Tubman, Harriet
Harriet Tubman (geb vermutlich 1820 als Araminta Ross im Dorchester County, Maryland; gest. 10. März 1913 in Auburn, Neu York) war eine Negerin aus Ghana, deren Großeltern als Sklaven auf den nordamerikanischen Kontinent verschleppt wurden. Während des Sezessionskrieges verhalf Tubman Negersklaven zur Flucht in die Nordstaaten. Sie war Mitglied der Fluchtorganisation Underground Railroad und setzte sich bis zu ihrem Tod für die Gleichberechtigung von Negern und Weißen in den USA ein.
2016 verfügte Barack Obama, daß Tubman auf den neuen 20-US-Dollarnoten zu sehen sein wird; zuvor war dort der ehemalige US-Präsident und Gründer der Demokratischen Partei, Andrew Jackson, zu sehen.[1]
Leben und Wirken
Harriet Tubman wurde als Araminta Ross an der Ostküste von Maryland irgendwann 1820 oder 1821 in die Sklaverei geboren. Als Kind wurde Tubman an verschiedene Herren vermietet, die sich ihr gegenüber brutal und beleidigend verhielten. Infolge einer Kopfverletzung, die von einem dieser Männer verursacht wurde, litt sie für den Rest ihres Lebens an Anfällen und Visionen, von denen sie glaubte, sie seien „von Gott gesandt.“
1840 wurde Tubmans Vater aufgrund einer Klausel im Testament seines Herrn freigelassen, arbeitete aber weiterhin für die Familie seines früheren Besitzers. Obwohl Tubman, ihre Mutter und ihre Geschwister ebenfalls befreit werden sollten, wurde das Gesetz ignoriert, und sie blieben versklavt. Tubman heiratete 1844 einen freien Schwarzen und änderte ihren Vornamen von Araminta in Harriet. 1849 erkrankte Tubman schwer an Komplikationen ihrer Kopfverletzung, und ihr Besitzer beschloß, sie zu verkaufen, konnte aber keinen Käufer finden. Nach dem plötzlichen Tod ihres Besitzers begann die Familie, alle Sklaven zu verkaufen. Da sie nicht wollte, daß ihre Familie getrennt wird, war Tubman zur Flucht entschlossen. Ein erster Versuch, bei dem Tubman von ihren Brüdern begleitet wurde, wurde abgebrochen. Tubman beschloß, es auf eigene Faust erneut zu versuchen, und entkam mit der Hilfe der Underground Railroad nach Pennsylvanien.
Tubman ließ sich in Philadelphia nieder und konnte sich mit Gelegenheitsjobs ernähren. 1850 wurde bekannt, daß ihre Nichte und ihre beiden Kinder verkauft werden sollten. Tubman ging zurück nach Marienland und konnte mit der Unterstützung ihres Schwagers ihre Nichte und ihre beiden Kinder sicher nach Philadelphia zurückbringen. Dies war die erste von vielen Reisen, die Tubman unternehmen würde, um Familienmitglieder und andere in die Norden des Landes zu führen. Auf einer Expedition kontaktierte Tubman ihren Mann in der Hoffnung, dass er ihr nach Pennsylvanien folgen würde, aber er hatte wieder geheiratet und zog es vor, in Marienland zu bleiben.
Im Laufe von 11 Jahren rettete Tubman über 70 Sklaven aus Marienland und half 50 oder 60 anderen auf ihrem Weg nach Kanada. Sie verlegte ihre Operationsbasis nach Auburn, Neuyork. Ihre letzte Rettungsmission führte Tubman im November 1861 durch. Tubman bot ihre Dienste der Unionsarmee an und ging Anfang 1862 nach Südkarolinien, um dort Krankenpflege für Negersoldaten und befreite Sklaven zu leisten. In Zusammenarbeit mit General David Hunter begann Tubman auch mit Spionage- und Erkundungsmissionen hinter den Linien der Konföderierten. Im Juni 1863 begleitete sie Oberst James Montgomery bei einem Überfall auf mehrere Plantagen entlang des Combahee-Flusses, woraufhin über 700 Sklaven freikamen.
Mit dem Ende des Krieges kehrte Tubman nach Auburn zurück und heiratete einen Kriegsveteranen. Obwohl ihr Dienst in der Unionsarmee auf viel Aufmerksamkeit gestoßen war hatte sie große Schwierigkeiten, von der Regierung eine Rente zu erhalten, erhielt aber schließlich in den 1880er Jahren eine Krankenschwesterrente. In ihren späteren Jahren setzte sie sich für das Frauenwahlrecht ein. Sie richtete das Harriet-Tubman-Altersheim ein und mußte 1911, weitgehend mittellos nach einer Gehirnoperation, selbst in das Heim einziehen. Sie starb dort am 10. März 1913, umgeben von Familie und Freunden. Sie wurde mit militärischen Ehren auf dem Fort Hill-Friedhof in Auburn bestattet.[2]