Warren-Kommission
Die Warren-Kommission war ein im Antrag des VS-Präsidenten Lyndon B. Johnson am 29. November 1963 ins Leben gerufener Ausschuß, um die Hintergründe der Ermordung von John F. Kennedy zu untersuchen. Ihr Abschlußbericht, der sogenannte Warren-Report (offiziell Report of the President's Commission on the Assassination of President John F. Kennedy), wurde am 29. September 1964 an Lyndon B. Johnson übergeben. Hinzu kamen 26 Bände mit über 600 Zeugenaussagen und mehr als 3000 Beweismitteln.
Inhaltsverzeichnis
Mitglieder der Warren-Kommission
Benannt wurde die Kommission nach ihrem Vorsitzenden, Earl Warren, zur damaligen Zeit Vorsitzender Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten (Supreme Court of the United States). Es gab neben Warren sechs weitere Mitglieder:
- Richard B. Russell
- Gerald Ford
- Thomas Hale Boggs
- John Jay McCloy
- John Sherman Cooper
- Allen W. Dulles
Alle Mitglieder der Warren-Kommission waren für ihr gutes Verhältnis zu den Geheimdiensten und zum Militär bekannt.[1]
Ergebnisse der Untersuchung
Die Warren-Kommission vertritt in ihrem Abschlußbericht die These des Einzeltäters Lee Harvey Oswald und ist somit auch Unterstützer der „Theorie der magischen Kugel“.[2] Ebenso kam die Kommission bei der Ermordung von Lee Harvey Oswald zu dem Ergebnis, daß der Attentäter „Jack Ruby“ der alleinige Täter war. Alle Erkenntnisse, die eine mögliche Beteiligung der CIA, des FBI, des Secret Service oder der Polizei von Dallas in das Attentat hätten aufdecken können, wurden insbesondere von dem ehemaligen CIA-Direktor Allen Dulles verhindert. Es ist somit nicht überraschend, daß viele an der Seriosität des Warren-Berichtes zweifeln und die Hauptaufgabe der Warren-Kommission darin sehen, die Meinung der Öffentlichkeit in Richtung der Mafia und kommunistischer Kräfte aus Kuba zu lenken. Es wird dabei übersehen, daß insbesondere die Täterschaft kommunistischer Kräfte keinen Sinn ergibt, da Kennedy eher auf eine ausgleichende Politik bedacht war und in rechtsgerichteten Geheimdienstkreisen der VSA und bei rechtsgerichteten Anti-Castro-Gruppen als zu nachgiebig gegenüber dem Kommunismus angesehen wurde. Somit hätte jedermann nach dem Tod Kennedys mit einer wesentlich schärferen Kubapolitk seines Nachfolgers rechnen müssen.
Rechtsgerichtete Anti-Castro-Gruppen, deren Personen Asyl in den VSA erhalten hatten, konnten nach normalen Maßstäben und alleine auf sich gestellt kein Attentat auf den VS-Präsidenten durchführen. Ebenso hätten diese Gruppen keinerlei Einfluß auf eine später mögliche aggressivere VS-Politik gegen Kuba ausüben können.
Zitate
- „Mein Mann wünschte sich, nie Mitglied dieser Kommission gewesen zu sein und den Bericht unterzeichnet zu haben.“ - Lindy Boggs, Frau des Kommissionsmitglieds Thomas Hale Boggs[3]
- „Ich erzählte dem FBI, daß ich Schüsse vom Grashügel gehört habe. Sie aber erklärten mir, daß dies unmöglich sei. So unterschrieb ich, was sie wollten. Ich wollte die Sache nicht weiter aufrühren und keinen Ärger für mich und meine Familie.“ - Ken O´Donnell, ehemaliger Assistent von John F. Kennedy[4]
- „Wir wissen, daß die CIA beteiligt war. Und die Mafia. Wir wissen das alle.“ - Dick Goodwin, ehemaliger Staatssekretär für inneramerikansiche Angelegenheiten[5]
- „Uns wurde über Oswald nicht die Wahrheit gesagt.“ - Richard Russell, Mitglied der Warren-Kommission[6]
- „Beinahe jedes Mitglied des Regierung Kennedy, auch FBI-Direktor Hoover und James Roley, Chef des Secret Service, sagten, daß sie keine Kenntnis von Anzeichen einer Verschwörung hatten. Die Aufgabe des Secret Service ist es ja, das Leben des Präsidenten zu beschützen. Nun zu sagen, daß alle diese Leute Hinweise auf eine Verschwörung übersehen haben, wäre eine Anklage gegen die gesamte Regierung der Vereinigten Staaten. Dies würde bedeuten, daß die gesamte Verwaltungsstruktur von oben bis unten korrupt wäre, ohne eine einzige Person hohen oder niedrigen Rangs darin, die bereit wäre, dieses Schurkenstück aufzudecken.“ - Earl Warren [7]
Verweise
- Die Warren-Kommission und der Warren Report, soziales.freepage.de
- Die Kugeln von Dallas, seite3.ch