Sonneberg

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Sonneberg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Thüringen
Landkreis: Sonneberg
Provinz: Sachsen-Meiningen
Einwohner: 22.529
Bevölkerungsdichte: 495 Ew. p. km²
Fläche: 45,44 km²
Höhe: 400 m ü. NN
Postleitzahl: 96515
Telefon-Vorwahl: 03675
Kfz-Kennzeichen: SON
Koordinaten: 50° 21′ N, 11° 11′ O
Sonneberg befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Thüringen
Bürgermeister: Sibylle Abel (CDU)

Sonneberg ist eine deutsche Stadt im Kreis Sonneberg in Thüringen.

Lage

Sonneberg liegt in den Tälern der nach Süden in Richtung Oberfranken abfließenden Röthen und Steinach am Südhang des Thüringer Waldes.

Gliederung

Gemäß Hauptsatzung der Stadt Sonneberg ist das Stadtgebiet in die Ortsteile Altstadt (Obere Stadt), Bettelhecken, Hönbach, Hüttensteinach, Innenstadt (Untere Stadt), Köppelsdorf, Malmerz, Mürschnitz, Neufang, Oberlind, Steinbach, Unterlind, Wehd, Wolkenrasen, Spechtsbrunn, Hasenthal, Vorwerk, Haselbach, Schneidemühle, Friedrichsthal, Eschenthal, Georgshütte, Blechhammer und Hüttengrund untergliedert.

Das Stadtgebiet besteht aus den Gemarkungen Sonneberg, Bettelhecken, Hönbach, Hüttensteinach, Köppelsdorf, Malmerz, Mürschnitz, Neufang, Oberlind, Steinbach, Unterlind, Spechtsbrunn, Hasenthal, Haselbach, Hohenofen, Eschenthal und Hüttengrund.[1]

Stadtviertel sind die Obere Stadt und die Untere Stadt.

Nachbargemeinden

In Uhrzeigerrichtung, von Norden beginnend: Gräfenthal (Kreis Saalfeld-Rudolstadt), Tettau (Kreis Kronach), Föritztal (Landkreis Sonneberg), Neustadt bei Coburg (Kreis Coburg), Frankenblick, Steinach, Lauscha, Neuhaus am Rennweg (alle Kreis Sonneberg)

Geschichte

Der Name Sonneberg geht auf das Adelsgeschlecht der Herren von Sonneberg zurück, das im 12. und 13. Jahrhundert beurkundet ist und unterhalb der Burg Sonneberg eine Siedlung gründete, die ursprünglich aus zwei Weihern bestand. Sie waren Ministerialen im Dienst der Herzöge von Andechs-Meranien, die eine herrschaftliche Verwaltung in der Region um Sonneberg und Coburg errichteten. Nach dem Ende der Herzogstums Meranien erwarben sie im Umland umfangreicheren Besitz und stifteten 1252 das Kloster Sonnefeld. Nach dem Aussterben der Sonneberger fiel die kleine Herrschaft 1317 an die Grafen von Henneberg. Die im 13. Jahrhundert entstandene Stadt wurde damals noch als Stätlein zur Röthen bezeichnet. 1349 bestätigte und erweiterte die Gräfin Jutta von Henneberg die städtischen Rechte Sonnebergs mit einer Urkunde. 1353 fiel Sonneberg zusammen mit dem nahe gelegenen Coburg an die Wettiner. Rat und Bürgermeister hatten die Niedergerichte inne. Die an der Straße von Coburg nach Saalfeld gelegene Stadt mit der Johanniskirche war ummauert. Sie kam 1485 an die Ernestiner, 1572 an Sachsen-Coburg, 1640 an Sachsen-Altenburg und 1672 an Sachsen-Gotha. Von 1826 bis 1918 gehörte Sonneberg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen.

Die katholische Gemeinde unterstand dem Bistum Würzburg. 1526 begann die Reformation, bald darauf wurde die Lateinschule eröffnet. Seit 1500 ist der Abbau von Wetzsteinen und Schiefer für Schiefertafeln bezeugt. Aus der alteingesessenen Holzwarenherstellung entwickelte sich vom 16. Jahrhundert an die Spielwarenherstellung. Um 1700 wurde mit der Firma Dressel, ab 1873 Firma Cuno & Otto Dressel, der größte Spielwaren-Exporteur in Sonneberg gegründet. Ab 1805 entwickelte sich Sonneberg durch die Einführung des Papiermachés zu einem Spielzeugproduktionszentrum mit Weltgeltung. Durch den Anteil der Sonneberger Produktion am Weltmarkt wurde um 1913 der Begriff „Weltspielwarenstadt“ geprägt. Vor dem ersten Weltkrieg wurden im Raum Sonneberg rund 20 % der auf dem Weltmarkt gehandelten Spielwaren hergestellt. 1901 wurde das Spielzeugmuseum eröffnet, welches 1953 erweitert wurde. Seit 1919 wurden die umliegenden Vororte eingemeindet.

