Ulbricht, Lotte
Charlotte „Lotte“ Ulbricht, geborene Kühn (geb. 19. April 1903 in Rixdorf; gest. 27. März 2002 in Berlin-Pankow) war eine deutsche Parteifunktionärin der SED und die zweite Ehefrau des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht.
Werdegang
Charlotte Kühn wurde als Tochter eines Hilfsarbeiters und einer Heimarbeiterin in Rixdorf geboren. Bereits als Mädchen schloß sie sich der bolschewistischen Bewegung an und stieg 1923 in das Zentralsekretariat der KPD-Jugendorganisation KJVD auf. 1931 oder 1932 ging sie mit ihrem ersten Mann, dem KPD-und nachmaligen SED-Funktionär Erich Wendt, in die Sowjetunion, wo sie für die Komintern tätig war. Mitte der 1930er Jahre war sie in Frankreich für die Komintern aktiv und lernte dort Walter Ulbricht, den späteren SED-Diktator, kennen, den sie 1951 ehelichte. Im Zweiten Weltkrieg war sie Mitarbeiterin des stalinistischen Sprachrohrs „Deutscher Volkssender“ in Moskau bzw. Ufa. Nach Etablierung der roten Schreckensherrschaft in Mitteldeutschland fungierte sie als Redakteurin diverser SED-Blätter, als Sekretärin ihres Mannes Walter Ulbricht und als Mitarbeiterin des Institutes für Marxismus-Leninismus beim ZK.[1] Zudem gehörte sie der Frauenkommission des Politbüros an. Sie erhielt unter anderem den Vaterländischen Verdienstorden in Gold und den Karl-Marx-Orden. Ihr Bruder Bruno Kühn, ein Partisanenhauptmann und Rotarmist, wurde im Zweiten Weltkrieg in Deutschland bei einer Sabotageaktion gestellt und später hingerichtet.[2]