Tiermensch
Der Begriff Tiermensch bezeichnet
- einen Menschen, der von seinen animalischen Begierden und Trieben angetrieben wird,
- ein mythologisches Mischwesen aus Mensch und Tier (z. B. Satyr, Kentaur und Nixe),
- verwilderte Menschen,
- im Rassendiskurs: als niedriger eingestufte Menschenrassen.
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff des Tyr
Ein Tyr bezeichnet auch das willkürliche und herrschaftliche Bewegen, Anregen und Überwiegen von Personen, die oft als Diktatoren oder eben Tyrannen bezeichnet werden. Damit ist die Fortpflanzung des eigenen Willens, Wollens und Schaffens auf ein weiteres Wesen gemeint, das evtl. auch andere Überlegungen anstellt – und sich seiner eigenen Evolution sicher sein will. Entgegen dieser freien Selbstevolution, Selbstentwicklung und Selbstförderung steht nun der tyrannische Gedanke, der die freien Sphären und Ideen anderer zu seiner eigenen – oft ideenlosen – Art stempeln will. Die Rebellen versiegen oft im Kampf mit den tyrannischen Einschlägen. Meist ist das nordische Element des Kriegers Tyr der praktischste Gegenansatz zur Erledigung eines Tyrannen.
Metamorphose von Menschen zu Tieren
Im Jahr 1915 erzählte Franz Kafka die phantastische Geschichte einer Verwandlung: Der Handelsreisende Gregor Samsa erwacht eines Morgens in seinem Bett und findet sich in ein ungeheures Ungeziefer verwandelt.
Seit jeher entwickeln Menschen Phantasien, sie könnten sich in Tiere verwandeln. Solche Tiermenschen gibt es in jeder Kultur, ob Gestaltwandler wie der Windigo in nordamerikanischen Naturreligionen, den Fuchs-Geist Kitsune der japanischen Mythologie, die Zentauren und Minotauren der Antike oder der Werwolf im indo-germanischen Kulturraum. Der Wolf bzw. Werwolf ist das Tier, in das sich der Mensch im abendländischen Sagenkreis am häufigsten verwandelt.
Die Verwandlung in Tiere ist eine Fähigkeit, die den Göttern und Helden der Mythologie, aber auch Zauberern zugeschrieben wurde. Der germanische Gott Wodan (bzw. nordgerm. Odin) verwandelte sich in einen Adler, der griechische Gott Zeus in einen Schwan, sein römisches Pendant Jupiter in einen Stier.
Neben einer freiwilligen Verwandlung in ein Tier oder Tierwesen kennt die Kulturgeschichte aus dem Bereich der Sage und des Märchens auch unfreiwillige Verwandlungen in Tiergestalt, meist aufgrund eines Fluches eines bösen Zauberers oder einer Hexe.
Siehe auch
Literatur
- Klaus Völker: Von Werwölfen und anderen Tiermenschen. München 1972
- Jörg Lanz von Liebenfels: Die Theozoologie oder die Kunde von den Sodoms-Äfflingen und dem Götter-Elektron. Wien 1908