew 03“ aktiver Sanitätsoffizieranwärter
- Marineunterarzt (8. Mai 1903)
- Marineassistenzarzt (27. September 1903)
- Marineoberassistenzarzt (21. März 1905)
- Marinestabsarzt (15. Juli 1908)
- Marineoberstabsarzt (9. Juni 1914)
Reichs- und Kriegsmarine
- Marinegeneraloberarzt mit dem Rang als Fregattenkapitän (1. Juni 1924)
- Marinegeneralarzt mit dem Rang als Kapitän zur See (1. Mai 1926)
- Marinegeneralstabsarzt mit dem Rang als Konteradmiral (1. Januar 1928)
- Charakter als Admiralarzt (1. April 1934)
- Admiralarzt (1. Januar 1936)
- Admiraloberstabsarzt (1. Oktober 1938)
Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914), II. und I. Klasse
- Bayerischer Militärverdienstorden, IV. Klasse mit Schwertern und der Krone (BMV4mKr⚔)
- Hamburgisches Hanseatenkreuz
- Silberne Imtiyaz-Medaille mit Säbeln
- Medschidie-Orden, III. Klasse mit Säbeln (TM3⚔)
- Eiserner Halbmond
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung, IV. bis I. Klasse
- Stern des Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes (siehe Bild)
- Ehrenprofessur der Universität Berlin für Militärisches Sanitätswesen am 11. April 1939
Fußnoten
- Geboren 1877
- Gestorben 1944
- Deutscher
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Sanitätsoffizier (Kaiserliche Marine)
- Flottenarzt (Reichsmarine)
- Admiraloberstabsarzt (Kriegsmarine der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Mecidiye-Ordens
- Träger des Eisernen Halbmondes
- Träger des Eisernen Kreuzes I. Klasse (1914)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens (IV. Klasse)
- Träger des Hanseatenkreuzes (Hamburg)