Döbrich, Hans

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Ritterkreuzträger Leutnant Hans Döbrich

Hans Heinrich Döbrich (Lebensrune.png 24. März 1916 in Sonneberg, Thüringen; Todesrune.png 6. April 1984 in Wien) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberleutnant und Jagdflieger der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Bei 244 Feindflügen errang das Flieger-As 65 Luftsiege (weitere 19 Abschüsse blieben unbestätigt).

Leben

Feldwebel Döbrichs Bf 109 G-2/R6
Ritterkreuzträger Hans Döbrich.jpg

Am 24. März 1916 in Sonneberg, Thüringen geboren, zeigte Hans Döbrich bereits in seiner Jugend großes Interesse an der Fliegerei.

Zweiter Weltkrieg

Am 10. Januar 1940 trat er in die Luftwaffe ein (Flieger-Ausbildungs-Regiment 72 in Fels am Wagram) und reifte in zweijähriger Ausbildung zum Jagdflieger heran (A/B 72, Jagdfliegervorschule 2 und JFS 2 Zerbst). Nachdem er am 7. Januar 1943 zur 1. Staffel/JG 5 kam und im März 1942 in der 6. Staffel/JG 5 (seit 16. März 1942) seine ersten Einsätze in Norwegen absolviert hatte, verlegte er Ende des Monats mit der 6. Staffel des Jagdgeschwaders 5 „Eismeer“ nach Petsamo an die Eismeerfront. Mit der 6. Staffel stand er die folgenden zwei Jahre nahezu ununterbrochen im Kampfeinsatz: Er flog Begleiteinsätze für Kampfflieger und Sturzkampfbomber zur Murmanskfront und Feindflüge über der russischen Tundra und dem Eismeer. Unteroffizier Döbrich wurde am 1. November 1942 in dem Gefechtsstand der II. Gruppe/JG 5 zum Feldwebel befördert.

Schon bald stieg seine 6. Staffel zur „Expertenstaffel“ des Jagdgeschwaders 5 auf. Hervorragende Jagdflieger und spätere Verbandsführer wie Heinrich Ehrler und Theodor Weißenberger, beide Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz, gingen aus dieser Staffel hervor. Doch für ihre Erfolge hatten die deutschen Jagdflieger einen hohen Blutzoll zu entrichten: Verluste dezimierten das Eismeergeschwader erheblich, wobei auch die Jagdflieger-Asse nicht verschont blieben. Hans Döbrich selbst mußte drei Mal mit dem Fallschirm abspringen – zwei Mal gelang ihm durch die Eiswüste die Rückkehr zu seiner Staffel.

Doch als er am 16. Juli 1943 zum dritten Mal abgeschossen wurde, landete er mit seinem Fallschirm im Eismeer und wurde durch Splitter am linken Bein und im Gesicht schwer verwundet. Nur mit Glück konnte er, dem Tode nahe, von einem deutschen Minenräumboot gerettet werden. Es folgten langwierige Lazarett- und Krankenhausaufenthalte, aber Döbrich sollte im Krieg nicht mehr zum Einsatz kommen und sich von seiner Verwundung nie wieder völlig erholen.

16. Juli 1943

Am 16. Juli 1943 um Mitternacht in Petsamo wurde Döbrich durch die Alarmglocke geweckt. Der Alarmstart erfolgte 20 Minuten später, so, daß Döbrich noch seine Schlafanzugshose beim Start trug. Über der Fischer-Halbinsel, nach Abschuß von zwei feindlichen Fliegern, bekam Döbrich einen Flaktreffer im Motor, der Zeitweise stehenblieb. Kurz nach 1 Uhr wurde Döbrich von einer P-40 „Kittyhawk“ der Roten Luftwaffe (→ Leih- und Pachtgesetz) angegriffen und abgeschossen. Dabei wurde Döbrich am linken Bein getroffen (fünffache Schußwunden am Unterschenkel) und durch Splitter im Gesicht (linke Seite) schwer verwundet. Da die Bf 109 stark brannte, mußte Döbrich sie mit dem Fallschirm verlassen und landete im Eismeer. Kurz danach – die Kälte hatte ihn bewegungsunfähig gemacht, das Atmen wurde immer schwieriger – wurde er von der Kriegsmarine aus dem Wasser des Fjords geholt.

Die letzten Jahre

Die Ritterkreuzverleihungszeremonie fand im September 1943 im Luftwaffen-Lazarett in Kirkenes statt. Mit Rangdienstalter vom 1. August 1944 wurde Oberfeldwebel Döbrich zum Leutnant (Kriegsoffizier) und im April 1945 zum Oberleutnant (vermutlich ebenfalls Kr.O.) befördert. Am 27. April 1945 wurde Oberleutnant Döbrich aus dem Militärdienst entlassen. Dennoch nahmen ihn die VS-Amerikaner im Mai 1945 gefangen. Er kam in das Kriegsgefangenenlager nach Traunstein, am 1. April 1946 wurde er offiziell entlassen.

Nachkriegszeit

Am 11. April 1946 erhielt er durch das Modesalon „Kosak“ in Wien eine Einstellung (bis 31. Dezember 1947). Am 19. Januar 1948 wurde er Werkskontrolleur bei der „Ersten österreichische Zahnräderfabrik Rudolf Kienast Gesellschaft m.b.H.“ in Wien (bis 25. Januar 1954). Anschließend war er bei der „AEG-Union“ ebenfalls in Wien.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Literatur

  • Hans-Joachim Röll: Ritterkreuzträger Oberleutnant Hans Döbrich – Mit dem Jagdgeschwader 5 „Eismeer“ auf der Jagd über Tundra und Eismeer,[1] Flechsig (2014), ISBN 978-3803500526

Verweise

Fußnoten

  1. Eng angelehnt an das von Hans Döbrich selbst verfasste Flugbuch und ergänzt durch über 320 größtenteils bisher unveröffentlichte Dokumente, Karten und Fotos – teilweise bereits in Farbe – entsteht ein packender und einzigartiger Erlebnisbericht vom Einsatz eines Jagdfliegers im hohen Norden.