Schlacht um Ofen-Pest
Belagerung von Budapest | |||||||
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Teil von: Zweiter Weltkrieg | |||||||
Budapest nach der Eroberung durch die sowjetischen Truppen, März 1945 | |||||||
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Konfliktparteien | |||||||
Sowjetunion | Deutsches Reich Ungarn | ||||||
Befehlshaber | |||||||
Rodion Malinowski, Fyodor Tolbuchin |
Otto Wöhler, Karl Pfeffer-Wildenbruch, Iván Hindy. | ||||||
Truppenstärke | |||||||
156.000 | 70.000 | ||||||
Verluste | |||||||
80.000 tote Soldaten | 47.000 tote Soldaten | ||||||
38.000 tote Zivilisten [2][3] |
Bedeutende Militäroperationen während des Deutsch-Sowjetischen Krieges |
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1941: Białystok-Minsk – Dubno-Luzk-Riwne – Smolensk – Uman – Kiew – Odessa – Leningrader Blockade – Wjasma-Brjansk – Rostow – Moskau |
Als Schlacht um Budapest werden die Kämpfe in und rund um das belagerte Budapest zwischen der sowjetischen Roten Armee und der Deutschen Wehrmacht in Waffenbrüderschaft mit der ungarischen Armee vom 25. Dezember 1944 bis 13. Februar 1945, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit September war die 8. Armee der Heeresgruppe Süd unter dem Kommando General der Infanterie Otto Wöhlers auf ungarischen Gebiet in Rückzugsgefechte verstrickt. Nach dem Fall von Debrecen brachen die Sowjets Ende November zwischen den Flüssen Donau und Drau durch mehrere Verteidigungslinien durch und besetzten den südlichen Teil Westungarns, ohne dort auf wesentlichen Widerstand zu stoßen.
Nachdem Reserven aus der Ost-Slowakei und Ungarn für die Ardennenoffensive an der Westfront abgezogen worden waren, mußten sich die vier Armeen der Heeresgruppe auch im Norden Ungarns langsam nach Westen zurückziehen. Die Befehlshaber der sowjetischen Truppen waren Rodion Malinowski und Fyodor Tolbuchin. [4][5][6]
Mitte Oktober 1944
Mitte Oktober entschied sich der Reichsverweser Ungarns, Miklós Horthy, die deutschen Verbündeten zu entwaffnen, um mit den Sowjets einen separaten Waffenstillstand schließen zu können. Dieses Vorhaben scheiterte am verwegenen Unternehmen „Panzerfaust“, und die Partei der nationalen und asemitischen Pfeilkreuzler (Hungaristische Bewegung) wurde ab November neuer politischer Verbündeter Deutschlands. Die monarchistisch eingestellte Armee verhielt sich loyal, aber der Luftterror der Alliierten über Westungarn und Budapest schwächte den Widerstandswillen der Zivilbevölkerung.
Dieser Zeitpunkt markiert den Beginn der Judenkennzeichnung und -ghettoisierung im bislang diesbezüglich wenig präventiv handelnden Ungarn. Dies hat aber nicht verhindern können, daß Juden den Sowjets nachts mit Lichtsignalen Nachrichten sendeten, und tagsüber vereinzelt aus Häusern auf Fußgänger schossen. Anfang Dezember erklärte Adolf Hitler die Stadt zur Festung.
25. Dezember 1944
Am 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen. Im entstandenen Kessel befanden sich neben nurmehr 800.000 verbliebenen Einwohnern ca 20.000 deutsche – unter ihnen die beiden SS-Kavallerie-Divisionen „Florian Geyer“ und „Maria Theresia“ – und ca. 20.000 ungarische Soldaten der 3. ungarischen Armee unter dem Befehl des SS-Obergruppenführers und Generals der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und General Ivan Hindy.
Die 156.000 Belagerer Budapests waren die 2. Ukrainische Front Marschall Malinowskis, die kurz zuvor dazugestoßenen Truppen der 3. Ukrainischen Front Tolbuchins, die rumänische Armee und ungarisch und russisch sprechende jüdische rote Freiwilligeneinheiten.
Auch das erfolgreiche Unternehmen „Forelle“ brachte nur wenig Entlastung.
