Ruby, Jack
Jack Leon Ruby ( 1911 in Chikago, Illinois; 3. Januar 1967 in Dallas, Texas) war ein in den USA lebender jüdischer Attentäter und Krimineller. Er war der Mörder von Lee Harvey Oswald, dem mutmaßlichen Attentäter des US-Präsidenten John F. Kennedy. Ebenso wie die Abläufe des Attentats auf John F. Kennedy bis heute umstritten sind, finden sich auch im Lebenslauf von „Jack Ruby“ viele widersprüchliche Angaben, die bis heute nicht abschließend geklärt sind.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Jack Ruby kam als Jacob Rubenstein zur Welt. Sein offizielles Geburtsdatum ist umstritten. Die Angaben liegen zwischen dem 3. März und dem 25. April 1911.[1] Er wuchs in zerrütteten Verhältnissen auf, hatte vier Schwestern und drei Brüder. Alle Kinder wurden nach jüdischem Glauben erzogen. Bereits als 10jähriger verdiente Jacob Geld durch den Verkauf von Eintrittskarten für Sportveranstaltungen. Im Alter von 12 Jahren wurde Jacob mit dreien seiner jüngeren Geschwister in eine Jugenderziehungsanstalt eingewiesen und blieb dort fünf Jahre. Sein Charakter wurde dort als schwer erziehbar, leicht erregbar und ungehorsam beschrieben. Als Jugendlicher erzielte er Einnahmen aus Handlangertätigkeiten (z. B. Botengänge) für Personen des organisierten Verbrechens. Zu seinen Auftraggebern soll unter anderem auch „Al“ Alphonse Capone gehört haben.
Eltern
Seine Eltern waren die Einwanderer Joseph Rubenstein und Fannie Turek Rutkowski. Beide Elternteile waren orthodoxe Juden und stammten aus Polen. Sein Vater fiel mehrfach durch familiäre Gewalt auf und war starker Trinker. Seine Mutter wurde 1937 durch Gerichtsbeschluß in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. 1938 wurde sie wegen des unkooperativen Verhaltens trotz anhaltender Wahnvorstellungen wieder entlassen. Sie lebte fortan getrennt von der Familie und starb am 11. April 1944. Sein Vater starb im Alter von 87 Jahren am 24. Dezember 1958.
Werdegang
Anfang und Mitte der 30er Jahre hielt sich Rubenstein einige Zeit in San Francisco und Los Angeles auf und kehrte nach eigener Aussage 1937 nach Chikago zurück. Nach Aussage seiner Schwester arbeitete er dort auch als Sänger in verschiedenen Bars.[2] Zurück in Chikago arbeitete Rubenstein für zwei Jahre als Gewerkschaftsorganisator der lokalen Schrotthändler und besuchte ab 1940 häufig Pferderennen, wo er Eintrittskarten verkaufte und angeblich durch Wettbetrug Zusatzeinnahmen erzielte.
1943 wurde er, trotz mehrfacher Proteste seinerseits, zum Wehrdienst eingezogen und diente in der Luftwaffe als Mechaniker, bis er am 21. Februar 1946 ehrenvoll entlassen wurde und wieder nach Chikago zurückkehrte. Seine militärischen Beurteilungen sollen hervorragend gewesen sein.[3] Andererseits wird er als extrem empfindlich bezüglich seiner jüdischen Herkunft beschrieben. So soll er einen Vorgesetzten massiv körperlich attackiert haben, als dieser in einer Auseinandersetzung auf seine jüdische Herkunft hinwies.[4] Er betrieb mit seinen drei Brüdern die Produktion und den Vertrieb von Kleinartikeln („Ramsch“).
Nach wiederholten Streitigkeiten mit seinen Brüdern erhielt Jacob seinen Geschäftsanteil von 14.000 US-Dollar und zog 1947 nach Dallas. Einen Teil des Geldes investierte er in den Singapore Supper Club, der später in Silver Spur Club umbenannt wurde und von seiner Schwester Eva Grant geführt werden sollte.[5] 1947 änderte er auch seinen Namen auf Jack Leon Ruby.[6] Angeblich wollte er somit eine mögliche Diskriminierung aufgrund seines jüdischen Namens vermeiden.[7] In seinem Lokal wurden zahlreiche Mafiagrößen Stammgäste, z. B. Sam Giancana, Dave Yaras, Lenny Patrick und der Berufsspieler Lewis McWillie. Auch Lee Harvey Oswald und David Ferrie wurden in Rubensteins Lokal gesehen.[8] Rubenstein soll demnach sein späteres Opfer Oswald gekannt haben.
Lewis McWillie besaß Kontakte zur US-jüdischen Mafiagröße Meyer Lansky und zu Carlos Marcello, dem Chef der amerikanisch-sizilianischen Mafiafamilie in New Orleans. Am 2. Dezember 1963 gab Rubenstein in einem Verhör an, mit McWillie auf Kuba gewesen zu sein. Zweck dieses Ausfluges sei Urlaub gewesen. Laut einer Mitteilung an die Warren Kommission vom 14. Mai 1964 soll allerdings Rubensteins Beteiligung an Waffenschmuggel der Grund für die Reise gewesen sein.[9] Rubenstein soll auf Kuba Kontakte zu Castro-Gegnern und rechtsgerichteten VS-Amerikanern gehabt haben.[10]
Rubenstein verfügte auch über gute Kontakte zur Polizei in Dallas. So soll er Polizisten auf Wunsch Tänzerinnen zugeführt und auch Bestechungsgelder weitergegeben haben. Bis zum Mord an Oswald blieb Rubenstein Leiter verschiedener Nachtlokale.[11] [12] [13]
1955 verkaufte er den Silver Spur Club, der kurz darauf geschlossen wurde. Gegen Ende des Jahres 1959 beteiligte sich Rubenstein am Sovereign Club, einem öffentlichen Lokal mit Nackttanzdarbietungen. Dieses Privatlokal (Ausschank von Alkohol nur an Mitglieder) wurde später in Carousel Club umbenannt.
