Weinmann, Erwin

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Von links nach rechts: SS-Standartenführer Dr. med. Erwin Weinmann (Befehlshaber der Sipo und des SD Prag), SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Heinrich-Friedrich „Heinz“ Reinefarth (Generalinspekteur in der Reichsprotektorat Böhmen und Mähren) und SS-Obergruppenführer und General der Polizei Karl Hermann Frank in Prag bei einem Bankett.

Erwin Weinmann (Lebensrune.png 6. Juli 1909 in Frommenhausen, Kreis Tübingen; Todesrune.png seit 1945 vermißt und 1949 für tot erklärt) war ein deutscher Arzt und Offizier, zuletzt SS-Oberführer und Oberst der Polizei im Zweiten Weltkrieg. Sein älterer Bruder war der Zahnarzt, SS-Obersturmbannführer und Oberbürgermeister von Tübingen Dr. Ernst Weinmann, der 20. Januar 1947 vom Tito-Regime ermordet wurde.

Werdegang

1909 in Frommhausen bei Tübingen geboren, hatte Weinmann ab April 1927 in Tübingen Medizin studiert und das Studium 1933 bzw. die ärztliche Prüfung mit „sehr gut“ abgeschlossen, anschließend war er Medizinalpraktikant am Hygienischen Institut und an der Medizinischen Poliklinik in Tübingen. Am 20.04.1935 wurde er zum SA-Sturmhauptführer befördert.

  • 1. Mai 1934 - 30. November 1936 Assistenzarzt an der Medizinischen Poliklinik und Klinik in Tübingen
  • 1. Dezember 1936 Übernahme als hauptamtlicher SD-Mitarbeiter unter gleichzeitiger Beurlaubung vom Württembergischen Kultusministerium zur Dienstleistung beim SD,
  • 1. Februar 1937 - 15. Oktober 1937 Stabsführer des SD-Oberabschnitts Südwest (Stuttgart)
  • 15. Oktober 1937 Stabsführer beim SD-Führer des SS-Oberabschnitts Ost (Berlin)
  • SS-Obersturmbannführer Dr. Weinmann (vom SD Berlin z. Zt. BdS Metz) als Beurteiler beim SS-Führerlehrgang in Berlin-Charlottenburg vom 12. bis 19. Dezember 1940 (laut Befehlsblatt des ChefdSPudSD Nr. 30/40)

Bis 1942 hatte er sich laut einem Vermerk aus dem Reichssicherheitshauptamt vom 3. Oktober 1944 als Kommandoführer der Einsatzgruppe C an der kalten Ostfront hervorgetan.

Er war u. a. im Reichssicherheitshauptamt Chef der Gruppe IV D (Besetzte Gebiete) innerhalb der Gestapo (Amt IV); von Januar bis Juli 1942 war er als Nachfolger von SS-Standartenführer Paul Blobel Führer des Sonderkommandos 4a (Sk4a; Einsatzgruppe C (SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Max Thomas)/4. Teilkommando/Sonderkommando 4a) in Kompaniestärke, sein Nachfolger wurde SS-Standartenführer Eugen Steimle. Am 1. September 1942 wurde Weinmann zum SS-Standartenführer und Oberst der Polizei befördert, er wurde (seit August/September) Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Böhmen und Mähren in Prag. Am 21. Dezember 1944 wurde er dann schließlich zum SS-Oberführer befördert.

Tod

Es ist anzunehmen, daß Dr. Weinmann bei der Schlacht um Prag im Kampf gegen die Rote Armee zwischen dem 9. und 11. Mai 1945 gefallen ist, allerdings gibt es auch andere fundierte Vermutungen.

„Zwar wurde Erwin Weinmann 06.09.1948 vom Reutlinger Amtsgericht für tot erklärt, doch besteht der begründete Verdacht, daß er sich in den Nahen Osten [Anm.: Ägypten, als Berater der Polizei] absetzen konnte.“

Mitgliedschaften

  • NSDAP-Nr.: 774.436 (seit 1. Dez. 1931)
  • SA
  • SS-Nr.: 280.196 (seit 30. Jan. 1937)

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Wildt, Michael: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition, 2002