Stark, Jürgen (1948)

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Jürgen Stark (* 31. Mai 1948 in Gau-Odernheim) ist ein deutscher Ökonom und ehemaliges Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB).

Werdegang

Jürgen Stark wurde am 31. Mai 1948 in Gau-Odernheim/Rheinland-Pfalz geboren. Nach dem Abitur (1966) in Alzey leistete er bis 1968 seinen Wehrdienst ab und studierte dann bis 1972 Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Hohenheim und Tübingen. Mit der Diplomprüfung (1973) und der Promotion (1975) schloß er seine akademische Ausbildung ab.

Wirken

Die Berufslaufbahn begann Jürgen Stark 1973 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Hohenheim. 1978 wechselte er in die Grundsatzabteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und 1988 ins Bundeskanzleramt, wo er das Referat „Außenwirtschaft, Geld und Währung, Finanzmärkte“ übernahm. Bis 1992 nahm er auch an den Planungen für fünf Weltwirtschaftsgipfel teil.

Im Oktober 1992 wurde Jürgen Stark im Bundesministerium der Finanzen Leiter der Unterabteilung VII A (Nationale Währungspolitik, Kapitalmarktpolitik, Finanzplatz Deutschland, Kreditaufnahme) und im August 1993 im Rang eines Ministerialdirektors Leiter der Abteilung IX (Internationale Währungs- und Finanzbeziehungen, Finanzbeziehungen der EG). 1995 bis 1998 war er Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen. Ab dem 1. Mai 2002 war Jürgen Stark im Vorstand der Deutschen Bundesbank für die Bereiche Internationale Beziehungen und Revision zuständig. Ab September 1998 war er Vize-Präsident der Deutschen Bundesbank. Nachdem Ernst Welteke 2004 sein Amt als Bundesbankpräsident ruhen lassen mußte, war Stark bis zur Bestellung von Axel A. Weber zum neuen Präsidenten Interimsvorsitzender der Bundesbank. Im Juni 2006 wurde Jürgen Stark Nachfolger Otmar Issings als Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, gleichzeitig übernahm er auch einen Teil von dessen Aufgaben. Er verantwortete den Bereich „Volkswirtschaft“. Die Forschungsabteilung aus Issings ehemaligem Portfolio ging dagegen an EZB-Vizepräsident Lucas Papademos. Am 9. September 2011 trat Jürgen Stark offiziell aus persönlichen Gründen von seinem Amt als Direktoriumsmitglied der EZB zurück. Tatsächlicher Beweggrund dürfte allerdings die enorme politische Einflußnahme auf die EZB sein, die zu einer unverantwortlichen Geldpolitik und offenem Rechtsbruch geführt hat.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 2004: Georg-Scheu-Plakette in Alzey
  • Seit Juni 2005 Honorarprofessor an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen

Mitgliedschaften

Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft[1]

Literatur

  • Walter Krämer: Kalte Enteignung — Wie die Euro-Rettung uns um Wohlstand und Renten bringt. Campus-Verlag, Frankfurt a.M., New York 2013, ISBN 978-3-593-39924-9
  • Udo Ulfkotte: Raus aus dem Euro — rein in den Knast. Das üble Spiel von Politik und Medien gegen Kritiker der EU-Einheitswährung. Kopp-Verlag, Rottenburg 2013, ISBN 978-3-864-45062-4

Verweis

Fußnoten

  1. 23. April 2013: Die von Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie getragene Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) teilt mit, daß sich im April 2013 drei weitere prominente Mitglieder als sog. „Botschafter“ in den Dienst der INSM gestellt haben: Otmar Issing, Jürgen Stark und Walther Otremba. Damit ist die Zahl der Botschafter auf 26 angewachsen; darunter Arnulf Baring, Roland Berger, Juergen B. Donges, Florian Gerster, Michael Hüther, Eberhard von Koerber, Oswald Metzger, Arend Oetker, Karl-Heinz Paqué, Rolf Peffekoven, Bernd Raffelhüschen, Randolf Rodenstock, Dagmar Schipanski, Nikolaus Schweickart, Lothar Späth, Erwin Staudt, Thomas Straubhaar und Hans Tietmeyer (Vorsitzender des INSM-Kuratoriums 2000-2012). An der Spitze der INSM stehen der Kuratoriumsvorsitzende Wolfgang Clement und sein Stellv. Martin Kannegiesser.