Konflikte mit dem Gesetz
In all den Jahren bis zum Mord an Oswald kam Rubenstein zwar beständig mit dem Gesetz in Konflikt, wurde aber nur zur Zahlung kleiner Geldstrafen verurteilt. Zwischen 1949 und 1963 sind lediglich neun Gesetzesübertretungen bekannt. Rubenstein zahlte insgesamt nur 70 US-Dollar Strafgelder, u. a. für Verstöße gegen Tanz nach Polizeistunde, Mißachtung des Spirituosengesetzes und Mißachtung einer Vorladung.
Der Mord an Lee Harvey Oswald
Zeugenaussagen, die Rubenstein am 17. November 1963 mit Lewis McWillie im Thunderbolt Casino, Las Vegas, gesehen haben, wurden von der Warren-Kommission als „nicht fundiert“ zurückgewiesen. Laut Nachforschungen von John William Tuohy[14] zahlte Rubenstein am 19. November 1963 allerdings seine gesamten Steuerschulden von mehreren tausend Dollar in bar zurück, obwohl auf seinem Geschäftskonto nur ca. 400 Dollar vorhanden waren.
Rubenstein wurde während der Vernehmungen von Oswald mehrfach im Polizeirevier gesehen und verteilte dort auch Visitenkarten seines Nachtlokals. Rubenstein betrat kurz vor Oswalds Überführung über eine Zufahrtsrampe die Tiefgarage. Als Oswald in Begleitung zweier Polizisten aus dem Fahrstuhl die Tiefgarage betrat, bewegte sich Rubenstein schnell auf ihn zu und feuerte einen Schuß auf ihn ab. Oswald starb circa zwei Stunden später im Parkland Memorial Hospital.[15] Rubenstein wurde sofort verhaftet.
Motive
In Gesprächen gab Rubenstein an, der Witwe des Präsidenten, Jacqueline Kennedy, ein Gerichtsverfahren ersparen zu wollen. Dann wiederum gab er an, von bestimmten Personen in eine Situation gebracht worden zu sein, die ihm keine Wahl ließ.
Rubenstein:
„Das einzige, was ich sagen kann: Alles, was von Bedeutung war, alles, was geschehen ist, kam niemals ans Tageslicht. Die Welt wird niemals die wahren Tatsachen erfahren. Mit anderen Worten: Meine wahren Motive. Ich bin die einzige Person im Hintergrund, die die Wahrheit über alles, was meine Person betrifft, kennt …
… unglücklicherweise werden diese Leute, die so viel zu gewinnen haben und ein starkes Motiv hatten, mich in diese Situation zu bringen, niemals zulassen, daß die wahren Gründe an das Tageslicht der Welt kommen“.
Auf die Frage des Reporters „Sind das Leute in hohen Positionen?“ antwortete Rubenstein kurz „Ja“.
Mehrfach bat er um eine Verlegung nach Washington, um dort eine vollständige Aussage machen zu können. Dieses Gesuch wurde abgelehnt.
Der Prozeß gegen Jacob Rubenstein
Sein Anwalt Melvis Belli, der Rubenstein kostenlos vertrat[16], versuchte einen Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit zu erreichen. Bereits am 14. März 1964 wurde Rubenstein für schuldig erklärt und zum Tode verurteilt. Ende 1966 wurde das Urteil mit Hinweis auf die in Dallas herrschende, gereizte Stimmung aufgehoben. Ein neuer Verhandlungstermin wurde für Februar 1967 in Wichita Falls, Texas, angesetzt. Am 9. Dezember 1966 wurde Rubenstein jedoch mit einer Lungenentzündung in das Parkland Hospital in Dallas eingeliefert, wo Rubenstein am 3. Januar 1967 verstarb. Er wurde auf dem Westlandfriedhof in Chikago beerdigt.
Allgemeines
Auffällig ist, daß zahlreiche Angaben zu Rubenstein, die von mehreren Augenzeugen bestätigt wurden, im Bericht der Warren-Kommission verharmlost, unterschlagen oder bestritten wurden, was auch in Widerspruch zu den Erkenntnissen der CIA und des FBI steht. Ebenso sind die zahlreichen „Erkenntnisse“ des Reportes und überführten Beweisfälschers Gerald Posner mit Vorsicht zu genießen.[17] Dieser Artikel kann wegen der umstrittenen Rolle Rubensteins, die bis heute nicht abschließend geklärt ist, keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Literatur
- Robert Anton Wilson: Das Lexikon der Verschwörungstheorien. Verschwörungen, Intrigen, Geheimbünde. Aus dem Amerikanischen von Gerhard Seyfried. Herausgegeben und bearbeitet von Mathias Bröckers. Piper Verlag, München 2004, ISBN 3-492-24024-0 [Amerikanische Originalausgabe: Everything is under Control. Conspiracies, Cults, and Cover-ups. HarperCollins Publishers, San Francisco 1998]
Verweise
- Jack Ruby 1933–1947
- Aussage von Lewis McWillie über seine Beziehung zu „Jack Ruby“
- Aussage von Beverly Oliver
- Rubenstein deutet seine Beweggründe an
- Todesursachen im Mordfall John F. Kenedy
- Das Attentat auf Lee Harvey Oswald
- Der Fall Ruby
- Personenliste im Mordfall Kennedy
Fußnoten
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