Weltrekord im Seitensprung

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FILM

Weltrekord im Seitensprung.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Weltrekord im Seitensprung
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Laufzeit: 104 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Deka-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Georg Zoch
Drehbuch: Georg Zoch,
Reinhold Meißner
Produktionsleitung: Rüdiger von Hirschberg
Musik: Will Meisel,
Will Glahé
Kamera: Horst R. Fink
Bauten: Max Seefelder,
Gabriel Pellon,
Heinrich Richter
Aufnahmeleitung: Waldemar Albert,
Ernst Mattner
Schnitt: Eva Hoffmann-Laerzer
Besetzung
Darsteller Rolle
Ludwig Schmitz Hotelier Ottokar Kiesewitz
Julia Serda Malwine Kiesewitz
Marina von Ditmar Tochter Lore Kiesewitz
Else Elster Tochter Helene Kiesewitz
Jupp Hussels Helenes Mann Georg Schütze
Curd Jürgens Lores Bräutigam Peter Enderlein
Hans Stiebner Gasthausbesitzer Ludwig Bollermann
Fritz Kampers Josef Burgstaller
Lucie Englisch Josefs Braut Resi Holdinger
Ethel Reschke Zimmermädchen Erna Jenssen
Ewald Wenck Oberkellner Max
Henry Lorenzen Weinhändler Brix
Edna Greyff Brix’ Verlobte Inge Werner
Irene Fischer Vroni
Bob Iller Kegelbruder, der den Chor leitet
Benno Müller Hotelportier bei Kiesewitz
Heinz Müller Münchner Taxichauffeur
Gustav Püttjer Kellner bei Bollermann
Herbert Weißbach Kegelbruder 1
Carl Vogt Kegelbruder 2
Joseph Reitinger Kegelbruder 3
Hugo Welle Kegelbruder 4
Erich Ziegel Vorstand des Kegelclubs
Käte Merk Kellnerin auf dem Oktoberfest
Hella Tornegg Oktoberfestbesucherin
Walter Flamm Oktoberfestbesucher
Egon Stief Jahrmarksbesucher beim Oktoberfest
Fritz Draeger Passagier auf der „Rheinnixe“
Erwin Biegel Kellner

Weltrekord im Seitensprung ist ein Film von 1940. Die Dreharbeiten fanden unter anderen auf dem Ausflugsdampfer auf dem Rhein statt. Die Uraufführung war am 30. Januar 1940..

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

In einem kleinen Städtchen am Rhein lebt der Hotelier Kiesewitz. Seitdem er in den Ruhestand getreten ist und sein Schwiegersohn ihm die Geschäfte seines Hottels führt, hat er sich zu einem richtigen Hausekel entwickelt, dem nichts paßt. Er schikaniert das Personal, tyrannisiert seine Familie und steckt seine Nase in alles hinein, was ihn nichts angeht. Ja, sogar die kaputte Dampfheizung seines Hauses will er wieder reparieren, obschon er nichts davon versteht, und so setzt dann eine gewaltige, aber glücklicherweise ungefährliche Explosion seinen Bemühungen ein Ende.

Nur in einem ist Herr Kiesewitz unbestrittener Meister: im Kegeln. Da erreicht ihn keiner, auch nicht sein bester Feind Bollermann, der ebenfalls Hotelbesitzer und gleichfalls ein guter Kegler ist. Kiesewitz liegt mit Bollermann seit langem in Urfehde, da ihm vor einiger Zeit auf einer Reise von Bollermann ein böser Streich gespielt wurde: Kiesewitz hatte nachts vor seine Hotelzimmertür seine Hosen gehängt mit der Bemerkung: „Aufbügeln!" Bollermann, der dieses gesehen hatte, schrieb darunter: . . und 10 Zentimeter kürzer machen". Der Erfolg war für Kiesewitz am nächsten Morgen natürlich recht betrüblich, und das kann er seinem Konkurrenten nicht vergessen. — Eines Tages findet in München das große Preiskegeln um die Weltmeisterschaft statt, bei dem Kiesewitz und Bollermann ihren Klub vertreten sollen. Am Abend vorher aber besucht Kiesewitz leichtsinnigerweise das Münchener Oktoberfest auf dem er sich mit seinem Schwiegersohn verabredet hat. Den Schwiegersohn findet er nicht, wohl aber ein weinendes Mädchen Resi, das mit seinem Bräutigam in Streit geraten ist.

