Dreher, Wilhelm

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Wilhelm Dreher (1892–1969)

Wilhelm Dreher (Lebensrune.png 10. Januar 1892 in Ay a.d.Iller, Bezirk Neu-Ulm; Todesrune.png 19. November 1969 in Senden) war ein deutscher Mechaniker und vor allem in Südwestdeutschland aktiver nationalsozialistischer Politiker.

Leben

Jugend

Wilhelm Dreher wurde in Ay im Bezirk Neu-Ulm in Schwaben am 10. Januar 1892 als Sohn eines Buchhalters geboren. Seine Eltern hatte er nie gekannt, denn ein tragisches Schicksal entriß ihm Vater und Mutter, als er noch nicht zwei Jahre alt war. In fremder Umgebung wuchs er auf, besuchte in Stuttgart die Volksschule und lernte Mechaniker und war 1909 als Werkzeugschlosser tätig. Ihn hielt nichts in der Heimat zurück. So meldete er sich 1910 als 18 jähriger zur Kaiserlichen Marine, kam für 2,5 Jahre zum Kreuzgeschwader nach Ostasien und wurde dann schließlich auf die Torpedobootsschule kommandiert.

Erster Weltkrieg

Während des ganzen ersten Weltkrieges war er auf Torpedobooten und nahm an zahlreichen Kampfaktionen der schwarzen Waffe teil. Er gehörte damit zu jenen des ersten Weltkrieges, die unbekannt und in der Stille ihre Pflicht taten und von denen man nicht viel Aufhebens machte.

Weimarer Republik

1918 nahm er am Kieler Matrosenaufstand teil. Später wurde er dann Lokomotivführer-Anwärter bei der Reichsbahn in Ulm. Hier wurde er sofort Vorkämpfer für die sozialen Interessen seiner Arbeitskameraden. Ohne Fragen nach seiner politischen Einstellung wurde er zum Betriebsvorsitzenden und zum Vorsitzenden des Deutschen Eisenbahner-Verbandes in Ulm gewählt. Als er sich aber 1923 zur NSDAP bekannte und auch in Ulm für sie eintritt, schlug die freiwillige Gefolgschaft um in unbändigen Haß. Nur wenige waren es, die die Richtigkeit seines Weges erkannten. Wilhelm Dreher mußte seine Ämter niederlegen und als 1924 bei der Reichsbahn der große Abbau einsetzte, war er einer der ersten, die die Arbeitsstelle verlassen mußten. Als Werkzeugschlosser und Monteur schlug er sich in der Folgezeit durch, immer wieder wurde er wegen seiner Gesinnung arbeitslos. Seinen Kampf aber führte er weiter. Er wurde Ortsgruppenleiter in Stuttgart und Ulm und war ab 1928 einer von den 12 in den Reichstag gewählten Nationalsozialisten, wodurch er seit dieser Zeit dem Reichstag angehörte. Er war einer der ersten wirklichen Arbeitsvertreter im Reichstag, einer von denen, die nicht aus Gewerkschaftshäusern kommen, sondern von der Stempelstelle und vom Schraubstock her. So konnte er aus wirklichem Wissen die Arbeiterschaft vertreten.

1930 trat er als SA-Standartenführer in die SS über (Mitglieds-Nr. 11.715). 1931 wurde er Gemeinderat in Ulm. 1932 wurde er zum Gauinspekteur zur besonderen Verwendung im Aufgabenbereich der Gauleitung Württemberg-Hohenzollern berufen. Im selben Jahr trat er als Zeuge vor den Ausschusses des Reichstages zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung („Überwachungsausschuß“) vom 27. September 1932, um zu den Vorgängen um den Mißtrauensantrag gegen die Regierung Franz von Papens und dessen Auflösung des Reichstags auszusagen. Ebenfalls 1932 erfolgte gegen Dreher eine Anzeige wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz anlässlich einer beleidigenden Rede bei einer öffentlichen Versammlung der NSDAP-Ortsgruppe Freiburg.

Drittes Reich

Nach der Machtübernahme wurde Dreher am 10. März 1933 Staatskommissar für Ulm und Oberschwaben, am 1. Juli dann Polizeidirektor in Ulm (zunächst kommissarisch, ab 1935 dann planmäßig), wo er den bisherigen Amtsinhaber Emil Schmid (1873–1938) ablöste. Sein Reichstagsmandat behielt er, der mittlerweile das goldene Parteiabzeichen verliehen bekommen hatte. In der SS stieg er 1936 zum Brigadeführer auf. 1942 wurde er als Polizeidirektor abgelöst und übernahm dafür bis Kriegsende das Amt des Regierungspräsidenten in Sigmaringen (Hohenzollerische Lande).

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende befand sich Dreher bis 1946 in Internierung. Im selben Jahr wurde er in einem Kriegsverbrecherprozeß freigesprochen und kehrte 1949 nach Ulm zurück. 1951 wurden ihm seine Pensionsansprüche auf Grund eines Spruchkammerbescheids vom 22. Februar 1951 als „Belasteter“ entzogen.

Auszeichnungen