Spasski, Boris

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Boris Wassiljewitsch Spasski

Boris Wassiljewitsch Spasski (* 30. Januar 1937 in Leningrad) war von 1969 bis 1972 der 10. Schachweltmeister. Er verlor den Titel im Match des Jahrhunderts gegen den VS-Amerikaner jüdischer Abstammung Robert James „Bobby Fischer". Er besitzt die russische und seit 1976 auch die französische Staatsbürgerschaft.

Werdegang

Boris Spasski wurde in Leningrad geboren, aber während des Zweiten Weltkrieges in den Ural evakuiert, wo er erste Bekanntschaft mit dem Schachspiel machte. Seine Mutter war Landarbeiterin, sein Vater Maurer. Einige Zeit gab es Gerüchte über seine angeblich jüdische Abstammung. Spasski hat mehrfach versichert, daß dies nicht der Wahrheit entspricht. Er kann sich bis heute nicht erklären woher diese Gerüchte stammen.[1]

1946 kehrte er nach Leningrad zurück. Aufgrund seines Talents machte er schnelle Fortschritte, wurde 1955 Jugendweltmeister und erhielt in diesem Jahr auch den Großmeistertitel. Spasski gilt als Ausnahmetalent des Schachs. Es mangelte ihm aber an Kampfkraft und ausgeprägtem, unbedingtem Siegeswillen über einen längeren Zeitraum. In der Sowjetunion galt er als politisch unzuverlässig und war nicht Mitglied der KPdSU, weshalb ihm drei Mal die Ausreise zu internationalen Turnieren im westlichen Ausland untersagt wurde. Mehrfach tätigte er systemkritische Aussagen, schilderte zum Beispiel das von der Sowjetunion annektierte Estland als „sehr nettes kleines Land mit einem schwierigen Schicksal“ und verweigerte als Repräsentant des sowjetischen Schachverbandes die Unterschrift unter eine Protestnote an die VSA.[2] Nachdem er sich für den Weltmeisterschaftskampf gegen den armenisch-russischen Weltmeister Tigran Petrosjan qualifiziert hatte, verlor er 1966 das erste Duell, besiegte Petrosjan aber 1969 im zweiten Anlauf.

1972 verlor er den Weltmeistertitel an Bobby Fischer und erreichte danach nie mehr seine alte Spielstärke. Da ihn mit Fischer eine Freundschaft verband, spielte er 1992 in Jugoslawien erneut gegen den VS-Amerikaner und verlor auch diesen Wettkampf. Er beendete 2002 seine Karriere als offizieller Turnierspieler und lebt in der Nähe von Paris.

Verschiedenes

Im Gespräch mit einem Schachmagazin bezeichnete sich Spasski selber als „ehrenwerten Judenfeind“.[3]

2005 unterzeichnete er die „Petition der 5000“, die ein Verbot verschiedener jüdischer Einrichtungen in Rußland forderte. In dieser Petition wird der Judaismus als antichristliche und unmenschliche Religion kritisiert und Juden als rituelle Mörder bezeichnet. Weiterhin warnt die Petition vor einem verdeckten Völkermord am russischen Volk sowie der Zerstörung der russischen Kultur und Werte. Spasski distanzierte sich nicht inhaltlich von dieser Petition, sagte aber, dass er sich als ehemaliger Schachweltmeister vorsichtiger ausdrücken sollte. Der russische Schachmeister Evgeny Gik veröffentlichte in den 1990er Jahren in einer russischen Zeitung den Inhalt einiger Tischgespräche, die er bei einer Abendveranstaltung in Sankt Petersburg mit Spasski als Ehrengast führte. Spasski beschwerte sich über die Zusammensetzung des russischen Regierungsapparates.[4]

Verweise

Fußnoten

  1. Edmonds, Eidinow: Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann, Seite 62 ISBN 3-421-05654-4
  2. ebenda, Seite 94
  3. New in Chess Magazine, 5/2004. Im Original: "honorable anti-semite"
  4. Wortlaut Spasskis in englischer Übersetzung: „Everything is good in Russia, but I don't know how the Russian people can have allowed so many big-nosed people into government.“