Bahnverbindungen bestehen seit 1858 nach Coburg (Bahnstrecke Coburg-Sonneberg), seit 1886 Richtung Neuhaus (Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella) und seit 1910 nach Eisfeld (Hinterlandbahn). Im Jahr 1921 eröffneten die Siemens-Schuckertwerke in Sonneberg ihr Kleinbauwerk II, welches 1939 mit 987 Mitarbeitern Installationsmaterial wie Sicherungselemente und Schalter produzierte.

Eine letzte Blüte der Spielwarenindustrie führte in den 1920er Jahren zur Bebauung des Bahnhofplatzes mit repräsentativen Gebäuden. Zuerst errichtete die US-amerikanische Firma Halbourn ein sechsstöckiges Handelshaus, das seit 1925 der AOK gehört. Gegenüberliegend baute im Jahr 1926 die US-amerikanische Kaufhausgesellschaft Woolworth, die schon seit 1880 vor Ort einkaufte, zum Erwerb und Export von Spielwaren und Christbaumschmuck ein Handels- und Lagerhaus. Das fünfstöckige Gebäude aus Eisenbeton mit eigenem Gleisanschluß wurde nach Plänen des Sonneberger Architekten Walter Buchholz errichtet. Es hatte etwa 4.200 m² Grundfläche sowie rund 100.000 m³ umbauten Raum und war eines der größten Lagerhäuser Thüringens. Das Bauwerk, im Zweiten Weltkrieg als Lagerhaus durch die Wehrmacht genutzt, wurde am 11. April 1945 von US-amerikanischen Truppen beschossen und in Brand gesetzt. Gegenüberliegend vom Bahnhof errichtete schließlich die Stadt in den Jahren 1927 und 1928 nach Plänen von Karl Dröner ihr neues Rathaus mit einem 40 Meter hohen Rathausturm. In die gleiche Zeit fällt auch in der König-Straße der Neubau des Einkaufshauses der amerikanischen Firma S.S. Kresge & Co. aus New-York mit seiner expressionistischen Architektur sowie im Jahr 1925 die Gründung der Sternwarte Sonneberg im Ortsteil Neufang durch Professor Cuno Hoffmeister.

1952 wurde das Land Thüringen aufgelöst und der Kreis Sonneberg dem Bezirk Suhl zugeordnet. Ab 1953 entstand der Stadtteil Wolkenrasen als Wohnsiedlung auf ehemals Oberlinder Flur. 1952 entstand der VEB Stern-Radio Sonneberg (vormals Elektro-Apparatefabrik Köppelsdorf) und 1956 der VEB Vereinigte Spielwarenwerke Sonneberg „sonni“ (ab 1981 VEB sonni Sonneberg, Stammbetrieb). 1971 werden vier Volkseigene Betriebe zum „Kombinat Spielwaren Sonneberg – sonni“ zusammen geschlossen. 1978 gab es im Kreis Sonneberg elf Volkseigene Spielwarenbetriebe und zwei Kombinate. Das „Elektro-Keramische Kombinat Sonneberg“ und von 1974 bis 1981 das „Kombinat Piko Sonneberg“ danach „VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg“. Während der DDR-Zeit wirkte sich die Lage unmittelbar an der innerdeutschen Grenze nachteilig auf die Entwicklung der Stadt aus, insbesondere zwischen 1961 und 1972, als das Stadtgebiet Grenzsperrgebiet war.

Eingemeindungen

  • 1919: Bettelhecken
  • 1922: Hönbach
  • 1923: Neufang
  • 1950, 1. Juli: Köppelsdorf (1923 durch den Zusammenschluß von Hüttensteinach, Köppelsdorf und Steinbach entstanden), Malmerz, Mürschnitz und Oberlind.
  • 1994, 30. Juni: Unterlind
  • 2013, 31. Dezember: Oberland am Rennsteig (am 1. Januar 1997 durch den Zusammenschluß von Engnitzthal und Haselbach entstanden)

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Sonneberg geborene Personen

Fußnoten