Kiesewitz versucht, die Resi zu trösten, was ihm nach etlichen Anläufen mit alkoholischen Getränken auch recht gut gelingt, und so ergibt sich schließlich ein recht lustiger Oktoberfest-Abend, bei dem er sich mit Fräulein Resi zusammen sogar photographieren läßt. Das in eine Broschennadel geraste Bildchen steckt sich Kiesewitz „zum ewigen Andenken" an die Jacke, aber als er der Schönen seinen Namen verraten soll, da bekommt er es doch mit der Angst und nennt schnell den Namen seines völlig unschuldigen Schwiegersohnes. — Nicht mehr sehr fest auf den Beinen kommt Kiesewitz in sein Hotel, und am nächsten Morgen tritt er mit schwerem Kopf zum Kegeln um die Weltmeisterschaft an. Die Photographie-Brosche hat er im letzten Moment noch schnell entfernen können. Sie liegt jetzt wohlverwahrt in seiner Gesäßtasche, aber gerade dieses sehr sichere Versteck soll die Tatsache allen Übels werden. Denn als Kiesewitz nun zum Kegel Weltrekord antritt und auch die Kugel schwingt, sticht ihn die verfl— Brosche in einen gewissen Körperteil, so daß er mit einem Aufschrei das Gesehoß fahren last. Es gibt eine „Ratze". Der Weltrekord ist verpfuscht. — Das ist Wasser auf die Mühle des rachebrütenden Bollermann.

Er läßt schnell in seinem Heimatstädtchen Dingelfingen verbreiten, daß Kiesewitz den „Weltrekord" errungen hat. Das Städtchen gerät in freudigste Erregung, und als der unglückliche Kiesewitz heimkehrt — möglichst heimlich, wie er sich vorgenommen hat wird er vom Sängerchor seines Klubs offiziell empfangen, daheim ist ein großer Empfang vorgesehen mit Wein und Kuchen und einem lebendigen Glücksschwein und es ist überhaupt der Teufel los. Aber ein Unglück kommt nie allein. Denn plötzlich taucht auch die Münchener Resi in Dingelfingen auf und erkundigt sich nach einem Herrn Schütze. – Aha! Wir merken schon: Lügen haben kurze Beine! Herr Kiesewitz hat ihr ja nicht seinen richtigen Namen gesagt, sondern den seines Schwiegersohnes, der Schütze heißt. – Resi gerät an die unglückliche Frau Schütze, die jetzt ihren völlig unschuldigen Mann in schrecklichem Verdacht hat. Resi hat auch Herrn Kiesewitz getroffen, den sie immer noch für Herrn Schütze hält. Kiesewitz hat nichts Eiligeres zu tun, als die Resi möglichst umgehend wieder aus Dingel¬fingen wegzubringen, aber das geht leider nicht so schnell, denn Resi hat inzwischen eine Stellung als Zimmermädchen im Hotel des Herrn Bollermann angenommen, und es besteht die für Kiesewitz schreckliche Hoffnung, daß das Mädchen bis in alle Ewigkeit in Dingelfingen bleiben wird.

Aber noch einer kommt in das Städtchen. Das ist der höchst eifersüchtige Bräutigam der Resi, ein Herr Burgstaller aus München, der ebenfalls nach einem Herrn Schütze sucht, um ihn mit seinem Bann-fluche und ein paar handfesten Ohrfeigen zu bedenken. Zwar ist es für den unschuldigen Schütze verhältnismäßig leicht, sein Alibi nachzuweisen, dafür spitzen sich aber nun die Verhältnisse für Herrn Kiesewitz immer mehr zu, denn nicht nur ist längst auf ihn der Verdacht gefallen, ein Seitensprüngler zu sein, sondern es ist dem rachsüchtigen Bollermann auch gelungen, die Resi als Zimmermädchen im Hotel Kiesewitz unterzubringen. Es droht die Katastrophe, die mit einem Familienkrach bereits beginnt.

Aber, da wir hier ja einen lustigen Film haben, ist das Ende denn auch lustig. - Auf einem Rheindampfer treffen sich alle Hauptpersonen des Spiels wieder. Die zweite Tochter des Herrn Kiesewitz versteht es sehr schnell, das Einverständnis ihres kompromittierten Herrn Papas zu einer Heirat mit einem Kapellmeister herauszulocken; der eifersüchtige Herr Burgstaller versöhnt sich mit seiner Resi. Der rachsüchtige Herr Bollermann aber - fällt plötzlich über Bord. Allgemeine Verwirrung! Durch Zufall gelingt es aber Kiesewitz, einen Rettungsring zu ergreifen und ihn - mit alter Keglerroutine - so nahe an den schwimmenden Bollermann zu werfen, daß dieser sich retten kann. Ob dieser Heldentat sind alle vermeintlichen Seitensprünge des Herrn Kiesewitz vergessen. Er ist der Held des Tages, und das Ständchen, das ihm beim "Weltrekord" zu unrecht erklang, wird nun zu Ehren des braven Mannes und Lebens¬retters aus vollen Kehlen und mit Recht gesungen.