Veesenmayer, Edmund
Edmund Veesenmayer ( 12. November 1904 in Bad Kissingen; 24. Dezember 1977 in Darmstadt) war ein deutscher Staatsrechtler, Hochschullehrer, Offizier der SS und Diplomat.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Studium der Staatswissenschaften und Promotion arbeitete er als Dozent. Noch während der Zeit der Verfolgungen durch das Weimarer Regime trat Edmund Veesenmayer am 1. Februar 1932 der NSDAP bei und war ab 1934 lange Zeit Referent bei Wilhelm Keppler.
1940-1944 war er als Gesandter Sonderbeauftragter des Reichsaußenministers für Irland. Parallel dazu unterstützte er im Jahre 1941 die kroatischen Bestrebungen um einen unabhängigen Staat Kroatien und war Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes in Serbien und der Slowakei. Der Führer ernannte im Mai 1944 Dr. Edmund Veesenmayer zum Gesandten und Bevollmächtigten des Großdeutschen Reiches in Ungarn.
Wirken (Chronologie)
- Ab 1928 Dozent an der TH München und der Wirtschaftshochschule in Berlin
- 1.2.1932 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnr. 873.780)
- 1934 Referent im Stab des „Wirtschaftsbeauftragten der NSDAP“ (Wilhelm Keppler)
- 1936 Allgemeine SS (Mitgliedsnr. 202.122)
- Oktober 1936 Referent im Stab des „Generalsachverständigen für den Aufbau der deutschen Roh- und Werkstoffe“ (Wilhelm Keppler) im Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan
- Ab Februar 1938 von Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop ins Auswärtige Amt. Diese Stellung nahm er bis 1945 ein.
- 18.3.1938 - 4.6.1938 Referent beim „Reichsbeauftragten für Österreich“ (W. Keppler)
- Veesenmayer hatte sich in Österreich geschäftlich engagiert und war Gesellschafter mit Sitz in den Gremien der Donauchemie AG in Wien und der Länderbank AG (Wien)
- November 1938 - März 1939 Sonderbeauftragter des Auswärtigen Amtes in der Slowakei
- August 1939 bis September 1939 Sonderbeauftragter des Reichsaußenministers in Danzig, danach in der Propagandaabteilung des AA beschäftigt
- 28.3.1940 - 15.3.1944 Sonderbeauftragter des Reichsaußenministers für Irland
- April 1941 zugleich Sonderbeauftragter des Reichsaußenministers für Kroatien
- 1943 gemeinsam mit Walter Schellenberg Väter des Sonderlehrgang z. b. V. „Oranienburg“
- 19.3.1944 - März 1945 nach dem Unternehmen „Margarethe“ „Bevollmächtigter des Großdeutschen Reiches in Ungarn“ (Ofen-Pest)
- Mai 1945 Gefangennahme bei Salzburg
Nachkriegszeit
Nach dem Zusammenbruch 1945 geriet er in die Fänge der alliierten Siegerjustiz und wurde im Nürnberger Wilhelmstraßen-Prozeß zu 20 Jahren Haft verurteilt. 1951 wurde Edmund Veesenmayer begnadigt, aus Landsberg entlassen und wurde Generalvertreter der französischen Parfümeriefabrik Pennel & Bulgomme bzw. Pennel & Flipo (Darmstadt) für Deutschland. Er soll enge Kontakte zum vaterländischen „Naumann-Kreis“ gehabt haben.
Beförderungen
- 13. September 1936 SS-Untersturmführer
- 30. Januar 1937 SS-Obersturmführer
- 9. November 1937 SS-Hauptsturmführer
- Februar 1938 Gesandter
- 12. März 1938 SS-Standartenführer
- 22. Januar 1942 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 30. Januar 1942)
- 26. März 1944 SS-Brigadeführer (mit Wirkung vom 15.3.1944)
- 15. März 1944 Gesandter I. Klasse und Bevollmächtigter des Großdeutschen Reichs
Auszeichnungen (Auszug)
- Ehrenwinkel der Alten Kämpfer
- Ehrendegen „Reichsführer-SS“
- SS-Ehrenring
- Kriegsverdienstkreuz (1939), II. und I. Klasse mit Schwertern
- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern am 25.10.1944