Januar 1945
Im Januar 1945 scheiterten die Entsatzversuche Konrad I bis III (u. a. der 5. SS-Panzer-Division „Wiking“), und der Mangel an Munition und Verpflegung wurde immer bedrohlicher. Am 20. Januar schloß die von den Sowjets eingesetzte ostungarische Regierung (Regierungchef: Nagy Ferenc) mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand und setzte im östlichen Landesteil kämpfende Armeeteile in den Krieg gegen das Deutsche Reich ein.[7]
Konrad III
Das Unternehmen „Konrad III“ vom 18. bis 27. Januar 1945 war vielversprechend und wurde erbittert geführt. Die 6. Armee unter General der Panzertruppe Hermann Balck stand am 26. Januar 1945 25 Kilometer vor Budapest, die 1. Panzer-Division unter Generalleutnant Eberhard Thunert durchstieß bei Vál den Ring der Roten Armee und nahm Funkkontakt zu den Verteidigern der Stadt auf. Balck befahl dennoch den Rückzug, da ihm genügend Infanterie zum Nachstoßen fehlte. Herbert Gille war entsetzt, denn sein IV. SS-Panzerkorps mit der 3. SS-Panzer-Division, der 5. SS-Panzer-Division, der 3. Panzer-Division, der 1. Panzer-Division und Teile der 25. ungarische Infanterie-Division war bereit, alles zu wagen und zu den eingeschlossenen Kameraden durchzubrechen. Am 27. Januar 1945 erfolgte die Gegenoffensive des Feindes und das tragische Schicksal der ungarischen Hauptstadt und dessen Verteidigern war besiegelt.
11. bis 13. Februar 1945
Am 11. Februar versuchten 17.000 Eingeschlossene einen verzweifelten Ausbruchsversuch, nur etwa 300 (nach anderen Quellen 700) erreichten unter Befehl der Oberstleutnante Wilhelm Schöning und Alfred-Helmut Wolff (Nachfolger von Oberstleutnant Erich Friedrich Jung, der im Januar gefallen war) die HKL der Entsatztruppen der Wehrmacht.[8] Der Ausbruchsplan war wahrscheinlich an die Sowjets verraten worden.
Kapitulation
Am 13. Februar kapitulierten die letzten Einheiten. Das Oberkommando der Wehrmacht begründete die Kraftanstrengung in Budapest mit der strategischen Mission, dort Wien zu verteidigen. Der Kampf um Budapest kostete alleine 100.000 Wehrmachtssoldaten das Leben. 20 Divisionen und fast 1.000 Flugzeuge der Roten Armee wurden aber 51 Tage lang gebunden, da die sowjetische Führung die Einnahme Budapests als Voraussetzung für dem weiteren Vormarsch ansah..[9]
Sowjetischer Humanismus
Nach der Eroberung gossen sowjetische Soldaten in die Räume des Lazaretts auf dem Budaer Burgberg Benzin und zündeten das Lazarett mit Patienten und Personal an. Sie zwangen außerdem die Bevölkerung, verwundete Soldaten nackt auszuziehen und in die Donau zu werfen. Wer sich weigerte, wurde sofort erschossen. Diese Kriegsverbrechen blieben ungesühnt.
Identifizierung der Gefallenen
Von 150.000 Toten beider Seiten im Budapester Stadtgebiet konnten nur etwa 5.000 Soldaten und Zivilisten namentlich festgestellt werden. Tausende Leichen trug die Donau fort und Zehntausende liegen noch heute in den Parks, im Stadtwald und in den Budaer Bergen verscharrt. [10]
Plattenseeoffensive
Trotz der erfolgten Verstärkung durch die 6. SS-Panzerarmee – die nach dem Scheitern der Ardennenoffensive im Februar rasch wieder zurück nach Ungarn verlegt worden war – gelang es nicht, die Stadt freizukämpfen. Auch die darauffolgende Plattenseeoffensive vom 6. bis 14. März konnte die sowjetische Offensive nach Nordwesten ab 16. März, das Überschreiten der Grenze des Deutschen Reiches im Burgenland am 29. März und ab 3. April die Schlacht um Wien nicht verhindern. Bei der Plattenseeoffensive war Treibstoffmangel mit ein Grund des Scheiterns.
Kitörés
Magna Hungária: Kitörés; (Ausbruch).
- Kehrreim
Es gibt keine Hoffnung mehr, doch aufgeben kannst du nicht
Du hast nichts mehr, außer deine Ehre.
Lieber bist du Held für einen Augenblick,
Als Sklave ein Leben lang.
- Nincs már remény, feladnod mégsem lehet.
- Nem maradt más, egyedül becsületed.
- Inkább vagy hõs egyetlen pillanatig,
- Mint rabszolga, egész életen át.
Sei Ihr Gedenken gesegnet!
- Legyen emlékük áldott!
Siehe auch
Filmbeiträge
Gedenken
Literatur
- Kamen Nevenkin: Take Budapest! The Struggle for Hungary, Autumn 1944. 2013
- Krisztián Ungváry✡, Die Schlacht um Budapest 1944/45. Stalingrad an der Donau, F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 1999, ISBN 3-776-62120-6
- Krisztián Ungváry✡, Kriegsschauplatz Ungarn in Karl-Heinz Frieser (Hg.): Die Ostfront 1943/44 (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8), Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, S. 849–958
- Peter Gosztony✡, Der Kampf um Budapest 1944/45. In: Wehrwissenschaftliche Rundschau, 14.Jahrg. (Frankfurt/Main 1964)
Verweise
- Artikel aus „Die Zeit“ über die Dissertation von K. Ungváry✡
- Verzweifelte Kesselschlacht in Budapest: Stalingrad an der Donau (Militärhistorischer Bericht über die Schlacht um Ungarn in 10 Teilen)