Nationale Volksarmee

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Truppenfahne der NVA

Die Nationale Volksarmee (Abkürzung NVA) war die Armee der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Sie war ein stalinistischer Unterdrückungsapparat gegen die eigenen Bürger und ein Produkt der Feindbesatzung. Sie propagierte und förderte die Trennung des Volkes durch den Aufbau eines Feindbildes gegen Deutsche im Westen und die indoktrinierte Pflege einer allgemeinen Abscheu gegenüber dem „ideologischen Widersacher“. Somit war der territoriale Hauptgegner der NVA das eigene Volk in einem konterrevolutionären (nach Honecker) Staatssystem.

Gründung

NVA-Plakat
Ein Soldat des „Wachregiments der Stadtkommandantur Berlin (Ost)“ vor der Neuen Wache

Die NVA wurde 1. März 1956 gegründet, zeitlich nach der Bundeswehr. Der Aufbau vollzog sich im Rahmen des Warschauer Vertrages und unter Kontrolle der Sowjetunion. Bis 1962 war die NVA eine Freiwilligenarmee. Nach Einführung der Wehrpflicht lag die Personalstärke der NVA bei ca. 170.000 Soldaten. Die SED hatte durch ihre „Politische Hauptverwaltung“ (PHV) in der Armee ihre führende Rolle in der Armee gesichert.

In der DDR wurde die NVA als Instrument der Arbeiterklasse dargestellt, welche die „sozialistischen Errungenschaften“ schützen und sichern sollte. Der Propaganda nach diente die Volksarmee für die Verteidigung der DDR und anderer sozialistischer Staaten, gegen die imperialistischen Aggressoren. Trotz des Vorhandenseins einer schlagkräftigen Kampfgruppe, die u. a. den preußischen Geist pflegte, propagierte sich das DDR-System als „antifaschistisch“ und „antimilitaristisch“.[1] Im Zuge der Teilwiedervereinigung 1990 wurde der Großteil der NVA-Truppen von der Bundeswehr übernommen.

Im Gegensatz zu den nach dem Vorbild der Alliierten gestalteten Uniformen der Bundeswehr waren die der NVA stark an denen der Wehrmacht orientiert.[2] Der Stahlhelm der NVA wurde bereits im Zweiten Weltkrieg entwickelt.

Erhöhte Gefechtsbereitschaft

Mehrere Male befand sich die NVA über einen längeren Zeitraum im Zustand der erhöhten Gefechtsbereitschaft. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961, bei dem sie logistisch und absichernd mitwirkte, 1962 während der Kubakrise und 1968 bei der Niederschlagung des Prager Frühlings in der Tschechoslowakei durch Truppen von vier Warschauer-Pakt-Staaten[3] sowie letztmals in der Zeit der Wende im Herbst 1989.

Im Verlauf der Wende 1989 wurde eine blutige „chinesische Lösung“ wie kurz zuvor beim Massaker auf dem Platz am Tor des Himmlischen Friedens am 4. Juni 1989 befürchtet. Die bereits angeordnete Auflösung der Montagsdemonstration in Leipzig am 9. Oktober 1989 fand nicht statt, und die bereits mobilisierten NVA-Einheiten zogen sich aus bis heute nicht vollkommen geklärten Gründen zurück. Historiker vermuten Widerstand in Teilen des Offizierskorps, das nicht bereit war, das eigene Volk abzuschlachten.

„Ein Staat – eine Armee!“

Am 20. Juli 1990 legten die Berufssoldaten der NVA einen neuen Fahneneid ab. Am 23. August 1990 beschloß die Volkskammer den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes zum 3. Oktober. Am 23. August 1990 erfolgte die Herausgabe eines Befehls des Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung, bis zum 28. September die Gefechtsfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge zu entmunitionieren. Mit der Unterzeichnung des Einigungsvertrages am 31. August 1990 erfolgte auch die Beendigung der militärischen Aus- und Weiterbildung von Angehörigen der NVA an sowjetischen, polnischen, tschechoslowakischen und anderen Lehreinrichtungen. Am 9. September 1990 begannen 280 Offiziere der NVA an der Offiziersschule der Luftwaffe (OSLw) in Fürstenfeldbruck eine Vorlaufausbildung, um auf ihre Aufgaben als Offizier der Bundeswehr vorbereitet zu werden.

Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg übernahm die Kommandogewalt über die Truppenteile der aufgelösten NVA. Das Bundeswehrkommando Ost (BwKdo Ost) mit Sitz in Strausberg übernahm am 4.  Oktober 1990 die militärische Führung unter dem Befehlshaber Generalleutnant Jörg Schönbohm. Am 19. Oktober 1990 erfolgte das erste öffentliche Feierliche Gelöbnis von Rekruten im Bereichs des Bundeswehrkommandos Ost auf dem Marktplatz in Bad Salzungen.

Mit der Demobilisierung der NVA wurden die Standorte, Einrichtungen und Ausrüstung an die Bundeswehr übergeben, welche die Abwicklung durchführte. Die meisten der vorhandenen Standorte wurden geschlossen und die Ausrüstung entweder durch die Bundeswehr zunächst weitergenutzt, verschrottet, zu geringen Teilen auch an andere Staaten verkauft oder verschenkt, so etwa Schützenpanzerwagen an die Türkei, Pionierfahrzeuge an Schweden, Luftabwehrsysteme an Griechenland und Schiffseinheiten an Indonesien. Eine Auswahl von allen Waffensystemen wurde in die VSA zum Test und als interne Manövergegner überführt.

Am 2. Oktober 1992 wurden erstmals ehemalige Angehörige der NVA zu Berufssoldaten der Bundeswehr ernannt.

Filmbeiträge

Wie die NVA zu ihrem Waffenrock kam:

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Ullrich: Kulturschock NVA: Briefe eines Wehrpflichtigen 1971–1973, Ch. Links Verlag (2013), ISBN 978-3861537113
  • M. Ruhl: Uniformen und Abzeichen der DDR 1956–1989, Verlag Weber (2013), ISBN 978-3000430701
  • Siegfried Lautsch: Kriegsschauplatz Deutschland: Erfahrungen und Erkenntnisse eines NVA-Offiziers, Militärgeschichtliches Forschungsamt (2013), ISBN 978-3941571280
  • Peter Joachim Lapp: Ein Staat – eine Armee. Von der NVA zur Bundeswehr, hgg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1992, ISBN 3-86077-027-6
  • Guntram König (Hg.): NVA – Die roten Preußen? Zeitzeugenberichte, Helios Verlag, 2010, ISBN-13 978-3869330266
  • Klaus Froh: Die 1. MSD der NVA: Zur Geschichte der 1. mot. Schützendivision 1956-1990, Helios Verlag, Aachen 2017, ISBN 978-3869331775
  • Bernd F. Schulte: Schießbefehl Honeckers gegen das eigene Volk. Dresden Leipzig und Berlin – eine Dokumentation, in: Extra Blatt, 2007

Verweise

Allgemeines

Fußnoten

  1. Eberhard Birk: Der politische Nukleus militärischer Identitätskonstruktionen am Beispiel der NVA. In: Deutschland Archiv. Heft 4 (2010) S. 687–695
  2. Daniel Niemetz: Das feldgraue Erbe: Die Wehrmachteinflüsse im Militär der SBZ/DDR (Militärgeschichte der DDR. 13) 2006
  3. Die Nationale Volksarmee soll nicht an der Besetzung teilgenommen haben, allerdings standen zwei ihrer Divisionen an der Grenze bereit. Etwa 30 Soldaten einer NVA-Nachrichteneinheit weilten aufgrund der Militäraktion im Führungsstab der Invasionstruppen auf dem Truppenübungsplatz Milovice. Andere Quellen behaupten, ein kleines Kontingent von NVA-Soldaten nahm in Fremduniformen teil.